Filme ohne Farbe: „Früchte des Zorns“ (1940) mit Henry Fonda

Kalifornien. Das Land von Milch und Honig. So schön wie ein Postkartenmotiv. Das verheißungsvolle Paradies. Zumindest in den Augen der Joads-Familie, die sich in Regisseur John Fords Früchte des Zorns der Großen Depression der 1930er Jahre stellen muss.

Ford hat einen seiner vier Oscars für diesen Film erhalten, für den er Henry Fonda (Die 12 Geschworenen, Spiel mir das Lied vom Tod), Jane Darwell (Mary Poppins, Vom Winde verweht) und John Carradine (Vater von David Carradine, der Bill in Quentin Tarantinos Kill Bill spielte) vor die Kamera holen konnte um den mit dem Pulitzer Preis ausgezeichneten 1939er Roman von John Steinbeck zu verfilmen.

Die Joad-Familie aus Oklahoma steht im Mittelpunkt des Films. Nachdem sie während der Großen Depression ihre Farm verliert, versuchen sie sich als Wanderarbeiter. Sie ziehen quer durchs Land bis sie in Kalifornien ankommen. Es wird ihre anstrengende und mühselige Reise gezeigt, die sie auf der Suche nach Arbeit und Lebenschancen auf sich nehmen, um die Familie am leben und beisammen zu halten.

Filme ohne Farbe: „Früchte des Zorns“ (1940) mit Henry Fonda

Früchte des Zorns

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Als die Joad-Familie Kalifornien erreicht, glauben sie das gelobte Land der Arbeit und unbegrenzten Möglichkeiten gefunden zu haben.

Die Verzweiflung dieser fast aussichtslosen Suche nach einer Möglichkeit das Leben einer ganzen Familie zu sichern, wird von Ford nur allzu schnell und deutlich spürbar gemacht. Den Joads, Tom Joad (Fonda) und seine Ma (Darwell) voran, wird ihr eigenes Land von Unbekannt weggenommen, nur damit wir sie danach verzweifelt ohne Besitz dastehen sehen.

Erst ist es eine Firma, die das Joad-Land beansprucht, die sich dann wiederum aber hinter den Machenschaften eines Managers versteckt, der wiederum nur im Auftrag irgendeiner Bank handelt – und so geht es immer weiter, die Verantwortung verschwindet in der Weitergabe eben dieser.

Filme ohne Farbe: „Früchte des Zorns“ (1940) mit Henry Fonda

Früchte des Zorns

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Henry Fonda als Tom Joad mit Jane Darwell als Ma Joad.

Und ganz schnell stehen die Baggerfahrer vor der Tür, die auch nur ihren Job machen wollen um damit ihre eigenen Familien zu ernähren. Keinem kann hier wirklich die Schuld zugeschrieben werden, alle können sich irgendwie aus dem Strick um den Hals befreien. Gerade das macht die Große Depression so bedrückend. Nur mit hoffnungslos-böser Vorahnung schaut man dem Schicksal entgegen, dem diese Familie scheinbar nicht entrinnen kann.

Dabei schafft es John Ford mit Früchte des Zorns das Drama eines ganzen Landes auf eine Familie runter zu reduzieren. Aber durch ihre Leidensgeschichte lässt uns der Regisseur äußerst persönlich an der bedrückenden Wahrhaftigkeit der Realität teilhaben, die während der Großen Depression vermutlich jeden Menschen zu einem Betroffenen hat werden lassen.

Aber Früchte des Zorns möchte uns auch nicht erdrücken. Auch wenn Henry Fonda neben den übrigen Darstellern und Darstellerinnen dazu angeleitet wird, uns diese Last auf seinen Schultern spüren zu lassen, so gelingt es ihm auch, wenn auch nur wenige humorvolle Töne anklingen zu lassen.


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