Würfelgeschichte


Heute habe ich mal etwas Einmaliges für euch. Ok, vielleicht wiederhole ich es doch mal, aber für den Moment ist es einmalig. Ich hab so etwas auch noch nie gemacht, bin ich ja keine Autorin.

Ich habe von Hilke-Gesa Bußmann ein sehr schönes Weihnachtsgeschenk bekommen und eine kleine Aufgabe. Sie hat mir 9 Parameter geschickt, die ich jetzt in eine Gesichte stecken soll. Ich bin mal gespannt, wie mir das so gelingt und ob ich dafür überhaupt ein Talent habe. Ich bin dann sehr interessiert an euren Kommentaren. :-)

Hier also die Parameter: Fragezeichen, Lupe, Masken, Pfeil nach oben, Uhr, Pyramide, Apfel, Teufel, Biene.

So dann los:

Es war an einem schönen Augustnachmittag. Ich saß in unserem Garten, lehnte mit dem Rücken am Stamm meines geliebten Apfelbaums, genoss die Wärme und lauschte dem Summen der Bienen.

Ein Räuspern riss mich aus meinen Gedanken und da standen sie: die drei Jungs, mit denen ich als Kind viel Zeit unter genau diesem Baum verbrachte. Ich konnte es nicht glauben, als ihr Anführer mich ansprach: »Hey, ich bin Justus Jonas und wir«, mit dem Zeigefinger deutete er auf die anderen beiden, »Peter Shaw und Bob Andrews brauchen dringend deine Hilfe.« Justus beugte sich zu mir hinunter und sah mich mit einem verschwörerischem Zwinkern an. »Weil du immer noch in deinem Herzen ein Kind bist und uns deshalb helfen kannst, ein Geheimnis zu lösen.« Mir blieb die Sprache weg, denn natürlich kannte ich ihn und seine Freunde. Dementsprechend überrascht war ich, die drei ??? Fragezeichen aus den Kriminalgeschichten meiner Jugend vor mir zu haben.

Ich habe die Geschichten früher echt geliebt und noch heute höre ich sie mir ab und zu an. Verwirrt starrte ich von einem zum anderen und fragte mich, ob ich verrückt wäre.

»Du musst unbedingt mitkommen, Mel. Ohne dich schaffen wir das nicht.« Er richtete sich wieder auf, hielt mir seine Hand hin und nach kurzem Zögern, ergriff ich sie und ließ mich von ihm hochziehen. Als ich neben ihm stand, fing er auch schon an, mir zu erklären, um was es ging. »Es geht um die Suche nach der Pyramide im Sande, um die Rätsel dieser zu lösen.« Ich verstand immer noch Bahnhof, wollte mich aber auf dieses Abenteuer einlassen.

Justus besaß eine Uhr, mit der man durch das Betätigen eines Pfeils nach oben, durch die Zeit reisen konnte, und so waren wir innerhalb eines Augenblicks da angelangt, wo wir hin wollten. Bei den Pyramiden. Dort angekommen holte Justus seine Lupe hervor, um den Eingang besser finden zu können, da wir in das Innere wollten. Als wir ihn schließlich gefunden hatten, machten wir uns auf den Weg zum Zentrum der Grabstätte. An den Wänden fanden sich verschiedene Malereien, die aus Teufelsfratzen und anderen verschieden Masken bestanden. Die Atmosphäre war sehr gespenstisch und unheimlich. Aber wir mussten weiter. Im Gänsemarsch marschierten wir weiter.

»Müssen wir das echt machen? Gibt es keinen anderen Weg?«, fragte jemand hinter mir. Jeder der die drei ??? Fragezeichen kennt, weiß genau, wen ich damit meine. Justus machte den Anfang und stapfte mutig vor mir her. Etwas mulmig war mir auch zumute.

»Nun jammert nicht, sondern lauft weiter, Peter.«, brummte Justus vor mir und keiner widersprach. Also folgten wir ihm den düsteren Weg entlang, bis wir auf die Sphinx stießen, die bereits auf uns wartete. Jeder von uns, der einer Sphinx begegnete, musste eine Aufgabe oder Frage lösen. Dies meisterte Justus mit Bravour und wir konnten unseren Weg in die Tiefen der Pyramide fortsetzten. Weswegen diese tapferen kleinen Jungs mich brauchten, war mir bis dahin immer noch nicht klar. Es sollte sich aber bald eine Lösung dieser Frage finden, so hoffte ich jedenfalls.

