Geld in Jutesäcken

11-061

Es war eine verrückte Situation, damals in den frühen Achtzigerjahren. Ich lebte als Projektberater in Bolivien, und in jenem südamerikanischen Land herrschte Hyperinflation. Die Preise vervielfachten sich täglich!

Am Zahltag für unsere Projektmitarbeiter fuhr ich mit einem Gehilfen im Jeep zur Bank. Wir bezogen hektisch die georderten Millionen (es waren 100.- Peso Geldscheine geschnürt in etwa 30 cm lange Pakete, die waren je hunderttausend Pesos Wert). In grossen Jutesäcken schleppten wir das Geld aus der Bank, warfen es in den Geländewagen und brausten zu den wartenden Leuten. In grosser Eile machten sie sich mit ihren Bündeln auf den Weg um irgendetwas zu kaufen. Alles ist besser als Geld. Denn das Geld war nach wenigen Stunden nur noch die Hälfte wert.

Jene Zeit hat mich bis heute geprägt. Was ist schon Geld? Nur ein Papier mit einem Aufdruck! Ein fiktiver Wert. Das Phantom “Inflation” zerstört ihn, sie ist eine unglaubliche Wertvernichtungsmaschine: wie ein hungriger Heuschreckenschwarm. Keiner weiss am nächsten Tag, wohin der Wert verschwunden ist. Geld ist nur ein unsinniges Wort, keiner wollte Geld – es sei denn, die schwer erhältlichen Dollars vom Schwarzmarkt.

Macht Geld sicher? Was ist überhaupt Sicherheit?
„Wir machen sie sicher“ – Slogan einer Versicherung.
Welche Sicherheit? Sicherheit wofür?
Todsicher?

Eine merkwürdige Illusion.

Hunger / 46cm x 63cm / Acryl auf  Zeichenpapier / 2011 / Nr. 11-061 CHF 250.-


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