Mit welchem Gefühl wachst du momentan auf?
Ich wache erst mit einem ganz guten Gefühl auf und dann muss ich oft an die Menschen denken, die es nicht so leicht haben wie wir. Es sind sehr gute Freunde, die durch gesundheitlich schwere Zeiten gehen und dies nun ziemlich isoliert und oft allein tun müssen. Familienmitglieder, die sich über Jahre etwas aufgebaut haben und nun nicht wissen, wie es weiter geht. Aber wir versuchen, als Familie jeden Tag das Beste draus zu machen.
Mit welchem Gedanken gehst du abends ins Bett?
Wenn es ein guter Tag war und die Kinder fröhlich waren, freue ich mich und denke an die lustigen, schönen und vielleicht auch kleinen Abenteuer, die wir oder auch jeder für sich erlebt haben. Manchmal kann ich aber auch nicht einschlafen und muss noch schnell bei dem ein oder anderen hören, ob alles gut ist, ob am nächsten Tag etwas gebraucht wird und ich wenigstens ein wenig helfen kann. Dann plane ich ein paar Dinge und gehe mit dem Gefühl und den Gedanken ins Bett, doch etwas in der Hand zu haben und das Ganze mitgestalten zu können.
Wie wirkt sich die mediale Berichterstattung auf deine Stimmung aus?
Ich versuche, nicht zu viele Nachrichten zu konsumieren. Ich weiß, wie ich mich verhalten soll und halte mich an die Regeln. Daher kann ich das ganz gut für mich regulieren. Dennoch bin ich immer wieder schockiert über die Todeszahlen.
Inwiefern beeinflusst die derzeitige Situation deine berufliche Zukunft?
Ich habe Glück, da unserer Schule noch unsere Gehälter zahlt und wir nach wie vor arbeiten – anders als vorher, aber es gibt genug zu tun. Das hilft mir im Alltag auch sehr.
Was geht in dir vor, wenn du Corona hörst?
Ich versuche, wie oben geschrieben, die Nachrichten zu reduzieren und mich und meine Familie mit schönen Dingen und etwas Alltag, sofern möglich, zu beschäftigen. Es würde mich sonst zu sehr bedrücken und das hilft dann keinem weiter. Zumindest nicht meiner Familie und meinen Freunden.
Die Fragen beantwortete eine 37-jährige Sozialpädagogin. Sie ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern.
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Wir versuchen, als Familie das Beste draus zu machen
Ich versuche, die Nachrichten zu reduzieren und mich und meine Familie mit schönen Dingen und etwas Alltag, sofern möglich, zu beschäftigen. Es würde mich sonst zu sehr bedrücken und das hilft dann keinem weiter. Zumindest nicht meiner Familie und meinen Freunden.
Interview lesenWie viel schlimmer ist es heute als es gestern war?
Ich kann es schon nicht mehr hören und da geht es nicht nur mir so. Man hört und liest es ja überall gerade und es wird langsam zu einer Art Voldemort, das Wort, das nicht genannt werden darf. Aber es gibt gerade schlimmeres, als von einem Wort genervt zu sein.
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