Fast Ferien!

So allmählich gewöhne ich mich an meinen Beruf. Soweit das überhaupt möglich ist. Jeden Tag passieren neue spannende Sachen.

Vor zwei Wochen zum Beispiel schleppte sich der Klassenlehrer der Achten ins Lehrerzimmer und stöhnte: „Fabian und Achmed haben mit Steinen *männliche Körperteile im Zustand der Erregung* in den Schulbus gekratzt!“

Ich weiß, es ist nicht witzig. Aber, Mann, hatte ich einen Spaß! Ich hoffe nur, dass die Eltern der beiden Helden eine nachgiebige Haftpflichtversicherung haben.

Meiner Matheklasse habe ich Noten geben müssen.

Besonders Susi war enttäuscht über ihre letzte Mathearbeit. Eine vier!

„Das liegt nur daran, dass ich NICHTS verstehe, wenn SIE das erklären!“

Ich will gerne zugeben, dass ich kein Mathe-As bin, aber …

„Susi, meine Liebe. In den beiden Zwischen-Tests hattest du zweimal eine zwei plus. Und in der Klassenarbeit kam nichts anderes dran. Ich habe eher den Eindruck, dass du den Stoff nicht noch einmal wiederholt hast.“

Talent ist eben nicht alles.

„Mein Mann zum Beispiel“, erzählte ich, „der kann blitzschnell rechnen. Ich brauche immer länger. Aber es geht auch. Was ich sagen will, ist: ‚Lernen ist für die meisten Menschen anstrengend, aber damit kommt ihr weiter! Ihr müsst den Stoff auch zu Hause wiederholen!'“

Staunende Blicke, erste zaghafte Meldungen. Wie schön, denke ich. Sie haben mich verstanden. Ab jetzt ändert sich alles.

„Frau Solanum?“ Timmi will unbedingt drangenommen werden.

„Ja, mein Lieber?“

„SIE HABEN EINEN MANN??“

Aber vielleicht ändert sich auch gar nichts.

Neben der Matheklasse habe ich noch die Physik gewonnen.

Elektrizität stand auf dem Lehrplan. Elektrizität? Ist das nicht das mit den vielen Kabeln und Experimenten, die nicht funktionieren? Da ich kein großer Fan von vorgeführten Experimenten bin und überhaupt der Meinung, dass man besser verstehen kann, was man auch selbst zusammengebaut hat, habe ich den zuständigen Experten des hiesigen Baumarktes in den Wahnsinn getrieben.

Natürlich habe ich verschwiegen, dass ich die Experimente für den Elektrizitätskurs brauche, sondern ein bisschen geschwindelt.

„Hallöchen, ich bin eine ahnungslose Mutter, die mit ihren Söhnen einen elektrischen Stromkreis und eine Alarmanlage bauen will – was brauche ich denn da?“

Ich hoffe, diese Menschen werden sehr gut bezahlt. Der Baumarkt-Mann hat mir geduldig alles erklärt und mir viel Erfolg gewünscht.

Die Experimente habe ich dann tatsächlich mit den Söhnen ausprobiert, zum Beispiel dieses hier:

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Foto oben: Wie man sieht, kann man auch mit simplem Klingeldraht, einfachen Fassungen und Fahrradlämpchen elektrische Stromkreise bauen. Maxe hat dann unseren Versuchsaufbau noch etwas verschönert. Die Zwillinge waren begeistert!

Jetzt kamen die Schalter dran. Vorgefertigte Schalter bringen nicht den erwünschten Aha-Effekt. Stattdessen kann man auch diese Metallbänder benutzen, mit denen man Papiere in Hefter einordnet, und Heftzwecken (ohne Gummikappen). Das ist einfach anschaulicher. Die Schüler sollten mit diesen Materialien Wechselschaltungen konstruieren. Das hat nicht ganz geklappt, aber für das nächste Mal bin ich besser vorbereitet.

Fast Ferien! Fast Ferien!

Wassersalz

Meine Physikschüler sollten außerdem einen Stromkreis bauen, mit dem sie testen können, welche Materialien leiten. Bleistiftminen leiten auch! Und Wasser mit Salz auch, allerdings nur, wenn man das Wasser in das Salz kippt. Es war eine ziemliche Sauerei, weil die Schüler dafür eine PAPPSCHACHTEL benutzt haben, aber für die Aha-Erlebnisse hat es sich gelohnt.

Kompass

Hinzu kamen die Magnet-Experimente, und hier der Klassiker: Wir bauen einen Kompass. Niemand war glücklicher als ich, dass es funktionierte. Auch diesen Versuch haben die Zwillinge und ich vorher ausprobiert.

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An diesem Beispiel kann man wunderbar erklären, wie man Metalle magnetisieren kann, ein bisschen über das Erdmagnetfeld sinnieren und den Aufbau der Erde wiederholen: Unsere Erde ist ein riesiger Magnet. Hier ist der Link für Nachbauer.

Ich staune immer noch und immer wieder.

Und jetzt freue ich mich auf die Ferien – verdientermaßen und durchbezahlt.:)


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