Der Baby-Hype nervt

Zuerst veröffentlicht in «Zürich 2» vom 16. Mai 2019.

In dieser Kolumne geht es nicht um mich. Noch lässt mich meine Mutter in Ruhe. Sie will nicht bei jedem Familienfest wissen, wann es endlich Enkel gibt. Und da die meisten meiner Freunde ebenfalls babyfaul sind, ist mir angst und bange, wenn ich an den Fortbestand der Stadt Zürich denke.

Ich nerve mich gerade über ein besonderes Baby: Es hat einen komplizierten Namen und heisst Archie Harrison Mountbatten-Windsor. Das Baby entsprang der Liebe von Prinz Harry und Herzogin Meghan. Letztere ist gemäss «Bunte.de» direkt nach der Geburt «strahlend schön».

Ob Prinz Harry ebenfalls «strahlend schön» ist, kann ich nicht beurteilen. Zumindest Royal-Fans bestehen darauf, dass Klein-Archie ganz nach Herzogin Meghan kommen soll.

Warum interessieren wir uns als Schweizer überhaupt für den Nachwuchs des britischen Königshauses? Wir feiern doch am 1. August alle gemeinsam mit Cervelat, Tofu und Bier, dass wir die bösen Habsburger aus dem Land gejagt haben. Der einzige König, den wir verehren dürfen, heisst Roger und kommt aus Basel. Und selbst der verliert bei schlechter Leistung auf dem Tennisplatz schnell seine Krone wieder.

Ich stelle mir gerade vor, wie Kaiserin Sissi zusammen mit Franz Joseph I. in Wien ihren Nachwuchs in die Kamera hält. Die Eidgenossenschaft jubelt verzückt und hofft, bald wieder die Unabhängigkeit zu verlieren. Es ist ein Albtraum. Und das alles nur wegen eines Babys.


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