Im tiefen Tal

Mit Zuversicht fahre ich heute auf die Große FITA in Celle beim SC Wietzenbruch. Die Trainings dieser Woche liefen gut, die Gruppierungen der Pfeile waren dabei recht gut. Die Haltungsprobleme habe ich bearbeitet und Verbesserungen erzielt.

In Celle beginnt der Tag mit einem Regenschauer. Zum Einschießen lässt der Regen nach, aber der Boden ist feucht und es tropft kräftig von den Bäumen. Bei ca. 20° C ist es bei dichter Bewölkung sehr schwül. Beim Einschießen selbst brauche ich das Visier gar nicht verstellen, die Trefferlage passt bei ordentlichen Gruppierungen.

Doch mit Beginn des Wertungsschießens auf 70 m geht es ähnlich los wie zuletzt in Zeven: “Zwo links, zwo rechts, ein fallen lassen und den sechsten Pfeil irgendwo hin”, scheint die Devise zu sein. Meine Haltung ist aber relativ gut, heute liegen die Probleme im Druckpunkt und im Bereich der Zugfinger. Vorne glitscht die Bogenhand in der Griffschale und hinten habe ich das Gefühl, dass das Leder des Tabs weicher ist als sonst. Alles fühlt sich feucht und klamm an.

Ich schieße in etwa einen 45er Schnitt, bis ich mir eine dickes M einfange: Kurz vor Ende des Durchgangs muss ich einmal absetzen und der folgende Schuss fliegt hoch rechts an der Scheibe vorbei. Ich vermute, dass ich den Pfeil irgendwie auf den Button legte, als ich den Schuss wieder aufbaute. Mit 263 Ringe beende ich den ersten Durchgang, noch ein Ring weniger als in Zeven.

Auf 60 m verschlimmert sich das Malheur noch weiter. Bogenhand und Zugfinger machen nicht, was sie sollen. Die Gruppierungen werden nicht besser als auf 70 m, Immer wieder auch mal ein kräftiger Verriss. Und wieder ein M in der vorletzten Passe – und das Schlimme ist: Ich weiß nicht sicher, warum!

Längst schon schieße ich keinen Wettkampf mehr, sondern mache Training nter Wettkampfbedingungen. Ich verstelle kaum noch das Visier, men Ziel ist, wieder ordentliche Gruppen zu schießen. Es hilft nicht viel: Mit dem M bin ich von der Rolle und schieße zuletzt nur noch eine 36! Am Ende sind es wieder nur 263 Ringe.

Im 50-m-Durchgang beschließe ich, den Ursachen auf den Grund zu gehen. Ich beginne mit einer 46, Danach wickele das Tape vom Griff, weil es ohnehin nicht hilft. Ich versuche viel mehr, die Hand in der rutschigen Griffschale stabil zu positionleren. Und siehe da – es gelingt mir sogar ein wenig. Ich stabilisiere mich auf einem hohen 40er Schnitt und erreiche 292 Ringe in diesem Durchgang. Eine der seltenen Zehnen führt sogar zu einem Robin, den ich meinem Mitschützen Adolf Mohr schieße.

Robin Hood Treffer

Robin Hood Treffer

Im vierten Durchgang auf 30 m reißt dann der Faden vollends.Ich streue in die Sieben und Acht und weiß nicht warum. Stand und Schussgefühl stimmen, aber die Pfeile landen vielfach außerhalb des Gold. In der dritten Doppelpasse dann der Schock: Ein zweifaches M rechts oberhalb meiner Auflage. Ich bin konsterniert. Kurz danach noch einmal dasselbe noch weiter rechts oben in das Ständerholz – was um Himmels willen ist hier los?

Hierbei aber mache ich eine Beobachtung: ich spüre, wie ich beim Endauszug die Nocke irgendwie aus der Führung drücke. Gleich zweimal schieße ich schlecht und habe dieses seltsame Gefühl, dass die Nocke aushebelt. 21 Ringe mit sechs Pfeilen sind das Ergebnis. In diesem Durchgang bekomme ich somit nur 267 Ringe zusammen. Macht 1085 Ringe insgesamt, fast 200 Ringe weniger als im Vorjahr an gleicher Stelle!

Ich untersuche das KSL-Tab und bekomme den Eindruck, dass das Oberleder, das zum Schutz der Finger dient, irgendwie näher an die Nocker herangerutscht ist. Es ist ja dieses Leder durch die Feuchtigkeit auch weicher geworden.

So identifiziere ich zwei Optionen, an denen ich arbeiten muss: Die Griffhand (mal wieder!) und der Tab (das ist neu!). Knapp fünf Tage habe ich Zeit, bevor es zur LM 3D nach Hohegeiß geht. Doch es wird eng, da die Arbeit wieder ruft.


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