Körper und Geist

Körper und GeistDas wird vielleicht ein etwas merkwürdiger Beitrag, aber schauen wir mal wo wir damit landen. Vielleicht klinge ich wie eine hypochondrische Grossmutter, vielleicht finden sich Menschen, denen es ganz ähnlich geht und im besten Fall hat jemand da draussen ein paar schlaue Tipps. Ich schreibe hier immer wieder über mentale Gesundheit - wenn auch nicht so häufig, wie ich eigentlich sollte, weil es immer noch ein schwieriges Thema für mich ist.
Seit einigen Tagen habe ich so etwas wie Zahnschmerzen im Oberkiefer. Nicht wirklich Schmerzen, eher etwas wie ein Druck. Der naheliegende Gedanke: Gibt es so was wie Oberkieferkrebs? Werden meine Zähne ausfallen? Muss ich jetzt sterben? (Ja, solche Sachen denke ich wirklich.)Mir ist dann aufgefallen, dass ich in letzter Zeit mit meiner Zunge ständig gegen die Zähne drücke. Anstatt teueres Geld für einen Zahnarzt auszugeben, habe ich die ganze Sache gegoogelt und ausnahmsweise mal eine Antwort gefunden, die tatsächlich Sinn macht - und irgendwie wenig überraschend ist. 
Natürlich hängt mal wieder alles mit Stress und psychischer Belastung zusammen - wie immer, wenn ich irgendwo ein Wehwehchen aufspüre. Es läuft jedesmal nach dem selben Muster: Ich bin beunruhigt über ein Symptom, steigere mich richtig rein, bis ich sicher bin, demnächst den Löffel abgeben zu müssen, regle im Geiste schon, wer meine Couchkissen von Pendleton bekommen soll, wenn ich nicht mehr bin - nur um dann irgendwo zu lesen "Chill dich mal!".
Davon abgesehen, dass das ziemlich nervig ist, finde ich die ganze Sache auch wirklich faszinierend. Es ist doch erstaunlich, wie die Gedanken und der Zustand des Innenlebens die körperliche Gesundheit beeinflussen. Nicht, dass ich das nicht gewusst hätte. Aber so wirklich wird man auf dieses Problem ja nicht hingewiesen. Im Laufe des Lebens wird einem beigebracht, dass man aufpassen soll beim Spielen, um nicht hinzufallen, dass man beim Kochen nicht an den heissen Topf fassen darf, dass man sich eincremen muss, wenn man in die Sonne geht, dass Bienen schmerzhaft stechen, wenn man nach ihnen fuchtelt und so weiter und so fort. Aber dass auch die eigenen Gedanken irgendwann schmerzhaft werden können, sagt einem keiner so wirklich.
Wahrscheinlich sind manche Menschen anfälliger für psychosomatische Schmerzen (nennt man das so?) als andere. Ich bin von Natur aus ein nachdenklicher, emotionaler Mensch, der das Leben sehr stark an sich heranlässt. Dadurch erlebe ich zwar Momente ungetrübten Hochgefühls und Dankbarkeit, wenn es mir gut geht. Es bedeutet aber auch, dass ich mich sehr schlecht abgrenzen kann und negative Situationen zu einer richtigen Belastung werden. Vor allem, wenn sie über einen längeren Zeitraum dauern. Liebeskummer, Geldsorgen, Probleme im Büro - Kummer, der mich täglich begleitet, macht mich im wahrsten Sinne des Wortes krank.
Meine Mutter rät mir dann häufig: Denk nicht zu viel darüber nach. Nichts für ungut aber: Ich weiss überhaupt nicht, was ich mit diesem Ratschlag anfangen soll. Ich kann nicht einfach aufhören über etwas nachzudenken, das mich beschäftigt.
Ich frage mich: Hätte ich etwas ändern können, wenn ich früher verstanden hätte, dass dieses Verhalten, dieser Charakterzug zu einem richtigen Problem werden kann? Kann ich jetzt noch etwas ändern? Kann man lernen, sich von Dingen abzugrenzen, auf die man keinen Einfluss hat? Geht es noch jemandem so?
Ich habe ja die Hoffnung, dass das Landleben dabei helfen wird. Ich könnte mir vorstellen, dass ich ruhiger werde, wenn ich einen Ort habe, an den ich mich zurückziehen und an dem ich mir eine eigene kleine Welt aufbauen kann. Im Garten arbeiten, spazieren gehen, ein Feuer im Kamin machen, am Fenster stehen und auf die Berge schauen - vielleicht hilft dieser Rückzug zu einfachen Dingen, abzuschalten von der komplexen Welt um mich herum.

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