Chancengleichheit
Um Gottes willen, das darf doch wohl nicht wahr sein. Es gehen Gerüchte um, dass die CDU sich mit Umverteilungsgedanken herumschlägt. Und zwar, ist kaum zu fassen: Verteilung von oben nach unten. Von Vermögensabgaben ist die Rede. Selbstverständlich erst mal nur so zum Spaß.
Hans Scheibner macht sich Luft: Chancengleichheit!?
Aber der Herr Rösler wird schon richtig nervös. Und das muss man doch verstehen! Es darf doch wohl niemals geschehen, dass die Reichen im Lande etwas von ihrem Reichtum abgeben müssen.
So eine Ungerechtigkeit darf es doch nicht geben. Wir wissen doch alle: Die Reichen haben ihren Reichtum im Schweiße ihres Angesichts und mit ihrer Hände Arbeit unter größten Anstrengungen erkämpft und erworben. Und jetzt sollen sie den Ärmeren etwas davon abgeben?
Wieso denn das? Die armen Leute hatten doch selber die Chance, reich zu werden. Sie hätten eben auch nur so hart und so fleißig arbeiten müssen, wie es die Reichen getan haben. Jeder hierzulande hat schließlich die freie Berufswahl. Warum wollten denn die ärmeren Leute unbedingt Krankenschwester werden oder Hebamme oder Busfahrer oder Verkäuferin? Hätten sich doch rechtzeitig informieren können. Dann wären sie eben auch Banker geworden oder Aufsichtsrat in der Aktiengesellschaft! Jeder hatte doch die selbe Chane! Sind doch alle mal mit 100 Euro angefangen – erzählen uns die großen Unternehmer doch immer wieder – und heute besitzen sie eine Margarine-Fabrik oder eine Autofirma.
Wie bitte? Das ist Unsinn? Ja, wenn Sie meinen.
Der Herr Rösler und der Herr Brüderle, die sehen das aber so.
eine Glosse von Hans Scheibner
