Berlin – Stuttgart und zurück

Eigentlich hatte Tim Hamer mich nur angeschrieben, um einen Gastartikel bei mir zu veröffentlichen. Das wäre auch ohne Probleme möglich gewesen.

Hätte ich es planen wollen, mit einem Berliner Blog-Gespräche zu führen… wäre es wohl nicht so geworden. Es ist uns beiden Zu-gefallen. Den ersten Talk kannst Du im Anschluss lesen. Ich bin guter Dinge, dass nach dem Spaß, den wir dabei hatten, das Ganze in unregelmäßigen Folgen weitergeht. Die Konversation wir auf beiden Blogs immer zu lesen sein. Warum? Na ja, jeder Mensch hat Fragen im Leben und es ist etwas spannender, wenn man sich als Leser in Dialoge einklinken kann. Wir freuen uns natürlich auch über Denkanstöße von Dir. Deine Meinung ist uns sehr wichtig. Fragen, Wünsche und Kritik sind die besten Anreger.  Du kannst sehr gut über das Kommentarfeld Dich einbringen. Es darf hart sein und sollte dabei fair bleiben. Ein Feedback von Dir ist insofern hilfreich, dass es munter weitergeht. Wenn es niemanden interessiert, dann kann ich mich mit Tim unter vier Augen austauschen.

 

Hier findest du nun den ersten Teil des Briefwechsels. Viel Spaß beim Lesen!

Ich hatte Tim den ersten Denkanstoß geliefert.

Du gibst in Deinen Post und Berichten immer wieder Regeln vor, wie Beispielsweise:
Drei Schritte zum..
Sechs Punkte, wie man ….wird!

 

Norbert’s Frage:

  1. Welche Erfahrung hast Du damit und warum glaubst Du, dass es hilft?
  2. Welches Bedürfnis hat der Mensch, der dadurch beginnt, etwas an seinem Leben zu verändern?

Tims: Antworten

Hallo Norbert,
ich freu mich auf einen aufschlussreichen Dialog in dem wir beide (und natürlich auch unsere Leser da draußen) sicherlich eine Menge lernen werden.

Zu Frage #1: Ich stehe in sehr engem Kontakt zu meinen Lesern und versuche immer herauszufinden, wo sie sich gerade in ihrer Entwicklung befinden und wo sie abgeholt werden wollen.

Ich habe auf meinem Blog auch tiefgreifendere Artikel geschrieben und da kamen immer wieder Rückmeldungen á la “Das klingt echt gut Tim, aber wie wende ich das denn jetzt konkret in dieser oder jener Situation an?”

Das zeigt mir, dass konkrete Vorschläge (ich würde es noch nicht einmal Regeln nennen, eher Denkanstöße) bei meinen Lesern den größten Impuls geben zu können, ihre Bewusstheit zu weiterzuentwickeln.

Ich bin der Überzeugung dass das nur durch reale Erfahrungen im echten Lebengeschehen kann.

Je mehr Erfahrungen meine Leser sammeln, desto schneller geht ihre Entwicklung vorran – das ist mein oberstes Ziel: Meine Leser durch ganz konkrete Erfahrungen in ihrer Lebenswelt spüren zu lassen, dass alles in Ordnung mit ihnen ist, dass sie sich nicht vergleichen brauchen und dass sie unumstößlichen Wert in sich Tragen, zu jeder Sekunde am Tag.

Diese Erfahrungen bewirken dann, dass die Leser sich selbst und auch die Umwelt auf einmal ganz anders wahrnehmen und sich auch anders fühlen.

Zu diesen Erfahrungen möchte ich meinen Lesern verhelfen indem ich sie motiviere und ganz klar aufzeige, was jeder einzelne tun kann.

 

2.Welches Bedürfnis hat der Mensch, der dadurch beginnt, etwas an seinem Leben zu verändern?

