BIO oder BIO?

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Ist wirklich alles BIO, wo auch BIO drauf steht? Nein. Natürlich nicht. Wieder ein Schlupfloch oder auch eine ‘geniale’ Idee der Lebensmittelindustrie den Konsumenten hinters Licht zu führen. Wer fällt darauf rein? Ja, wir natürlich!

Wieso eigentlich BIO?

Die Anfänge der biologischen Landwirtschaft machten 3 kluge Köpfe -> Dr. Hans Müller und Gattin Maria Müller, die sich für die selbstbewussten Bauern einsetzten, sowie für gesunde und hochwertige Lebensmittel. Mit an ihrer Seite Dr. Hans Peter Rusch, der die Arbeiten des Ehepaars wissenschaftlich dokumentierte und mit beratender Tätigkeit zur Seite stand. Sie bzw. er wird als geistiger Schöpfer der organisch-biologischen  Landbaumethode angesehen.

Dr. Hans Peter Rusch: ‘Keine naturwidrige Handlung bleibt ohne Folgen, kein natürliches Prinzip kann man ungestraft verletzen, keine natürliche Ordnung beseitigen, ohne Gefahr für sich selbst.’

Neben diesen 3 fortschrittlichen Menschen der 30er und 40er Jahre darf Dr. Rudolf Steiner nicht fehlen. Laut Dr. Steiner sind Natur und Geist als einheitliches Ganzes zu betrachten – daraus entwickelte sich die biologisch-dynamische Landwirtschaft die heute unter der Marke ‘Demeter’ angeboten wird.

Die Nährstoffkreisläufe sollen möglichst geschlossen bleiben. Um dieses Ziel zu erreichen, werden auf den Betrieben grundsätzlich Rinder gehalten und Kompostwirtschaft betrieben. Der biologische dynamische Landwirt orientiert sich an Gestirnskonstellationen und an den Mondphasen.

Worauf wird bei BIO geachtet ( wichtigsten Punkte )?
  1. Förderung und Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit
  2. Artgerichte Tierhaltung
  3. Ein geschlossener Betriebskreislauf ( Pflanze – Fütterung – Nutztier – Stallmist – Boden – Nährstoffaufnahme – Pflanze )
  4. Keine Gentechnik anwenden
  5. Verbot von chemisch-synthetischen Spritz- und Düngemitteln
  6. Pflanzenschutz
BIO in Österreich

Zum Glück ist unser Land führend in Europa, wenn es um das Thema BIO geht. Ingesamt 16% der Bauern sind offiziell Biobauern. Eine landwirtschaftliche Fläche von 19% werden biologisch genutzt und 6-8% des Absatzes ist BIO.

Seit 1991 wird europaweit mittels Richtlinien kontrolliert, welche Produkte BIO sind und welche nicht. Diese Verordnung nennt sich -> ‘EU-Verordnung 2092/91′

Kennzeichnung und Kontrolle

Leider ist nicht immer BIO drinnen, wo auch BIO drauf steht. Viele Lebensmittelhersteller können auf ihren Packungen Texte/Logos printen lassen, die eigentlich wenig mit BIO zu tun haben, jedoch die Verkäufe steigern. Wir wollen ja alle etwas für unsere Umwelt, Tiere und Pflanzen tun – nicht wahr?

Also. Hier kommen die wichtigsten Punkte, wenn es um das Thema BIO-Produkte geht. Nur Lebensmitteln mit den folgenden Logos/Kennzeichen sind auch wirklich BIO und ihren Preis wert.

Müssen gekennzeichnet sein mit:

  • EU-Bio-Verordnung 834/2007 und 889/2008
  • Nationale Leitlinie wie dem österreichischen Lebensmittelkodex, Kapital A8
  • Code der Bio Kontrollstelle -> z.b.: AT-BIO-902
  • Verpflichtende Verwendung des EU-Bio-Logos ( seit 1.7.2010 )

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EU-Bio Logo

Das Logo muss mind. 9mm hoch / 13,5 mm breit sein – bei kleineren Verpackungen darf die Höhe auf 6mm reduziert werden.  Sobald dieses Logo auf einer Verpackung ist, kann man mit Sicherheit davon ausgehen, dass mind. 95% davon BIO sind.

