Ist ja nur die Fingerkuppe. Oder: Wie Sohni das neue Brotmesser ausprobierte.

Dinge mit viel Blut passieren ja immer, wenn der Mann auf Dienstreisen weilt.

Ich erinnere mich noch an den Notarztwagen, in den ich alle drei Kinder stopfen musste, weil der Gatte gerade an der See konferierte. Weil ich sie ja nirgendswo anders unterbringen konnte. Dabei hatte nur einer eine Kopfwunde, die geklebt werden musste. Der große Sohn hat diesen prachtvollen Sonntag übrigens in guter Erinnerung: „Ich durfte vorne sitzen und das Blaulicht einschalten!“ Es war Sohnis zweite Kopfwunde und im Gegensatz zur ersten Kopfwunde, die ebenfalls geklebt werden musste, hatte der behandelnde Arzt diesmal nicht aus Versehen den Gummihandschuh festgeklebt.

So schlimm wie damals war es diesmal nicht.

Gott sei Dank hat sich Sohni noch während der Sprechstundenzeit seiner Kinderärztin BEIM SCHNEIDEN EINER SCHOKOLADENTAFEL in den Finger geschnitten, mit dem neuen Brotmesser natürlich. Jetzt wissen wir, dass es wirklich scharf ist, dass es gut ist, wenn das Verbandszeug übersichtlich und griffbereit in einer Kiste im Schrank steht, dass so ein Verband wirklich schnell durchblutet und dass ich mit dem Rad und einem Kind auf dem Gepäckträger nur vier Minuten und 23 Sekunden zur Kinderärztin brauche.

Außerdem weiß Sohni nun, dass man in solchen Fällen keinen Termin braucht, was seine größte Sorge war, dass es schlau ist, Brotmesser nur für Brot zu verwenden und dass Fingerkuppen auch abfallen können. Die Kinderärztin hofft allerdings, dass das Ding wieder anwächst.

Am Dienstag wurden wir von der Lehrerin ermahnt,

wir hätten vergessen, Sohni nach Läusen abzusuchen, was ich zugegebenermaßen nach einem solchen Tag nicht mehr auf dem Schirm hatte.

Am Dienstag waren Sohni und ich außerdem bei einem weiteren Test-Termin bei der Kinder- und Jugendpsychotherapeutin und ich habe in die Testergebnisse geschielt. Offiziell weiß ich aber nichts, und diesmal ging es eigentlich vor allem darum, dass sie will, dass er zur Diagnostik einige Tage in die Klinik geht, was wiederum ich nicht will, weil ich weiß, wie sehr ihn das stressen würde. Mein Herz! So viele Emotionen auf einmal kann ich gar nicht verkraften und verarbeiten kann ich solch ein Thema auch nicht in den drei Sekunden, die ich am Mittwoch zwischen Unterricht, Vertretungs-Aufsicht und Eltersprechtag Zeit hatte.

Glücklicherweise gibt es noch den heutigen Donnerstag, den ich seit sieben Uhr im Bett verbringe, unfähig, auch nur einen klaren Gedanken darüber zu verfassen, wie ich die morgige Vertretung, den Tag der Offenen Tür am Samstag sowie die zusätzliche Vertretung am Tag der Offenen Tür durchstehen geschweige denn gestalten soll. Und habe ich schon erwähnt, dass ich die Zwillinge mitnehmen muss, weil der Ehemann am Samstag auf Dienstreisen weilt?


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