Ich glaube der Antrieb eines jeden Menschen ist es, sich gut zu fühlen (oder eben Schmerzen zu vermeiden). Dadurch wird jeder angetrieben.

Nur die Art und Weise, wie er dieses Ziel zu erreichen versucht, varriert erheblich. Ich zum Beispiel schreibe gerade diesen Text, weil ich damit positive Emotionen verknüpfe (Freude am Schreiben, mehr Bewusstheit in die Welt zu transportieren, die Aussicht, in diesem Dialog persönlich zu wachsen).

Wenn ich von mir und von vielen meiner Leser ausgehe, dann möchten sie zu allererst von einer bestimmten Emotion weg. Schmerz, Angst, Unsicherheit. Das hat ganz viele Facetten. Ich vertrete die Auffassung, dass dadurch, wie wir mit diesen Emotionen umgehen wirkliche Freiheit und wirkliches Glück zu finden ist.

Die nächste Stufe wäre also, die unerwünschten Gefühle einmal genau zu betrachten, und da sein zu lassen und schlussendlich zu akzeptieren, anstatt gegen sich anzukämpfen.

Aber alles beginnt mit einer Situation, aus der sich der Mensch gerne wegbewegen möchte und endet mit der Einsicht, dass nur Akzeptanz deselben das bewirken kann.

 

Tim’s Frage:

Mal ganz hypothetisch angenommen, du müsstest “die ultimativen-unglaublich-wirksamen-3-Schritte-zum-Glücklichsein” formulieren, wie würden diese aussehen?

Hallo Tim,

das beginnt ja schon sehr gut. Danke für Deine Antworten und vor allem für Deine Frage.

Zu Frage #1Meine „3-Schritte-zum-ultimativen-unglaublich-wirksamen-Glücklichsein“?

Wenn ich mir Deine Mailadresse betrachte – dubistgenug.de, dann habe ich den eigentlichen Schritt gemacht. Ich bin, und das ist genug!

Mehr geht nicht.

Doch das braucht ein paar Worte mehr, damit sich der Leser da draußen nicht als erstes Eindruck hat, was ein arroganter Eierkopf.

Im Grunde deckt sich Dein Bedürfnis, Menschen zu dienen, mit meiner Absicht. Ich glaube, wir hätten sonst nicht zusammengefunden, ohne dass wir uns persönlich bisher noch nicht begegnet sind.

Um der 3-Schritt-Frage näher zu kommen, muss ich heute sagen: komplett:

  • dekonditioniert
  • desillusioniert
  • desidentifiziert

zu sein.

Anderes ausgedrückt, ich begleite Suchende bei der Findung, weil ich diesen Prozess durchlaufen habe. Am Ende herrscht Klarheit, wenn der Suchende bereit dazu ist.

Was hat er dann?

Er hat permanent innere Stabilität und wird nicht mehr von jedem kleinen Luftzug des Lebens wie ein Strohhalm hin und her bewegt. Der direkte Zugriff auf die eigene Intuition und Kreativität läuft störungsfrei, das Potenzial wirkt ohne Widerstand.

Hypothetische Ängste sind weg. Schmerz, der den Körper schützt, bleibt. Leiden wird als Konditionierung des Verstandes erkannt. Es tritt eine ungeahnte, unvorstellbare Leichtigkeit ein. (Die Begriffe Freiheit und Frieden meide ich gerne, weil sie zu stark und irreführend besetzt sind)

Meine Frage:

Da fällt mir spontan eine Frage ein.

„Wer oder was wärst du ohne all diese Gedanken?“

Tim:

Das kann ich dir so nicht beantworten, weil sie in meinem bisherigen Leben mein ständiger Begleiter waren und es immer noch sind.

Um ehrlich zu sein, habe ich in der letzten Zeit meine Gedanken sehr lieb gewonnen und möchte sie nicht missen.

