45. Sjóns Gedichte

„BuchKunst Kleinheinrich“ aus Münster hat die zweisprachige Ausgabe der Gedichte Sjóns mit 30 Aquarellen von Bernd Koberling bereichert. Verschwimmende Farbspielereien, die wie mikroskopische Welten wirken, gelegentlich auch wie Flechten auf den Felsen Islands. Koberlings Farbfantasien zwischen verblasstem Rot und kanariengelbem Frühlingssehnen sind die perfekte Ergänzung zu den rätselhaften Sprachbildern, die Sjón mit seinen Gedichten schafft. Momentaufnahmen und Stimmungsbilder, Seelenblitze und Geisterstimmen – es ist eine Vielfalt, die Sjón mit seinen Gedichten beschwört. „sieben finger auf einem sargdeckel / zähne begraben an einem abgelegenen ort / vogelflügel genagelt aufs gelenk / ich zähle meine wimpern / im zimmer in dem du geboren bist / räche dich nicht“, heißt es in „selbstporträt“. Wie in jedem guten Gedicht werden auch bei Sjón die Worte beim wiederholten Lesen fühlbar im Mund. Und wie schon in seinem Roman „Schattenfuchs“ auch hier seine Suche nach Geschichten und Bildern in der Vergangenheit wie in dem Gedicht „paris (1895/1985)“. „allein in der nacht / mit einem haschverkäufer / der flüstert: / chocolat, monsieur? / (zu hause stirbt jemand) / und am ende der straße / an der ecke / erreiche ich einen laden / mit mechanischen Puppen / (zu hause stirbt jemand) / sie sind mannshoch / antiquiert / und warten darauf / aufgezogen zu werden / (zu hause stirbt jemand).“ / Dirk Becker, Potsdamer Neueste Nachrichten

Sjón ist am morgigen Mittwoch, 20 Uhr, zu Gast im Wilhelmshorster Peter-Huchel-Haus, Hubertusweg 41. Den Abend moderiert Katharina Narbutovic, die Lesung der deutschen Übersetzungen übernimmt Lutz Seiler. Der Eintritt kostet 5, ermäßigt 4 Euro.



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