Call it a Comeback! – Bobby Womacks „The Bravest Man in the Universe“

Call it a Comeback! – Bobby Womacks „The Bravest Man in the Universe“

Bobby Womack – The Bravest Man in the Universe
VÖ: 08.06.12 – XL Recordings

Die wenigsten haben noch an eine Rückkehr von Bobby Womack geglaubt. Zu lange war er in der Versenkung verschwunden gewesen. Zu lange kämpfte er mit sich selbst und seiner Kreativität und zu kurz war seine künstlerische Hochphase in den ausgehenden Siebzigern.

Nun ist er dennoch wieder da und legt in der dritten Phase seines Comebacks ein neues Album vor.
Den erste Schritt aus dem Dunkel der gnadenlosen Soulvergangenheit verdankt Womack Quentin Tarantino, der „Across 110th Street“ in Vor- und Abspann seines Films „Jackie Brown“ verwendete. Ebenso wie Tarantino dort Pam Grier zurück auf die Leinwand holte (die Rückkehr vergangener Helden ist einer von Tarantinos Filmcharakteristika) gelang dies Tausendsassa Damon Albarn mit Bobby Womack auf dem dritten Album seines Gorillaz Projekts, „Plastic Beach“.

Wer das Glück hatte, eines der überwältigenden Konzerte der albumbegleitenden Tournee sehen zu können, erlebte dort einen zugleich lebhaften wie auch Albarn zutiefst dankbaren Bobby Womack. Dass Albarn daraufhin ein ganzes Album für Womack schrieb war nur konsequent. Als dritte Größe holte man XL-Recordings Richard Russell mit ins Boot, der bereits Gil Scott-Heron auf dessen Comeback-Album „I´m still here“ brilliant zurück in die musikalische Gegenwart geholt hatte.

Das Ergebnis, „The Bravest Man in the Universe“, ist unspektakulär, ABER auf gute Weise!

Call it a Comeback! – Bobby Womacks „The Bravest Man in the Universe“Wie bei Scott-Heron bauen Albarn und Russell Womack ein modernes, elektronisches Soundkorsett aus Tiefenbässen, soften Piano Klaviersprengseln und einigen von den Melodien, für die Albarn so verehrt wird.
Besonders in „Please forgive my heart“ zeigt sich Albarns Einfluss überdeutlich und man könnte sich den Song problemlos im Kontext von „Plastic Beach“ vorstellen.

Das Instrument des Albums aber ist die Stimme. Obwohl, wie bei Soulmusikern üblich, Womack nur Interpret ist, verleit er den Texten eine zeitliche, eine lebendige Dimension. Wie das Alterswerk eines Dichters von dessen Vergangenheit lebt und diese in Worte presst tut dies Womack mit seiner Stimme. Die Duette gehören daher folgerichtig zu den Höhepunkten des Albums. Während die Zusammenarbeit mit Hype-Opfer Lana del Rey in „Dayglo Reflection“ noch an Sinatra/Hazelwood-Lieder erinnert, fordert Fatoumata Diawara Womack in „Nothing can save ya“ zu einem Stimmduell heraus, bei dem der Track als Sieger aus dem Ring steigt.

Letztlich gelingt Albarn/ Russell und Womack in ihrer Aktualisierung das Paradox einer zeitlosen Soundästhetik, inklusive totaler Lässigkeit.

…Leider ist das brandneue Video zur Single “Whatever happened to the time” in Deutschland (GEMA / You-Tube) derzeit nicht verfügbar, daher nehmen wir nicht minder gerne mit dem Video zu “Please forgive my Heart” Vorlieb!

Tracklist:

1. The Bravest Man In The Inverse
2. Please Forgive My Heart
3. Deep River
4. Dayglo Reflection (feat. Lana Del Rey)
5. Whatever Happened to the Time
6. Stupid Introlude (feat. Gil Scott-Heron)
7. Stupid
8. If There Wasn’t Something There
9. Love Is Gonna Lift You Up
10. Nothin’ Can Save Ya
11. Jubilee

Bobby Womack im Netz
Xl-Recordings im Netz

Autor: Johannes Hertwig

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