DM Feldbogen

Nun ist der sportliche Jahreshöhepunkt gelaufen und ich kann eine kurze Zwischenbilanz des Sportjahres 2017 ziehen.

Die DM Feldbogen in Hohegeiß beginnt mit mehreren Pannen seitens des Veranstalters. Einerseits steht am Anmelde- und Einschießbereich zu Beginn keinerlei Catering bereit. Aus dem Umfeld des Panoramic-Hotels kam ein paar Tage zuvor eine Untersagung, ein Catering zu betreiben. Manche Schützen, die im Panoramic Zimmer hatten, bekommen dort so früh aber kein Frühstück, so dass sie den gesamten Wettkampf von Obst, Müsliriegeln und Süßigkeiten leben müssen. Am Panoramic selbst stehen zu Beginn je nur eine Toilette für Frauen, Männer und Behinderte bereit. Im unbekannten Parcours stehen weder Dixiklos noch gibt es eine ausgewiesene Catering-Station. Erst im Wald sehen wir eine Tupperbox mit halben geschmierten Brötchen und 1/2-Liter-Trinkflaschen, wo man sich für einen Euro pro Stück nachverpflegen kann. - Im bekannten Kurs ist es in zweierlei Hinsicht besser: der Kurs geht am Hotel vorbei, wo ab dem Vormittag der Café- und Hotelbetrieb beginnt, und es geht am Schützenhaus oberhalb des Kurparks vorbei, wo ein einfaches Catering eingerichtet ist und Toiletten vorhanden sind. Nicht viel, aber immerhin. Wir sind jedenfalls froh, dass wir nicht im Panoramic, sondern in der Silbertanne gebucht hatten.

Andererseits klappt die Organisation des Parcours zuerst auch nicht. Zu Beginn des ersten Tages müssen von wenigen Helfern erst noch die Auflagen in den Kurs gebracht und aufgelegt werden. Der Wettkampf startet mit gut 1,5 Stunden Verspätung. Bei der Hinführung zu den Startscheiben müssen einige Gruppen alle Ziele bis dahin mit ablaufen, obwohl es direktere Wege zu den Zielen gäbe. Unnötige, fehlende und undurchdachte Dinge allenthalben! - Nun aber zum sportlichen Teil.

Im unbekannten Kurs bleibe ich bereits am Samstag unter meinen Möglichkeiten. Nach der Warterei zu Beginn komme ich in keine gute Schießhaltung und habe sofort wieder Probleme, sauber durch den Klicker zu kommen. Manchmal ziehe ich wie blöd und komme nicht durch. Manchmal ziehe ich im Vorauszug schon durch und muss wieder neu ansetzen. Dabei geht dann auch schon mal wegen der fortgeschrittenen Zeit ein Schuss raus, der besser hätte abgesetzt werden sollen. Richtig wach werde ich nach etwa einem Viertel der Scheiben, als ich einen ersten Schuss auf Spots auf den falschen Streifen setze. Auch hier hatte ich Durchzugprobleme und habe einen Moment die Aufmerksamkeit auf das richtige Ziel verloren. Zum Glück bleibt dies aber mein einziger Fehlschuss.

Danach reiße ich mich zusammen und schieße besser. Doch es fällt mirweiterhin insbesondere bei Bergauf- und Bergabschüssen schwer, mich richtig hin zu stellen. Ich finde oft keine Haltung, die einen guten und zügigen Endauszug ermöglicht. Hinzu kommt wieder die bekannte Höhenstreuung. Ich kann immer nur etwas zwei von drei Schüssen mit dem notwendigen Druck des Bogenarms ausführen. Etwa ein Drittel der Schüsse drücke ich entsprechend nach unten weg.

