Die vergessenen Diktaturen

Die vergessenen Diktaturen

Libyens langjähriger Diktator Muammar al-Gaddafi Ali Hussain ist tot. Auf den Straßen feiern die Rebellen, die Bilder des erschossenen Despoten gehen um die Welt. Doch Libyen ist nur eines von rund 45 Ländern, die als «unfrei» gelten – so nennt die Menschenrechtsorganisation Freedom House die Länder, in denen Menschenrechte nicht geachtet werden und Alleinherrscher über Wohl und Wehe ihres Volkes entscheiden können, wie es ihnen gefällt. Libyen war nur eines dieser Länder.

Ali Sibat war 47 Jahre alt. Der libanesische Moderator hatte eine eigene Sendung. Menschen konnten ihn anrufen, um Hilfe bitten – er beriet und sagte die Zukunft voraus. Moralisch fragwürdig, natürlich. Doch als der Vater von fünf Kindern 2007 nach Saudi-Arabien reiste, um dort zu pilgern, wurde er festgenommen. Hexerei lautete der Vorwurf, von einem Gericht wird er – ohne Anwälte oder Untersuchung – zum Tode verurteilt. Am 19. September diesen Jahres wurde er geköpft.

Vier Jahre lang saß der Moderator zuvor in Haft. In diesen vier Jahren waren viele deutsche Politiker in Saudi-Arabien. Das Verhältnis zwischen der Bundesrepublik und dem Königreich ist freundlich. Während sich die Oberen im Staat gerne mit Angela Merkel, für die eigens die Kleiderordnung geändert wurde, ablichten lassen, dürfen sich unverheiratete Paare nicht in der Öffentlichkeit zeigen. Und Ali Sibat fürchtete wie Hunderte weiterer Gefangener um sein Leben.

Turkmenistan hat die russischen Kontrollmechanismen übernommen

Rund 5000 Kilometer sind es von Berlin-Mitte nach Aşgabat, die Hauptstadt Turkmenistans. Das Land ist Mitglied der Uno. Als 2006 Saparmyrat Nyýazow, vierzehn Jahre lang Alleinherrscher in dem Land, starb, übernahm sein Leibarzt Gurbanguly Berdimuhamedow die Regierungsgeschäfte, 2007 wurde er zum Präsidenten gewählt. Er schaffte den Personenkult um Nyýazow ab, was ihm im Ausland viel Respekt einbrachte – baute jedoch zeitgleich den Kult um seine eigene Person aus. Die Konrad-Adenauer-Stiftung schrieb über das Land einmal, es zerstöre sich selbst durch die Autokratie und habe die «sowjetische Tradition einer umfassenden Kontrolle der gesamten Gesellschaft nahtlos übernommen».

Ein weiteres Beispiel: Laos. Das kleine Land ist der einzige Binnenstaat Südostasiens. Nur zwei Drittel der Männer und nur ein Drittel der Frauen können lesen und schreiben. Die meisten haben nie eine Schule besucht. Seit 1975 gibt es nur eine Partei: die Laotische Revolutionäre Volkspartei mit den Staatsoberhäuptern Choummaly Sayasone und Thongsing Thammavong. Die Partei regiert ohne Opposition, wer sich für Menschenrechte oder mehr Demokratie einsetzt, kommt ins Gefängnis, sogar die Todesstrafe droht im schlimmsten Fall. Amnesty International berichtet, dass unabhängigen Beobachtern die Einreise und Untersuchung der Menschenrechte erschwert bis nicht gestattet wird.

Venezuela, Simbabwe oder Äthiopien: Weitere Diktaturen sehen Sie in unserer Bilderstrecke.

Quelle:
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Schurken & Despoten – Die vergessenen Diktaturen

Tags: Adolf Hitler | Afghanistan | Armut | Bürger | Bürgerkrieg | Demokraten

Tags: Ali Sibat, Angela Merkel, Choummaly Sayasone, Dikataturen, Saparmyrat Nyýazow, Thongsing Thammavong

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