Seit Jahren hege und pflege ich meinen eigenen kleinen Kräutergarten - damals noch im Garten und jetzt in der neuen Wohnung am Balkon. Kleine und große Töpfe mit unterschiedlichen Kräutern wie Basilikum, Petersilie, Schnittlauch, Salbei, Rosmarin oder auch Oregano. Kochen ohne Küchenkräuter wäre für mich unmöglich und da man nicht das gesamte Jahr seinen Kräuter beim Wachsen zusehen kann, muss man Kräuter ernten und haltbar machen. Meine 5 Variante um Kräuter zu konservieren?
Ich liebe es auf meinen Balkon zu gehen, ein paar Kräuter abzuzupfen und diese zum Verfeinern meiner Speisen zu verwenden. Leider sind nicht alle Kräuter winterhart oder mehrjährig und diese müssen nach einer Saison entsorgt werden. Oft hat man auch zu viele Kräuter und kann die gesamte Ernte nicht auf einen Schlag verbrauchen, daher sollte man seine Küchenkräuter in irgendeiner Form haltbar machen.
Trocknen
Viele Kräuter eignen sich hervorragend zum Trocknen - gute Sorten sind zum Beispiel: Oregano, Thymian, Rosmarin, Salbei oder Lorbeer.
Ich trockne meine Kräuter gebündelt - schneide zum Beispiel ein paar Stränge Rosmarin ab, binde sie an einer Schnur fest und lasse sie über mehrere Wochen an einem windstillen Ort trocknen. Dieser Platz sollte nicht direkter Sonne ausgesetzt sein und auch die Kräuterbündel sollten nicht zu fest verknüpft werden, um Schimmelbildung vorzubeugen.
Eine weitere Möglichkeit wäre es, Kräuter im Backofen oder Dörrgerät zu trocknen - die erste Variante spart natürlich mehr Energie/Strom und dekoriert die Küche, Balkon oder Garten auf natürliche Weise.
Sobald die Kräuter getrocknet sind, werden die Blätter oder Blüten vom Stängel abgetrennt und in einem sauberen, luftdichten und lichtundurchlässigen Gefäß verstaut. Ich verwende dafür alte Marmeladengläser, die ich mit Backpapier verkleide - sieht cool aus, man kann es kinderleicht beschriften und es kommt kein direktes Licht an die getrockneten Kräuter.
Zu Salz verarbeiten
Kräutersalz kann mit nur wenigen Zutaten selbst hergestellt werden und dafür benötigt man eigentlich nur grobes Meersalz und getrocknete Kräuter. Man könnte auch frische Kräuter verwenden und anschließend das Kräutersalz im Backofen trocknen - wie man es lieber hat.
(Mein Salz: Salz - Oregano - Rosmarin - Chili) Für die Herstellung eignen sich Estragon, Liebstöckel, Oregano, Petersilie, Rosmarin, Salbei, Senf-Samen und Thymian. Es können auch mehrere Kräuter vermengt werden und durch die Beigabe von getrockneten Knoblauch, Chili, Zwiebel oder Pfeffer zu Gewürzmischung verarbeitet werden.
Hierfür wird bzw. kann grobes Meersalz mit den Kräutern vermischt und in der Küchenmaschine zerkleinert werden. Anschließend in ein Gefäß abfüllen, luftdicht verschließen und bei Bedarf verwenden.
Ähnlich funktioniert die Herstellung von Kräuterzucker - einfach Kräuter oder getrocknete Blüten wie zum Bespiel Rosen, Lavendel, Veilchen oder Pfefferminze mit Zucker oder Kokosblütenzucker vermischen und in Gläser abfüllen.
Wichtig: Nur gesunde, saubere und getrocknete Blüten und Kräuter verwenden!
Einfrieren
Ideal zum Einfrieren sind Petersilie, Schnittlauch, Dill, Oregano, Thymian und Rosmarin.
Hier sollte man die Kräuter waschen, antrocknen lassen, zerkleinern und in Boxen im Kühlfach verstauen. Eine weitere Möglichkeit wäre es, kleine Eiswürfelportionen zu erstellen - einfach Kräuter zerkleinern, in eine Eiswürfelform geben und einfrieren. So kann man immer kleinere Portionen entnehmen und perfekt portionieren.
(Ich habe: Olivenöl + Schnittlauch | Olivenöl + Petersilie | Nur Kräuter eingefroren) Ich friere meine in der Form ein und gebe die kleinen Portionen in eine größere verschließbare Box.
Weiters kann man auch Kräuter gemeinsam mit Olivenöl einfrieren - einfach 3/4 mit Kräuter befüllen und den Rest mit Olivenöl auffüllen, danach ins Eisfach und bei Bedarf verwenden.
Zu Öl verarbeiten
Eine weitere Möglichkeit, um seine Kräuter haltbar zu machen, wäre die Verarbeitung mit Öl. Hierfür werden unterschiedliche Kräuter gewaschen, kurz angetrocknet, in eine Flasche gefüllt und mit einem beliebigen Öl aufgegossen. Um länger in den Genuss von Kräuteröl zu kommen, sollte man getrocknete Kräuter verwenden. Der Behälter sollte unbedingt sauber sein (Auskochen) und sich luftdicht verschließen lassen. Besonders Kräuter wie: Rosmarin, Majoran, Oregano und Thymian harmonieren mit hochwertigen Speiseölen.
(Mein Öl: Olivenöl - Chili - Rosmarin) Wichtig ist hier: Alle Kräuter müssen mit Öl bedeckt sein, nur so lässt sich die Schimmelbildung vermeiden! Wer frische Kräuter verwenden möchte, der kann sein Öl ca. 6 Wochen genießen - getrocknete Küchenkräuter eingelegt in Öl können ca. 6 Monate aufbewahrt werden.
Kräuteressig herstellen
Auch ein Kräuteressig kann kinderleicht hergestellt werden - einfach frische Kräuter in saubere Flaschen (Auskochen) geben und mit hochwertigen Wein- oder Obstessig aufgießen. Dafür sind Sorten wie Estragon, Thymian, Basilikum oder Dill sehr zu empfehlen.
(Mein Essig: Apfelessig - Rosmarin) Nach ca. 3 Wochen (verschlossen) wird der Essig durch ein Sieb gefiltert und erneut in eine saubere Flasche umgefüllt. Wird der Kräuteressig nicht gefiltert, würde er irgendwann sehr unappetitlich aussehen, da die hinzugefügten Kräuter sehr stark aufquellen.
Es gibt wirklich sehr viele Varianten, um seine geliebten Kräuter länger haltbar zu machen - ich bin ein großer Fan von Kräutersalz, Öl und gefrorenen Kräutern.
Welche gesundheitlichen Vorteile bestimmte Kräuter haben, könnt ihr in meiner Kräuterkunde nachlesen.
