Das Geheimnis des Lebens!


Das Geheimnis des Lebens!
 Ihr Lieben,
heute Abend möchte ich Euch eine Geschichte von Ulrich Peters erzählen:

„Der alte Gärtner und der König“

Zu einer Zeit, in der die Menschen noch ihren Träumen trauten, lebte ein kleiner König glücklich und zufrieden. An dem Abend aber, an dem unsere Geschichte ihren Anfang nimmt, war seine Lebensfreude getrübt.

Der kleine König machte sich große Sorgen. 
Das Geheimnis des Lebens!
So sehr er es auch versuchte, er konnte einfach nicht einschlafen.
Bald schon war er wieder aus seinem Bett geklettert, hatte die Kerzenstummel auf dem alten Leuchter angezündet und sich in den Erker gesetzt. 

Obgleich alles um ihn herum sehr still war, wurde der König immer unruhiger und lief, tief in Gedanken versunken, in seinem Zimmer auf und ab. Sehnsucht und Ungewissheit, verhaltene Freude und empfindlicher Schmerz kämpften in ihm.
„Das Leben ist so seltsam und widerspruchsvoll“, sagte er zu sich. „Wie sehr habe ich mich auf diesen Tag gefreut, wie habe ich ihm entgegengefiebert. Morgen darf ich endlich das Mädchen, das mir so viel bedeutet, zur Frau nehmen. Aber neben froher Gewissheit erfüllt mich auch Ungewissheit, neben tiefem Vertrauen auch Angst.“
Es dauerte lange, bis er in dieser Nacht dann doch noch in einen leichten Schlaf fiel und träumte: Er sah sein ganzes Königreich. In der Mitte befand sich ein Schloss. Fahnen und Buchsbäume schmückten das Tor, in dem er sich selbst und seine junge Frau erkannte. Mit den Jahreszeiten veränderte sich das Bild.
Der Winter kam, das Tor war verschlossen, und ein dichter Mantel aus Schnee hüllte das ganze Land ein. Das Frühjahr kam und der Sommer. Abermals öffnete sich das Tor, und wieder erschien das Königspaar. Aber jetzt waren beide merklich älter geworden.

Gleichzeitig wuchs aus dem Schloss ein Rosenstock hervor. Seine Dornen standen spitz und drohend gen Himmel. Langsam entfaltete sich eine Blüte, so leuchtend wie ein Sonnenaufgang. In der Blüte funkelten einige Tropfen Morgentau, so wie Tränen funkeln können. Auch der Rosenstock veränderte sich mit den Jahreszeiten. 

Das Geheimnis des Lebens!

Quelle: Astrid Müller

Die Rosen erblühten und verblühten, der Winter kam, das Frühjahr. Der Rosenstock begann wieder Knospen zu treiben, bis an einem sonnigen Tag eine neue Blüte aufbrach. 
Dann war es, als ob der kleine König wie von Ferne eine Stimme hörte: „Die Wahrheit“, sagte sie, „das, was wirklich wesentlich ist im Leben, muss erlitten werden. Nur wer Lachen und Weinen, Liebe und Leid erfahren hat, wird wirklich glücklich werden.“
Frühmorgens erwachte der kleine König unausgeruht. Er erinnerte sich seines merkwürdigen Traumes und sann darüber nach, was er wohl zu bedeuten habe. Allein, er vermochte das Geheimnis nicht zu entschlüsseln.

So beschloss er, den alten Gärtner aufzusuchen. Der war ein lebenskundiger Mann und wusste ihm wohl Antwort zu geben, zumal die Rose eine so wichtige Rolle in seinem Traum gespielt hatte.  

„Eine Rose“, wiederholte der Alte nachdenklich, „keine Blume ist so reizvoll, so voller Leben, und keine Blume ist gleichzeitig so widerspruchsvoll. Man kann sich an ihr erfreuen und ihre Schönheit bewundern, aber man kann sich auch empfindlich an ihren Dornen verletzen. 
Das Geheimnis des Lebens!
Die Rose ist so geheimnisvoll wie das Leben selbst.
Vielleicht liegt sie uns Menschen deshalb so am Herzen. Von alters her drücken Liebende ihre Zuneigung durch das Zeichen der Rose aus – das ist sehr klug. Die Menschen haben große Worte, aber wie viel klarer und eindringlicher redet manchmal eine einzige Blume über die Wahrheit des Lebens.“ 

Das Geheimnis des Lebens!

Quelle: Raymy Graber-Schiltz

„Aber was sagt sie denn?“ fragte der König ungeduldig. „Das ist nur schwer mit Worten zu erklären“, antwortete der alte Gärtner. „Man muss es mit dem eigenen Leben erfahren. Es ist so, wie es dein Traum sagt: Die Wahrheit, das, was wirklich wesentlich ist im Leben, muss erlitten werden.“
Darauf führte der Gärtner den König in seinen Garten und zeigte ihm zwei Rosenstöcke. 
Das Geheimnis des Lebens!Zunächst waren sie kaum voneinander zu unterscheiden. Sah man jedoch genauer hin, dann erkannte man, dass der eine Stock keine Dornen hatte, während der andere voll davon war.
„Diese Rosen ohne Dornen sind solche, wie wir Menschen sie züchten“, erklärte der Gärtner. „So wie wir Rosen ohne Dornen züchten, so möchten wir auch leben: ohne Schmerzen und Verletzungen, ohne Leid und Tränen. Aber das Leben ist anders. Es kann sehr wehtun, Wunden schlagen und Tränen kosten.

