Zimtschnecke trifft Verlängerten in der Aida

Von Michaela Landbauer – Die seit über 100 Jahren aus Wien nicht wegzudenkende Kaffeehaus-Institution Aida verbindet man seit jeher mit Spezialitäten rund um das beliebte Heißgetränk kombiniert mit besten Mehlspeisen. An Jugendlichkeit schien es in letzter Zeit aber zu fehlen. Da kommt die neue jüngste Aufmerksamkeit gar nicht so ungelegen. Denn mit „Zimtschnecke“ und „Punschkrapferl“, die auf die T-Shirts der neuen Uniformen der weiblichen Belegschaft gedruckt sind, schaffte man es unzählige Male in die Medien. Neben den Aufdrucken „I love Vienna“, „I love Aida“, „I need a coffee“ und „Schokoholic“, die als Sprüche auf die T-Shirts der neuen Dienstkleidung gedruckt sind, waren die beiden erstgenannten Worte der Aufreger der vergangenen Wochen.

Unternehmenssprecher Stefan Ratzenberger weist aber jegliche Sexismus-Vorwürfe zurück, schließlich seien neben der weißen Bluse, die Teil der definierten Dienstuniform ist, anfangs nur „I love Vienna“, „I love Aida“ und „I need a coffee“ als Alternativen für die Tracht der Mitarbeiterinnen gedacht gewesen. „Sexistisch sind wir auf keinen Fall“, so Ratzenberger und fügt ob der Anschuldigungen an: „Der Schelm ist, was er denkt. Oder: Der Schelm denkt, was er ist.“

Und: Die anderen Motive seien nur zu Merchandise-Zwecken produziert worden. Für Besucherinnen und Besucher der Kaffeehaus-Filialen, um ein Stück Aida und ein bisschen Wiener Charme mit nach Hause nehmen zu können. Sie „wollten etwas Witziges machen“ und hätten „nicht beabsichtigt, frauenfeindlich zu sein.“ Es sei der ausdrückliche Wunsch der weiblichen Angestellten gewesen, auch die übrigen drei T-Shirt-Varianten bei der Arbeit tragen zu dürfen. Man kam dieser Bitte nach und nun stünde es jeder Dame frei, ob sie die Bluse oder eines der T-Shirts anzieht. „Die Debatte des Sexismus sehe ich als beendet an“, meint Ratzenberger und bringt auch seiner Freude über so viel Aufmerksamkeit zum Ausdruck: „Es ist toll, wieder so jung behaftet zu sein.“

Ob des großen Anklangs und der Resonanz der letzten Zeit entschied sich das Unternehmen rund um Juniorchef Dominik Prousek, der das Haus in vierter Generation führt, dazu, nun auch T-Shirts für Männer in Druck zu geben. Sind es bei den Damen die rosafarbenen Röcke, die eine Erkennungsfarbe der Aida widerspiegeln, wollte man auch hier farblich dem Stil der Kaffeehäuser treu bleiben. So entschied man sich bei den Poloshirts für die Herren für ein Dunkelbraun. Auch diese kommen in unterschiedlichen Aufdrucken daher, die eindeutig zweideutig mit dem Traditionshaus konnotiert sind: „Verlängerter“, „Gustostückerl“, „Pariser Spitz“ und „Stritzi“. „Alles Produkte des Hauses“, so Ratzenberger.

Die T-Shirts für die Damen kann man seit diesem Monat in den Aida-Filialen um 14,90 Euro käuflich erwerben, die Herren-Shirts kommen ebenfalls in Kürze ins Sortiment. Hergestellt werden sie in Österreich, lässt der Juniorchef wissen. Auch weitere Merchandise-Produkte sind geplant, Prousek spricht etwa von Kappen. Auch eine Kinder-Linie schließt der Hausherr nicht aus und zeigt sich offen, das Sortiment mit Artikeln für die Jüngsten zu erweitern: „Wir sind am Überlegen, mehr Merchandise zu machen.“ Weitere Pläne seien in petto, man darf also gespannt sein, mit welchen Ideen das Traditions-Unternehmen in nächster Zeit noch aufwartet. Und bis dahin erfreuen wir uns an der Wiener Gemütlichkeit, die ein Besuch bei Aida verspricht und versüßen unsere Tage mit Pariser Spitzen und anderen Köstlichkeiten des Hauses, mit Verlängertem selbstverständlich.

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Fotocredit: danberg&danberg./DanielMillonig


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