Sie geben mir Optimismus und gute Gefühle. Sie sind für mich da, ich benutze sie als Werkzeug um durch mein Leben zu navigieren und auch um meine Ziele zu verwirklichen.

Manchmal machen sie sich auch selbstständig und spielen ein wenig verrückt, aber selbst das macht mir Spaß.

Ich schaue dem lustigen Treiben gerne zu und muss immer wieder extrem lachen über die Absurdität dieses Schauspiels. Gleichzeitig möchte ich unbedingt wissen, wie es denn so weitergeht in der Seifenoper da oben in meinem Kopf :)

Also sind meine Gedanken ein Teil von mir, der seinen Platz hat und den ich einfach da sein lasse, akzeptiere und bei Bedarf für mich einsetze.

Was dahinter steht ist eine gute Frage, das lässt sich für mich schwer in Worte fassen. Während der Meditation hatte ich schon einige Momente, in denen ich dem einen Schritt näher gekommen bin. Aber das waren immer nur ganz kleine Kostproben und für mich sehr schwer fassbar.

 

Tim’s Frage:

Was du da oben beschreibst, klingt glaube ich für jeden sehr verlockend. Wie bist du zu dieser Klarheit und Leichtigkeit gelangt?

Norbert:

Es war ein etwas längerer Prozess, in dem auch die Techniken bei mir zur Anwendung kamen, die ich bei Dir finde.

In diesem Prozess erkannte ich, dass es zwei Möglichkeiten der Veränderung beim Menschen gibt:

  1. Durch Erkennen
  2. Durch Katastrophe

Wie so oft, die Mischung macht’s.

Möchte man von Herzen zu sich selbst finden wollen, läuft der Prozess des Geschehens ab.

Als ich durch tiefe Erkenntnis und Einsicht heftig durchgeschüttelt wurde, gab es keinen Weg zurück.

Es war wie ein Mind-Crash, oder verständlicher ausgedrückt, durch einen Unfall des Verstandes, bei dem eigen Vorstellungen zerbrochen sind.

Das ist die Kurzform.

Der Weg dahin ist insofern einfach, weil durch eigenes Überprüfen seiner Gewohnheiten, Vorstellungen dahinschmelzen, wie der Schneemann in der Sonne.
Klarheit entsteht wenn man etwas wegnimmt. Wie wenn man eine Statue enthüllt. ENT-DECKEN! ENT- HÜLLEN!

Es ist die Rückkehr in den natürlichen Zustand, mit der Erkenntnis, dass alles bereits vorhanden ist. Nur wurde bisher am falschen Ort gesucht.

Der natürliche Zustand der Liebe ist nicht abhängig von Vorstellungen. Ist das einmal erkannt, ist es irreversibel vorhanden.
Du bist es, der die Liebe von den Vorstellungen deines konditionierten Verstandes abhängig machst.

„Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind“, sagte schon Einstein. Wie recht er hatte.

Es ist so einfach, dass der Verstand sagt, so einfach kann es nicht sein. Er möchte es gerne kompliziert. Doch so funktioniert Natur nicht.

Leicht ist es aus dem Grunde nicht, weil es eine gewisse Disziplin, sprich Praktizierung benötigt. Alles was sich der Mensch zur Gewohnheit macht, braucht Übung und Wiederholung.

Ergeben sich für Dich daraus Fragen?

Einen schönen vierten Advent für Dich, lieber Tim

Grüße Norbert

 

Tim:

Hey Norbert,
damit kann ich sehr viel anfangen und teile viele dieser Einsichten definitiv. Ich glaube auch, zu sich zu finden, sich selbst kennenzulernen ist in Prozess des Loslassens von Überflüssigem, ein Prozess des Streichens.

Tim’s Frage:

Was mich daran speziell interessieren würde, wäre ein ganz konkretes Beispiel aus deinem Leben. Was für eine Vorstellung hast du ganz konkret überprüft und dann gemerkt, dass sie nicht der “Realität” entspricht?

