Zwei Touris, einmal London und viel Fernweh

Lektion 1: In London bist du irgendwie uncool, wenn du nicht aus London kommt. Lektion 2: Deutschland ist ja so verklemmt. Schlussfolgerung: Wir wären gern in London geboren. Dann würden wir jetzt mit abgeranzten Jutebeuteln mit gesundem Fraß und einer alten braunen Ledertasche mit Goldknöpfen ruhig und gelassen in der Ubahn sitzen. Ich würde mir die dunkelbraune Hornbrille zurecht stupsen und Ilka würde ihren orangeroten Dutt noch einmal nachziehen, bis es raus geht um Sonntagmorgen auf einem kleinen Flohmarkt nach antiken Tellern und alten Bilderrahmen für die gemeinsame kleine Wohnung Ausschau zu halten. Hach, Träumen kann so schön sein. Stattdessen sitze ich nun wieder in Berlin und Ilka in Kölle. Aber wenn alles gut geht, sitzen wir schon in ein paar Jahren gemeinsam hier, trinken unser delikates Bierchen am Fensterbrett und tüfteln neue Weltherrschaftsideen aus. Und wer weiss, vielleicht landen wir früher oder später dann doch in London. Mit dem britischen Charme, den britischen Alternativ-Boys und den Clubs, wo talentierte Musiker spielen, um entdeckt zu werden...
Und nun noch was zu unserem Trip: 3 Tage London, 3 Tage große Liebe. Freitagabend kamen wir an, auf zwei völlig verschiedenen Terminals. Weil das Wetter und die streikenden Leute nunmal scheiße sind, konnte Ilka nicht von Köln aus nach Berlin starten. Von dort aus sollte es fix nach London gemeinsam gehen. Tja, Ilka wurde von Expedia netterweise nach Frankfurt gebracht und konnte von dort aus fliegen. In London kamen wir etwa zeitgleich an, doch die Sache mit dem Finden war gar nicht so leicht. "Ey wo bist du denn ich steh hier bei den Flügen" "Jo ich auch, ich seh weder dich noch deinen Flug" "Ja ich deinen auch nicht ... Welcher Terminal bist du, ich bin 5" "Ich bin 1...". Nach etlichen Minuten und Bahnfahrten fanden wir uns dann doch. Ich sag's euch: Selten war ich so froh, Ilka zu sehen! Im Hotel angekommen bekamen wir einen mittelschweren Orgasmus wegen der geilen Aussicht auf London Eye und Big Ben aus dem achten Stock und schauten uns jedes Zimmereckchen der Suite genauer an. Dazu kommt auch bald noch was hier auf dem Blog, hihi. Samstag dann shoppingtour und Musical, ein bisschen snacken unterwegs, plattgelatschte Füße und natürlich das Dschungelcamp-Finale. Sonntag dann LondonEye bei strahlendem Sonnenschein und 12 Grad und dann hieß es auch schon Goodbye (diesmal gemeinsam). Bis bald London, wir kommen wieder!
 

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