Der Gang wurde schmaler und plötzlich fanden wir vor einem kleinen Eingang wieder, der in eine Kammer führte. Zumindest glaubte ich, es handelte sich um eine. Von meiner Position, war es nicht so recht zu erkennen. Die Jungs konnten sie nicht betreten, da sie zu groß und kräftig waren. Selbst Peter, der sportliche der Drei, passte nicht durch die enge Öffnung. Mal davon abgesehen, dass er sich das gar nicht zutraute. »Du spinnst wohl«, jammerte er, »da passe ich gar nicht durch. Was ist, wenn ich steckenbleibe. Es muss ja einen Grund haben, warum wir dich mitgenommen haben, Mel.« Aha. Deshalb musste ich mit und jetzt stand ich da und wurde in die enge Kammer von Justus beordert. Mein Ziel sollte eine alte Schriftrolle sein, die durch eine Raum-Zeit-Verschiebung dort hineingelangt war, aber nichts in dieser Epoche zu suchen hatte. Wenn das jetzt Jemand herausfinden würde, gäbe es eine Katastrophe und die Welt wäre nicht mehr so, wie wir sie kannten. Zumindest behauptete Justus das. Und ich glaubte ihm … irgendwie.

Ok, was blieb mir anderes übrig. Also Zähne zusammen beißen und dann auf in die Kammer.

Die Suche nach der Rolle erwies sich als schwierig, da es erstens recht Dunkel war und es sich auch allerlei Getier auf dem Boden und den Wänden tummelte. Ich bin ja nicht der größte Fan von Spinnen und so. Zum Glück waren die nicht sonderlich groß und ich konnte diesen ohne Probleme ausweichen. Ich fühlte mich sehr sicher, da ich ja alleine in dem Raum war. Oder vielleicht doch nicht? Da war doch ein Kratzen und Schaben. Aber ich sprach es meinen angespannten Nerven zu. Hätte ich mal auf meinen Bauch gehört. Mal davon abgesehen, ließ sich die Schriftrolle einfach nicht finden.

Ich durchsuchte jeden Winkel, als mich plötzlich jemand oder etwas von hinten packte und mit sich schleifte. Panisch strampelte ich mit den Beinen, stemmte die Füße in den lehmigen Boden, aber der Griff war so stark, dass ich keine Chance hatte. Die Jungs beobachteten mich von der kleinen Öffnung aus und riefen durcheinander, was ich tun sollte. Aber ich konnte sie nicht verstehen, sondern sah nur ihre Münder, die sich auf und ab bewegten. Was sollte ich bloß machen? Dieses Etwas nahm mich mit und zerrte mich an meinem Ohr in eine kleine Höhle, die offensichtlich direkt an der Kammer anschloss und ich bei meiner Untersuchung der Kammer überhaupt nicht gesehen habe. Ich versuchte, meinen Kopf zu drehen, um zu erkennen, wer mich da weggeschleppt hatte. Bevor es mich in irgendeiner Weise verletzen konnte, wachte ich auf und befand mich wieder unter dem Apfelbaum, wo die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwand. Mein Mann zupfte an meinem Ohr und erinnerte mich an das Abendessen.

Ok, alles nur geträumt. Eigentlich ja schade, aber so bin ich ja noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen. Etwas traurig war ich allerdings, dass ich den drei ??? Fragezeichen jetzt doch nicht begegnet bin. Ich hätte mich noch sehr gerne mit Bob ausgetauscht, aber mich auch noch mit den anderen Beiden unterhalten. Als ich lächelnd aufstand, fiel mein Blick auf meine Schuhe und mein Herz setzte für einen Augenblick aus. Sie waren über und über mit hellen, feuchten Lehm bedeckt…

ENDE

Was würdet ihr machen, wenn ihr eure Kinderidole treffen solltet? Ich bin gespannt auf eure Kommentare oder Mails.

Danke fürs lesen meiner ersten Würfelgeschichte. Vielleicht gibt es ja bald mehr davon. :-)

Mel

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