  • Kennzeichnung und Herkunft  ( seit 1.7.2010 )

Alle vorverpackten Bio-Produkte müssen mit einem deutlichen Hinweis auf die Herkunft der Rohstoffe gekennzeichnet werden. Die Angabe muss sich unmittelbar unter dem EU-Bio-Logo befinden.

Auch hierzu gibt es unterschiedliche Varianten:

  • EU-Landwirtschaft = Gesamtmenge an Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs stammt zu mind. 98% aus der EU
  • Nicht-EU-Landwirtschaft = Erzeugnisse/Rohstoffe stammen aus Drittländern ( Import )
  • EU-Landwirtschaft/Nicht-EU-Landwirtschaft = Nicht ausschließlich EU-Rohstoffe bei der Produktion verwendet
  • Österreichischer Landwirtschaft = Erzeugnisse/Rohstoffe stammen zu 98% aus Österreich. Diese Kennzeichnungsart kann auch für andere Länder eingesetzt werden
  • Bio Gütesiegel

Steht für sichere, kontrollierte Bio-Qualtität ( z.b.: AMA Biozeichen ). AMA besitzt 2 Arten von Biozeichen. Eines mit Angabe des Ursprungs und eines ohne Angaben.

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Quelle Bild: AMA 

  •  Kontrolle von biologischen Produkten

Mind. 1x pro Jahr werden alle Bio-Bauern, Verarbeitungsbetriebe und Händler auf die Einhaltung der Vorschriften für den Biolandbau kontrolliert. Falls bei einer Kontrolle etwas nicht korrekt sein sollte, werden Sanktionen vergeben und unangemeldete Nachkontrollen finden statt – bis alles stimmig ist.

  • Kontrollen vor Ort ( bei Landwirten )
  • Artgerechte Tierhaltung
  • Bodenbearbeitung

  • Düngemitteleinsatz

  • Be- und Verarbeitungsräume

  • Futtermitteleinsatz werden kontrolliert

  • Kontrollen vor Ort ( Verarbeitende Betriebe )
  • Produkte müssen genau etikettiert und mit der Kontrollnummer versehen werden
  • Exakte Trennung zwischen biologischer und konventioneller Produktion

  • Einkauf und Mengenfluss

  • Ob biologisch gekennzeichnete Produkte aus biologischer Produktion stammen

  • Bio-Handelsmarken

Neben den wichtigen Bio-Siegeln gibt es auch von Handelsmarken Bio-Kennzeichnungen. Vertrauen kann man auf folgende Marken:

– Natur pur

Bio-Irrtümer

Diese Kennzeichen sind NICHT BIO!

  • Aus umweltgerechter Landwirtschaft
  • Aus Bodenhaltung
  • Aus chemiefreier Landwirtschaft
  • Vollwertnahrungsmittel
  • Direkt vom Bauern
  • Bauernhofgarantie
  • Aus naturnahem Anbau
  • Umweltgeprüfte Qualität
  • Von glücklichen Hühner
  • Aus integrierter Produktion
  • und und und und und!
Warum jetzt also BIO?

BIO Produkte sind gesünder! Ja auch teurer. Doch stellen wir uns mal vor: Wir kaufen uns ein neues Auto und haben wirklich viel Freude damit. Wenn wir nun billiges, nicht hochwertiges Öl in das Auto füllen, wird es nach einiger Zeit den Geist aufgeben. Gleich ist es mit unserem Körper und ungesunden Lebensmitteln.

Warum sind BIO-Produkte gesünder? 

  • Geringere bzw. keine Pestizid-Rückstände
  • Weniger Lebensmittelzusatzstoffe
  • Günstigere Fettsäuren-Zusammensetzung
  • Höherer Gehalt an Vitamin C
  • Geringerer Nitratgehalt bei Gemüse
  • Höhere Haltbarkeit
  • Höherer Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen
  • Mehr essentielle Aminosäuren
  • Gentechnikfrei

Ich hoffe ich konnte mit diesem Beitrag einigen den nächsten Einkauf etwas erleichtern ( ihr könnt den Beitrag auch ausdrucken ) – wer noch mehr Informationen möchte, der kann auf folgenden Seiten weitere Info’s einholen.

www.bio-austria.at 

www.oekolandbau.de

www.biola.at 

www.biolebensmittel.at 


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