Hallo liebe Leserinnen und Leser,
haben Sie zu Anfang des Jahres ebenfalls Post von Ihren Stadtwerken oder Ihrer Gemeinde bekommen? Neben den üblichen Neujahrsgrüßen befand sich bestimmt auch eine Abrechnung über Ihre Wasser- und Abwasserkosten in dem Schreiben.
Wie zu erwarten war, sind die Tarife auch hier in die Höhe gegangen. Wir müssen jetzt 1,87 Euro pro Kubikmeter Wasser und satte 3,20 Euro pro Kubikmeter Abwasser bezahlen. Selbst für einen Zweipersonenhaushalt kommt da im Laufe eines Jahres eine stramme Summe zusammen. Und die Tendenz ist steigend. Wenn man vermeiden möchte, dass das Geld im wahrsten Sinne des Wortes den Bach runter geht, sollte man nach Einsparungspotential beim täglichen Wasserverbrauch forschen. Herausfinden, wo sich der Verbrauch sinnvoll reduzieren lässt.
Einfach, aber sinnvoll Wasser und damit wertvolles Geld sparen
Wenig Sinn macht es, jetzt einfach weniger zu trinken …. Gut 3 Liter pro Tag sollten es schon sein. Und da wir uns in Deutschland glücklich darüber schätzen dürfen, dass Trinkwasser von hervorragender Qualität sicher und jederzeit aus dem Hahn kommt, kann man seinen Durst ruhig mit echtem “Kranenberger” löschen.
In welchen Bereichen macht Sparen wirklich Sinn? Und wie kann ich das im Alltag ohne große Mühen realisieren? Auf diese Fragen möchte ich Ihnen heute meine ganz persönlichen Antworten geben. Die üblichen Tipps wie z. B. beim Zähneputzen nicht das Wasser laufen zu lassen, eine Toilettenspülkasten mit Sparautomatik einzubauen, Waschmaschine und Geschirrmaschine nur komplett befüllt laufen zu lassen etc. kennen Sie bestimmt schon. Damit möchte ich Sie an dieser Stelle nicht langweilen.
Meine ganz persönlichen Tipps zum Wassersparen im Alltag
- Dass bei einem Wannenbad deutlich mehr Wasser als beim Duschen verbraucht wird, weiß inzwischen jedes Kind. Deshalb steht bei den meisten von uns das tägliche Duschen auf dem Morgenprogramm. Ein normals Duschbad schlägt laut Stiftung Warentest mit etwa 75 Liter Wasser zu Buche. Wer gerne die Dusche nutzt, um richtig wach zu werden, kommt locker auf das Doppelte. Wenn man jedoch einen Sparbrausekopf und ein Thermostatventil einbaut und während des Einseifens die Dusche abstellt, kann man satte 50 Liter pro Duschbad sparen. Bei einem Duschbad rinnen so nur noch 25 Liter in den Abfluss.
- Außerdem stellt sich die Frage, ob man unter normalen Bedingungen wirklich jeden Tag mindestens einmal duschen muss. Ohne Dusche geht es gar nicht, mögen Sie vielleicht denken. Dachte ich auch. Dann bekam ich plötzlich Hautprobleme. Meine Haut spannte und juckte, dass es schier zum Verrücktwerden war. Ich besorgte mir spezielle Dusch- und Pflegeprodukte. Cremte mich nicht nur nach dem Duschen, sondern an manchen Tagen auch zwischendurch noch einmal am ganzen Körper ein. Folgte akribisch allen Anweisungen, wie man mit extrem trockener Haut umzugehen hat. Trotzdem war es an manchen Tagen zum aus der Haut fahren. Bis mir ein alter (und weiser) Hausarzt riet, mich nicht täglich unter die Dusche zu stellen. Jetzt wasche ich mich jeden zweiten Tag so, wie es schon meine Großmutter tat: ich lasse etwas warmes Wasser ins Waschbecken ein und wasche mich “von Hand” mit dem Waschlappen. Von oben nach unten, versteht sich. Der Waschlappen wird natürlich täglich gewechselt. Hilfreich ist für diesen Fall auch ein Bidet. Das Ergebnis: viel Wasser gespart und meiner gestressten Haut geht es tatsächlich deutlich besser. Wer hätte das gedacht?
- Schon seit Jahren haben wir für das heiße Wasser eine Umwälzpumpe, die so programmiert ist, dass sie nur an den “Stoßzeiten” (also vor allem morgens) arbeitet und ansonsten ruht. Trotzdem kommt, wenn ich das Thermostatventil aufdrehe, immer erst ein ganzer Schwall an kaltem oder nur lauwarmem Wasser aus dem Duschkopf. Um das nicht zu verschwenden, fange ich es in einem Eimer oder einer Gießkanne auf und nutze es in Haus und Garten zum Blumengießen. Wenn Sie keinen Garten und nicht so viele Zimmerpflanzen haben, können Sie, anstatt die armen Pflanzen täglich zu ertränken, das Wasser auch zum Toilettenspülen nutzen.
- Gemüse, Obst und Salat wasche ich nur noch in einer Schüssel ab. Das Waschwasser wird ebenfalls zum Gießen verwendet.
- Wenn man dem Waschwasser in der Schüssel einen Teelöffel Natron zufügt, wird Obst und Gemüse leichter sauber. Das Wasser kann (bei leicht verschmutztem Gemüse) später noch zum Wischen des Küchenbodens verwendet werden. Ein Schuss Essig sorgt dabei für Glanz und Hygiene.
- Tropfende Hähne und Leckagen werden sorfort repariert.
- Auch das Wasser vom Händewaschen zwischendurch kann in einer Schüssel aufgefangen und danach zum Gießen (ohne Seifenrückstände) oder zum Spülen der Toilette (mit Seifenrückständen) genutzt werden.
Kurioses zum Wassersparen aus der Bloggerwelt
In einigen Blogs, vor allem aus den angelsächsischen Ländern, wird auch ein Verringern der täglichen Toilettenspülungen zum Wassersparen empfohlen. Dort grasiert so ein herrlicher Spruch, der das Wann und Wie konkret auf den Punkt bringt: If it’s yellow, let it mellow. If it’s brown, flush it down.
Nun ja, die Sache mit dem yellow und mellow haben wir auch versucht. In der Nacht hatte dies den Vorteil, dass man den Partner beim Toilettengang nicht wach macht. Ansonsten mussten wir das Experiment leider nach kurzer Zeit wieder abbrechen, weil die Toilettenleitung durch das von mehreren Toilettengängen angesammelte Toilettenpapier schneller verstopfte. Außerdem ließ sich der Geruch selbst bei geschlossenem Deckel nur aushalten, wenn beide Partner mindestens 4 Liter Flüssigkeit am Tag zu sich genommen hatten. Wir haben uns jetzt auf flush it down geeignet und sparen Wasser an anderer Stelle…
Haben Sie. liebe Leserinnen und Leser, vielleicht auch noch einen Tipp, wo man einfach, aber sinnvoll Wasser im Haushalt sparen kann? Ich würde mich freuen, wenn Sie ihn mir und den anderen Lesern/Leserinnen des Blogs verraten.
Ihre Heike Kügler-Anger