Auch das ist ein guter Grund für eine Paarberatung oder Ehecoaching: Streit in der Partnerschaft. Gar nicht mal so selten kommen Paare mit dem Wunsch, weniger zu streiten, zu mir an den Ammersee oder ins Münchner Büro. Meistens schaukeln sich die Emotionen wegen Kleinigkeiten hoch, das Klima wird rauher und meistens können sich beide oder einer der beiden Partner danach nur noch schwer einkriegen, runterfahren. Die schlechte Stimmung bleibt über Stunden/Tage bestehen – vor allem die Männer ziehen sich in diesen Situationen gerne zurück, während die Frauen auf Erklärung und Nähe drängen. Und – weiterer Klassiker: Je mehr die einen drängen, desto mehr ziehen sich die anderen zurück…
Das Leben ist ein ruhiger, langer Fluß …
Manchmal hilft dieser Satz als Bild, wenn ein Streitthema vor einem auf dem Tisch liegt. Und wenn ich das Bild so nehme, dann kann ich auch sehen, dass in einem solchen langen Fluß etliches an mir vorbeischwimmt. Und ich es auch vorbeischwimmen lassen kann. Und nicht jedes Mal mit beiden Händen zupacken muss. So ist das auch bei heiklen Streitthemen. Ein Streit hört dann auf, wenn einer oder beide der Partner nicht mehr bei dem Spiel mitmachen.
Und auch das ist eine schöne Beobachtungsreise: Was passiert denn beim nächsten Streit, wenn ich den Fedehandschuh bewusst nicht mehr aufnehme. Sondern ihn vorbeischwimmen lasse. Was passiert mit mir? Was mit meinem Gegenüber? Und was passiert mit dem Streit? Und alleine diese Beobachtung, dieses Einsteigen in eine Metaposition kann schon deutliche Unterschiede machen. Der Deutlichste: Ich selbst entscheide, ob ich einsteige oder nicht. Ich entscheide und werde nicht mehr entschieden. Schon alleine das macht sehr sehr erwachsen in diesem Moment….
