Wie auch andere Entwicklergruppen übertrug die alternative Entwicklerkonferenz AltConf schon seit Jahren Apples Keynote von der heute beginnenden Apple-Entwicklerkonferenz WWDC live, ohne deshalb jemals Ärger zu bekommen.
In diesem Jahr aber wollte der iPhone-Hersteller erfahren haben, dass die Veranstalter angeblich Tickets zum Preis von 300 Dollar verkaufen, die den Käufern während der Live-Übertragung aus San Francisco einen Platz sichern.
Typisch Apple: Falsche Anschuldigungen als Grundlage
Und schon schossen Apples Anwälte scharf und forderten brieflich die Unterlassung, weil ein solches öffentliches Streaming von WWDC-Inhalten gegen Apples Urheberrechte verstoße – ganz besonders durch das gewinnorientierte Anbieten.
Aber auch nachdem sich eindeutig zeigte, dass die Live-Übertragung kostenlos erfolgt und keineswegs an Fördertickets zur Deckung der Theatermiete gebunden ist, wollte Apple nicht locker lassen.
“Dennoch muss Apple sein geistiges Eigentum schützen, einschließlich des Rechtes zur öffentlichen Vorführung seiner urheberrechtlich geschützten Inhalte”, verlautete in einem weiteren Anwaltsschreiben. Schließlich seien ja alle Elemente von Apples öffentlicher Darstellung “sorgfältig geplant und akribisch ausgeführt”.
Die Äpfel outen sich als Kontrollfreaks
Weiter hieß es, der beträchtliche Aufwand und die Aufmerksamkeit für Details stünden praktisch für Apple und hätten beträchtlich zum Wert von Apples Marke und Reputation beigetragen: “AltConfs angedrohtes Streaming von Apples Inhalten würde Apple die exklusive Kontrolle über eines der am meisten erwarteten Ereignisse des Jahres nehmen und könnte Apple potenzieller Einnahmen durch seine Exklusivrechte berauben.”
Das Echo der Community
Daraufhin planten die Veranstalter von AltConf um und kündigten öffentlich an, statt des Livestreams von Apple lieber Videos von anderen Entwicklermessen, darunter Google I/O und Microsoft Build, zu zeigen.
Das wollte Apple aber wohl auf keinen Fall – und schon gaben seine Anwälte nach. Jetzt darf AltConf die WWDC-Keynote sowie eine weitere Veranstaltung am Montag doch wie geplant übertragen.
Verboten bleibt aber weiterhin das Streaming von WWDC-Sessions unter der Woche – aber da weicht AltConf dann halt doch auf das bereitwillig gelieferte Material von anderen Entwicklerkonferenzen aus.
Die Veranstalter von AltConf bedankten sich für die “die Unterstützung und die Leidenschaft, mit der die Community in den letzten 24 Stunden reagierte”. Das habe Apple dazu gebracht, das geplante Live-Streaming der Keynote doch wieder zuzulassen.
Und Apple hat sich mal wieder blamiert bis auf die Knochen…