In wenigen Tagen geht sie los, die EM 2016 in Frankreich, von der wir uns alle wünschen, dass sie friedlich und sicher bleibt. Das Auftaktspiel bestreitet Gastgeber Frankreich gegen Rumänien. Während die französische Nationalmannschaft zu den erfolgreichsten der Welt gehört, mit immerhin drei Titeln, zählt Rumänien nicht mehr zu den ganz großen Namen. Was muss man über die rumänische Fußballnationalmannschaft wissen?
Allgemein wird ja sehr gerne über den Spitznamen einer Mannschaft diskutiert. Die rumänische Fußballnationalmannschaft nennt sich auch Tricolorii, zu Deutsch „Die Dreifarbigen", nach der blau-gelb-roten Flagge des Landes. Nach diesem Prinzip müsste die deutsche Mannschaft übrigens auch „Die Dreifarbigen" heißen. Ebenso wie die belgische, die armenische, die ungarische, die russische, die slowenische - und die französische Mannschaft, die auch tatsächlich oft so genannt wird, nämlich L'Équipe tricolore. Es spielen also die Dreifarbigen gegen die Dreifarbigen.
Sein erstes Länderspiel absolvierte das Team aus Rumänien am 8. Juni 1922 gegen Jugoslawien und gewann mit 2:1. Das war durchaus ein guter Start. 
Deutschland beispielsweise verlor 1908 sein allererstes Länderspiel. Inzwischen haben wir uns davon aber erholt.
Ihre Blütezeit erlebte die rumänische Fußballnationalmannschaft in den 1990er Jahren. In diesem Jahrzehnt konnte sie sich, getragen von ihrem Superstar Gheorghe Hagi, für drei Weltmeister- und zwei Europameisterschaften qualifizieren. Bei der WM 1994 und der EM 2000 erreichte das Team jeweils das Viertelfinale, bislang die größten Erfolge für Rumänien im Weltfußball. In Deutschland erinnern wir uns ja eher ungern an das Turnier 2000 zurück, damals ließen die Rumänen unter anderem auch uns in der Gruppe hinter sich. Davon haben wir uns ebenfalls ganz gut erholt. An diese guten Ergebnisse konnte das Team aus Rumänien in den „Nullerjahren" nicht mehr anknüpfen. Diese waren für die Tricolorii tatsächlich weitestgehend eine Nullnummer mit wenigen Turnierteilnahmen.
Insgesamt bestritt Rumänien bislang 13 Spiele gegen Deutschland und 16 Partien gegen die DDR. Letztere Zahl wird sich wohl nicht mehr verändern. Neben dem Turnier 2000 war aus deutscher Sicht auch die Begegnung vom 28. April 2004 nicht sehr erfreulich, als Rumänien mit 5:1 gegen das DFB-Team gewann. Ich erinnere mich daran, wie ich das Spiel vor dem Fernseher verfolgt habe und für einen schlechten Traum hielt. Aber auch davon ... ihr wisst schon. Gegen Frankreich spielten die Rumänen übrigens bislang 15 Mal und gewannen drei Partien. Da ist noch Luft nach oben.
Die rumänische Fußballnationalmannschaft heute
In der rumänischen Auswahl für die Europameisterschaft 2016 steht kein Profi, der sein Geld in Deutschland oder in Frankreich verdient. Der größte Spielerblock kickt in der rumänischen Liga, daneben hat die Mannschaft außerdem Spieler dabei, die in Italien, Spanien, England, in der Türkei und in Bulgarien die Fußballschuhe schnüren. Es gibt also nicht sehr viele Überschneidungspunkte zwischen dem Team aus Rumänien und dem Gastgeber aus Frankreich. Letzterer ist natürlich Favorit, wohingegen Rumänien eher zu den Außenseitern zählt. Vorteil für Rumänien: der Druck liegt bei Frankreich, die natürlich einen erfolgreichen Auftakt bestreiten wollen mit dem klaren Ziel, am Ende vor heimischem Publikum um den Titel zu spielen.