Du kannst ja nicht einfach heute morgen aus dem Bett steigen und auf einer logischen Ebene entscheiden: “So, ab heute bin ich erleuchtet und glücklich.”

Wie schaut(e) in deinem Fall eine “gewisse Disziplin, sprich Praktizierung” aus?

Liebe Grüße
Tim

 

Norbert:

Ja Tim, das hast Du richtig erkannt.

Du steigst nicht aus dem Bett und schupps, da ist es.

Auf einfachsten Nenner gebracht: Ich habe überprüft, ob ich der Denker meiner Gedanken bin.

Gedanken kommen, oder wie es der Volksmund, es fällt einem ein. Sie kommen manchmal wie eine Horde Wilder.

Zu erklären gibt es leider nichts. Nur zu erkennen, tief innen, das ist es was bleibt. In dem Moment hast du das Gefühl, du stürzt ins Bodenlose.

Doch na einer gewissen Fallzeit spürst du, der freie Fall ist ein Schweben. Es hat dir im wahrsten Sinn des Wortes, den Boden unter den Füßen weggezogen.

Du erkennst, was du schon immer wahrst.
Alles erscheint durch dich.

Es gibt verschieden Übungen. Jeder Mensch ist anders.

Am leichtesten und effizienten ist es, zu Beginn einen Gegenüber zu haben, dem der Verstand nicht ausweichen kann.
Denn dieser Bursche (Mind) hat die besten Tricks, um auszuweichen.
Was für jeden eher leicht nachvollziehbar ist, und vor allem auch einfach in der Umsetzung ist das Praktizieren der momentanen Achtsamkeit.

Hier findest Du das, was in schriftlicher Form erforderlich ist.

http://www.norbert-glaab.de/achtsamkeitstraining/

Es ist immer ein dynamisches Coaching auch wenn es nach der Einfachheit der Beschreibung sehr statisch erscheinen mag.
Hier kommt der Verstand zum ersten Mal und sagt: „So einfach kann es ja wohl nicht sein!“

Der Verstand hat einfach nur Angst, dass er durchschaut wird, obwohl er hinterher ein viel leichteres Dasein genießt.

Als Beispiel:
Du versteckst etwas im Wald, kennst immer die Koordinaten, dann findest Du den Gegenstand immer wieder, egal welchen Umweg du machst und den auch noch genießt.

Erkennst Du das „ICH BIN“ spielt es keine Rolle mehr, welchen Weg Du mit jemanden einschlägst. Wenn der gegenüber zwischenzeitlich noch Urlaub machen möchte, bitte schön.

Du hast ja die Koordinaten, auch wenn Du gerade in Finnland bist.

Das Beste daran, jeder hat sie bei sich. Nur noch ent-decken. Die Decke wegziehen. Das macht dem Verstand Angst. Daher ist das Drum-Herum auch so angenehm.

Ich tue je etwas, sagt der Verstand.

Ich habe den Menschen nichts mehr zu geben. Ich nehme ihnen etwas ab.

Übrigens, das Märchen Hans im Glück, macht es sehr schön deutlich.

Je weniger man tragen muss, umso leichter ist das Laufen.

Es ist und bleibt immer noch ein Prozess.

Das war jetzt doch etwas mehr.

Das was Du tust ist im Vergleich zu meiner Arbeit das Gleiche. Die gleiche Ausrichtung und für unzählig viele Menschen genau der richtige Beginn.

Daher finde ich es auch spannend, sich mit jemanden wir Dir, der offen ist, so zu kommunizieren.

Für mich gibt es kein Besser oder Schlechter.

Abschluss

Das war der erste Teil des Briefwechsels, weitere werden in unregelmäßigen Abständen folgen. Ich würde mich freuen, wenn du dich aktiv mit einem Kommentar in die Diskussion einklinkst! Wir lesen und beantworten jeden Kommentar.

 

Herzliche Grüsse zu Tim


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