Hinzu kommen die Effekte des Schießens bergauf und bergab. Bei leichten Steigungen bis ca. +/- 10° passt es noch recht gut, aber bei größeren Winkeln bekomme ich Rechts- und Linkslagen, die ich entsprechend den folgenden Hinweisen zwar vorab oft antizipiere, indem ich Buttondruck oder Visier entsprechend voreinstelle, aber manchmal sind die Effekte doch stärker oder schwächer als erwartet.

Somit schieße ich etliche Scheiben mit ein oder zwei zu niedrigen Ringen. Am Ende kämpfe ich und es wird wenigstens eine 3 vorne im Ergebnis: Genau 300 Ringe!

Für den bekannten Parcours am Folgetag nehme ich mir 295 Ringe als Ziel vor. Doch ich fange mit denselben Fehlern und Problemen wie am Vortag an:

  • unguter, einfallender Stand, zu wenig aufrecht und kraftvoll,
  • dadurch Durchzugschwäche und viele Neuansätze des Schusses,
  • dadurch Überanspruchung der Bogenarmschulter und einsetzende Belastungsschmerzen und weitere Schwäche im Schuss,
  • Einschätzungsfehler insbesondere bei diagonalen Bergauf- und Bergabschüssen,
  • Unsicherheiten bei den Abzugswerten bei weiten Bergauf- und Bergabschüssen,
  • Probleme mit der Sichbarkeit der Ziele bei wechselnden Kopfstellungen im Gelände aufgrund der Gleitsichtbrille.

Hinzu kommen Abweichungen der Skala auch bei kürzeren Schüssen. Bereits zu Beginn schieße ich auf Spots zwei Mal zu tief, auf 15 m treffe ich erst mit 17,5 m Einstellung eine tiefe Fünf. Nun ist es beim Feldbogen ja so, dass man keine Gelegenheit hat, ungestraft mit den Einstellungen zu experimentieren. Jeder Schuss zählt und Fehler werden hart bestraft. Man kann im Turnier seine Fehler eben nur nur schrittweise interpretieren und abzustellen versuchen. Z. B. schieße ich eine 55er Scheibe schräg am linksabschüssigen Hang mit 57 m Einstellung in die Eins bei acht Uhr. Trotz Anhaltens schieße ich danach den zweiten Schuss wieder in die Eins, diesmal auf neun Uhr. Mit weiter ausladendem Anhalten dann der dritte Schuss in die Drei auf drei Uhr. In Folge dieses Schusses schieße ich etwas später eine 60-m-Scheibe mit der 63er Einstellung an und treffe dennoch nur in die tiefe Vier. - Mit solchen Schüssen wird das gesteckte Ziel nicht mehr erreichbar und ich ende mit 280 Ringen. Nach Platz sieben am ersten Tag werde ich nun auf Platz 10 durch gereicht.

Im Anschluss an den Wettkampf ist der Frust sehr groß. So viel Training und Vorarbeit und dann nur ein mittlerer Platz! Und dann der Ärger über mich selbst, dass ich die Haltungsprobleme nicht in den Griff bekommen habe. Es kommen mir sogar Gedanken, die Bogenart zu wechseln oder auf Feldbogen zu verzichten.

Mit der Zeit und nach Betrachtung der Ergebnisse anderer Altersklasseschützen relativiert sich das dann aber doch. Ich habe Formprobleme, die ich bearbeiten kann und muss. Diese sind aus aktueller Sicht insbesondere in der Schusshaltung zu suchen: Schulterstellung und Ankerpunkt werden meine besondere Aufmerksamkeit haben. Aber auch das Sehen durch die Gleitsichtbrille muss untersucht werden: Der Sichtbereich in der linken Ecke des rechten Brillenglases, der mir ein unverzerrtes Zielbild erlaubt, ist sehr klein und bei nur geringen Abweichungen des Sichtwinkels verschwimmt die Feldscheibe in eine trübe schwarze und schräg liegende Ellipse.

Es gibt viel zu tun. Im August und insbesondere September folgen noch ein paar Meisterschaften und Turniere. - Nun aber folgen erst einmal ein paar Tage Urlaub!


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