Wir Mädels sind echte Überlebenskünstlerinnen ODER warum die Selbstfindung des eigenen Modestils dem Finden eines passenden Mannes ähnelt

20140413 Wir Mädels sind echte Überlebenskünstlerinnen Wir Mädels sind echte Überlebenskünstlerinnen ODER warum die Selbstfindung des eigenen Modestils dem Finden eines passenden Mannes ähnelt

Wir Mädels sind echte Überlebenskünstlerinnen ODER warum die Selbstfindung des eigenen Modestils dem Finden eines passenden Mannes ähnelt (Copyright: MOSAIK Verlag)

Eines sind wir Mädels ganz sicher: Wir sind Überlebenskünstlerinnen.

Wir schaffen es, mit einem charmanten Lächeln und mit viel Haltung mit einem Typen ins Kino zu gehen, der zur Verabredung zu spät kommt, ein Hemd trägt wie Forrest Gump, die Kellnerin noch vor der Bestellung darüber informiert, dass die Rechnung ja wohl getrennt geliefert wird (mitleidiger Blick der Dame inklusive) und uns während des Films mit einem (beschreiben wir es nett) abgestandenem Atem Weisheiten ins Ohr flüstert.

Manchmal ist Daten echtes Überlebenstraining. Und sofort schießt mir folgende Frage in den Kopf: WARUM tun wir uns DAS an? Die Antwort ist leider simpel, einfach, leicht: Weil wir nicht alleine bleiben wollen und hinter all den geküssten Fröschen doch endlich mal ER, DER Eine, stecken muss, der unser Herz zum Schmelzen bringt und es ehrlich mit uns meint. Nein, ich rede bewusst nicht von einem Traummann oder sogar einem Traumprinzen. Träume können sich manchmal als nicht so zuverlässig herausstellen, wenn sie Realität werden. Viele Deckel passen, wenn man genau hinschaut, nicht nur einer.

Dass das Finden eines lieben Mannes, der zu uns passt, viele Parallelen zu unserer modischen Selbstfindung hat, ist mir bei der Lektüre des Buches von Nina Gracia „Der perfekte Stil. Den eigenen Typ betonen – einfach gut aussehen“ aufgefallen, in dem es in erster Linie um den eigenen Modestil geht. Während des Lesens ist mir klar geworden, dass da mehr ist. Diese modische Selbstfindungsreise durch den Kleiderschrank, die Gracia in ihrem Buch nachskizziert, ähnelt dem Weg, den wir auf uns nehmen, um einen lieben Kerl zu finden.

Mode hilft dabei, so Gracia, mit wenig Aufwand viel für das eigene Selbstwertgefühl zu tun. Ist das mit der richtigen Wahl eines Mannes nicht genau dasselbe? Männer mögen Frauen, die mit sich selbst im Reinen sind. Und auch wir mögen uns mehr, sind dann besser drauf und teilen dies mit einem strahlenden Lächeln unserer Umgebung mit.

Auch, so Gracia weiter, ist Stil keine Frage des Budgets, sondern der inneren Einstellung. Fühlt man sich gut, ist es egal, ob man in einer 50 Euro oder 500 Euro teuren Hose steckt. Als Ausnahme sehe ich persönlich Schuhe und Taschen. Gutes Geld für Schuhe und Taschen ausgeben ist aus meiner Sicht eine persönliche Pflicht.

Dieser Wohlfühlfaktor gilt auch für den Mann. Es nicht die Frage seiner finanziellen Situation, welches Auto er fährt, oder wie viel er für seine Reisen ausgeben kann, sondern wie er sich in den kleinen Gesten uns gegenüber verhält. Ist es nicht beeindruckender ein kleines Blümchen beim Spaziergang spontan in die Hand gedrückt zu bekommen, als ein Bouquet von Rosen vom Internetblumenlieferdienst an der Tür?

Oft verheddern wir uns auch in einer Flut von Trends, die wir glauben, in unserem Kleiderschrank haben zu müssen. Dabei kann der eigene, ganz persönliche Stil verlorengehen. Auch hier sind die Parallelen deutlich herauszulesen. Wir konzentrieren uns auf Äußerlichkeiten, darauf, was andere über unseren Mann an der Seite denken oder sagen könnten. Oder wir stellen seine Wünsche über unsere eigenen, einfach, um ihn zu gefallen, egal, ob wir uns dabei wohlfühlen oder nicht. Dabei verlieren wir den Blick darauf, worauf es uns selbst wirklich ankommt bzw. was uns selbst wichtig ist. Verfangen wir uns in diesem Wirrwarr, ist es kaum möglich, Erwartungshaltungen zu erfüllen, vor allem und am wichtigsten die eigenen. Wir stellen andere in den Vordergrund und vergessen dabei uns selbst, unsere eigenen Wünsche. Wie passend, wenn es um Trends geht.

Mich hat das Buch angeregt, die Perspektive auf den Inhalt meines Kleiderschranks zu ändern und gleichzeitig mein Dating-Verhalten zu hinterfragen. Und es hat mir geholfen, Ruhe in den stressigen Mode-Männerwahn zu bringen und weiter zu mir selbst zu finden und zu mir zu stehen. Denn ich war nicht immer mit meinem modischen Molli-Ich im Reinen.

Der modische Leitfaden nach Garcia heißt: „Was habe ich? Was brauche ich? Was will ich?“ Und damit ist die Dimension der modisch denkenden Grenze überschritten. Denn diese Fragen sollten uns auch Standardleitlinie bei der Wahl eines Partners sein. Nur das vergessen wir im Strudel unseres Alltags leider allzu leicht.

Aussortieren, im Schrank auf Entdeckungsreise gehen, „Back to the Basics“ und allen anderen Kram, der uns auf dem modischen Selbstfindungstrip stört, muss weg. Es geht um die Überwindung des Shopaholic-Ichs, also des Drangs, immer wieder Neues zu kaufen, nur weil es gerade „IN“ ist. Schöne Gedankenbilder. Die Parallele zum Dating-Marathon liegt auf der Hand. In den Turbulenzen des Alltags lassen wir uns auch von Männern blenden, die eigentlich bei genauerer Betrachtung nicht zu uns passen und sehen nicht den soliden, bodenständigen Freund an unserer Seite, der immer zur Seite steht, wenn man ihn braucht. Wir sind so vollgestopft von Eindrücken, dass wir nicht „Back to the Basics“ schauen.

Ein Satz hat mich zum Schmunzeln gebracht: „Schlecht sitzende Kleidung ist tödlich fürs Selbstbewusstsein.“ Und ich dachte sofort: Mit „schlecht sitzenden“, sprich unpassenden Männern ist es genau dasselbe. Aber leider entledigen wir uns von lieb gewonnenen Dingen immer ein bisschen spät – sowohl von einem Zuviel an falschen Klamotten als auch dem falschen Mann, an denen wir unser Herz gehängt haben.

Mode und Männer – kein Wunder, dass die beiden Themen der Mädels Lieblingsthemen sind.

Das Buch war toll für mein modisches Verständnis auf mich selbst … und mehr.

Was ein Buch über Mode alles bewirken kann icon wink Wir Mädels sind echte Überlebenskünstlerinnen ODER warum die Selbstfindung des eigenen Modestils dem Finden eines passenden Mannes ähnelt

Wie seht ihr das? Habt ihr weitere Beispiele, An denen man Parallelen zwischen den Umgang mit Mode und der Wahl eines Partners finden kann? Oder an meine männlichen Leser: Wenn nicht Mode euer Thema ist, mit was würdet Ihr die Wahl eurer Partnerin vergleichen?


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