Ein besorgniserregender Trend lässt echte Läufer schwinden

Ein besorgniserregender Trend lässt echte Läufer schwinden Gehen die Leute jetzt nicht mehr nach der Arbeit laufen, sondern machen ein „Afterwork-workout“? Und müssen sie dann alle 500m stehen bleiben, um Ausfallschritte, Burpees oder vielleicht sogar Liegestütze zu machen? Welchen Sinn verfolgt man damit, fragt sich ein verwunderter und besorgter Läufer…
Zurzeit habe ich fast das Gefühl, dass das Laufen, wie es die Menschheit seit Jahrtausenden gemacht hat, Gefahr läuft, eine sterbende Sportart zu werden. Wenn ich mich so umhöre, dann läuft eigentlich kaum mehr jemand, sondern man betreibt ein „Workout“ oder nimmt an einem „Fitness-Run-Lauftreff“ teil, bei dem sich höchstmotivierte Fitnesstrainer als Laufcoach ausgeben. Bootcamps für Läufer entstehen, HIIT-Lauftreffs erobern die Laufszene, die Stadt wird für Urban-Trailruns genützt. Neues und Abwechslung hält die Teilnehmer beim Laufen!
Jeder weiß, welche Meinung ich zum Thema Fitnessbewegung habe: man muss den Leuten immer etwas Neues verkaufen, damit sie dranbleiben. Altbewährtes bekommt einen neuen Namen und liegt mit dem neuen Mascherl dann wieder im Trend. Zumindest eine Zeit lang! So ähnlich funktioniert es auch mit der Ernährung. Alle paar Jahre taucht ein neuer Trend auf, mit dem man endlich abnehmen kann, gesund und vital wird/bleibt und der oft sogar ein „lebenslanges Leben verspricht“. Diese „nur die eine Ernährung ist richtig“ Mentalität wird zum Dogma und bringt sich kasteiende und andere belehrende, reizbare und teils mangelernährte Menschen hervor. Zum Schluss fallen die meisten dann doch wieder in ihr bisheriges Ernährungsverhalten zurück, da es nicht nur einfacher umzusetzen ist, sondern auch die eigene Lebensqualität deutlich verbessert. Zumindest bis zum nächsten Trend.
Das hat es immer schon gegeben und wird es auch weiterhin. Passend dazu hat Achim Achilles bereits eine Kolumne zum Thema Trendsportarten geschrieben! Unbedingt lesen, damit du weißt, wie der heurige Lauftrend „Urban Retro Running“ aussieht.

Neu für mich ist diese Entwicklung aber beim Laufen! 


Neulich war ein Teilnehmer eines Lauftreffs verwundert und sichtlich enttäuscht, da wir so viel gelaufen sind und keine Übungen dazwischen eingebaut hatten. Wieso? Ganz einfach: Weil es keinen Sinn macht! Nun, vielleicht kann es motivierend sein. Vor allem kann es jüngere Sportler dazu bringen, den Zugang zum Laufen zu finden und früher oder später doch noch zu einem „echten Läufer“ zu werden. Wir wissen ja, dass wir Läufer mit dem Alter reifen! Jugendliche haben mit einem derartigen Training gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen: das Training in der Gruppe unter Anleitung eines Trainers motiviert ungemein und sie spüren ihren Körper beim Training – nach jedem Training!

Ein besorgniserregender Trend lässt echte Läufer schwinden

Runtasia Laufcamp auf Fuerteventura


Ich propagiere zwar immer wieder, wie wichtig das Krafttraining für Läufer ist und ich muss manche Läufer erst mühsam überzeugen, dass sie es machen, doch auch beim Krafttraining ist der Zeitpunkt des Trainings, aber auch die Dosis entscheidend.

Was ein Krafttraining nicht sein soll:

  • Es ist nicht nötig, stundenlang Kraft zu trainieren, nein!
  • Es ist auch nicht nötig, unsere Laufmuskulatur bis zur vollständigen Erschöpfung auszubelasten.
  • Es ist nicht nötig, tagelang einen Muskelkater zu bekommen
  • Es darf auf keinen Fall das Lauftraining negativ beeinträchtigen!! 

Wie ein Krafttraining sein soll:

  • kurz und knackig! 15 Minuten, zwei bis drei Mal pro Woche sind ausreichend
  • zielführend! Die richtigen Übungen fürs Laufen. Dazu gehören nicht unbedingt Dips, Klimmzüge oder Liegestürze!
  • wenn möglich, unabhängig vom Lauftraining an einem lauffreien Tag
  • wenn nötig und nicht vermeidbar, dann auch gerne nach einer nicht zu anstrengenden Laufeinheit 

Ich bin Läufer und versuche mit meinem Lauftraining das Beste rauszuholen, damit ich einerseits schneller werde und ich es andererseits leichter beim Laufen habe. Dazu gehören viele Bausteine, die systematisch und wohldosiert eingesetzt werden müssen. Das wichtigste Training für einen Läufer ist und bleibt aber das Lauftraining, mit dem man die spezifische Kraft und Ausdauer trainiert.
Entweder ich konzentriere mich aufs Krafttraining, oder aufs Ausdauertraining. Beides zusammen hat nur einen geringen bis gar keinen Effekt. Mit solchen Workouts mag vielleicht das Gewissen der Teilnehmer beruhigt werden, vielleicht haben sie auch etwas für die allgemeine Fitness getan, aber als Lauftraining lasse ich das nicht durchgehen.

Meine offenen Fragen zum Typ „echte Läufer“:

  • Gibt es den echten Läufer noch irgendwo da draußen?
  • Ist körperliche Ertüchtigung durchs Laufen zu wenig für die Gesundheit?
  • Wird das Laufen (durchgehend von Punkt A nach Punkt B) mit der Zeit zu langweilig?
  • Hat es solche Veränderungen schon immer gegeben – werde ich einfach nur alt? 

Egal! Ich versuche einfach mal den Lauftrend des Jahres aus und starte mit einem lockeren „Authentic Urban Retro Run“.
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Ein besorgniserregender Trend lässt echte Läufer schwinden

 

Tipp der Woche: 

Wie ein Trend zur Massenbewegung wurde - wie das Laufen die Welt erobert hat! Ein besonderer Film für Läufer, die das Laufen verstehen (wollen):
FREE to RUN (DVD)

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