Nur der kann wirklich lachen, der auch gelernt hat, zu weinen.
Ebenso kann nur der wirklich lieben, der weiß, wie schmerzlich Liebe sein kann.
So wie in unserem Leben Lachen und Weinen, Lieben und Leiden zusammengehören,
finden sich auch am Rosenstock Blüten und Dornen, deshalb ist die Rose das Zeichen für die Liebe.“ 
Das Geheimnis des Lebens!
Darauf schwieg der Alte eine Weile, bis er eine besonders schöne Rose vom Strauch mit den Dornen schnitt und sie dem König schenkte: „Nehmt diese Rose, sie wird Euch begleiten. Ihr habt Zeit, viel Zeit. Euer gemeinsames Leben muss wachsen und reifen wie die Blumen und Bäume.
Wenn eine Rose in Deinem Traum aus dem Schloss erwuchs, dann ist dies ein bedeutungsvolles Zeichen: Das Schloss ist Euer gemeinsamer Lebensraum. Ihr müsst diesen Raum mit Eurer Liebe ausfüllen und beleben. Es soll „leidenschaftliche“ Liebe sein, die den anderen leiden und erleiden kann. Wer wirklich liebt, der kann auch die Wunden ertragen, die ihm zugefügt werden.
Was zwei Menschen wirklich verbindet, sind nicht allein das Schöne, das sie gemeinsam erlebten, sondern auch die Tränen, die füreinander geweint, die Schwierigkeiten, die miteinander gemeistert, und die Schmerzen, die gemeinsam getragen wurden.
Mit dem alten Zeichen der Rose wünsche ich Euch nicht ein Leben ohne Dornen und Wunden. Das gibt es nicht. Aber ich wünsche Euch, dass Ihr Euch auch dann noch liebevoll annehmt, wenn Ihr Euch wehgetan habt.“ 
Das Geheimnis des Lebens!
Ihr Lieben,
diese Geschichte ist ganz wundervoll, weil sie uns so viel zu sagen hat.
Wer das Leben liebt, wer glücklich sein möchte, wer das Leben in vollen Zügen genießen möchte, muss zunächst akzeptieren, dass es im Leben nicht nur Sonne, sondern auch Schatten, auch Gewitter, Unwetter, Regen, Schnee und Hagel gibt.

Niemand von uns käme auf die Idee, zu sagen, um Regen, Hagel, Gewitter und Schatten nicht aushalten zu müssen, wäre ich bereit, auf die Sonne zu verzichten.

Nein, es ist umgekehrt, wenn es stürmt, regnet, gewittert, hagelt oder schneit, dann freuen wir uns umso mehr auf die Tage, an denen die Sonne zurückkehrt, an denen sie wieder scheint und uns mit ihren Strahlen wärmt.

Das Gleiche sollten wir bei unseren Mitmenschen bedenken:
Oft werden Beziehungen und Freundschaften beendet, weil „Regentage“ in der Beziehung und Freundschaft uns auf das Gemüt schlagen. Wenn wir in die Natur blicken würden, dann wüssten wir, dass das ganz normal ist und würden gemeinsam mit dem anderen Menschen daran arbeiten, dass möglichst bald die Sonnentage in die Beziehung und Freundschaft zurückkehren.

Und ein Zweites lehrt uns diese Geschichte:
Nicht nur das Schöne, dass wir gemeinsam erleben, schweißt uns zusammen, sondern vor allem die schweren Tage, die wir zusammen erlebt, das Leid, das wir gemeinsam durchlitten haben.

Nur wer bereit ist, beides als einen Teil seines Lebens zu begreifen – Sonne und Schatten, Freude und Leid, fröhliche und traurige Tage, Leichtigkeit und Schwierigkeiten – der wird sein Leben in vollen Zügen genießen können.

Und wenn Du in Deiner Beziehung oder Freundschaft dunkle Regentage erlebst, dann wird sich zeigen, was Eure Liebe, Eure Freundschaft wirklich wert sind, denn dann entscheidet es sich, ob Ihr gemeinsam auf neue Sonnentage hofft und daraufhin arbeitet oder ob ihr an solchen Regentage in Trübsinn und Depression verfallt und keine Zukunft mehr seht.

Ich wünsche Euch von ganzem Herzen recht viel Lebensmut, recht viel positives Denken, recht viel Hoffnung auf Sonnentage und ganz viel Freude in Euer Herz
Euer fröhlicher Werner aus Bremen vom Weserstrand

Das Geheimnis des Lebens!

Quelle: Karin Heringshausen



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