Das Welpenalter gilt als besonders wichtig, weil es für das spätere Hundeleben von großer Bedeutung ist. Die Zeit gilt als Prägephase
In großem Maß hängt das spätere Verhalten des Hundes davon ab, was der Hund während seines Welpen-Daseins erlernt und erlebt hat. Deshalb ist für uns Menschen wichtig zu wissen, wie lange diese Phasen ungefähr dauert.
Wann ist ein Welpe kein Welpe mehr?
Die Welpenzeit ist eine prägende Phase im Leben eines Hunds, die jedoch überraschend kurz ist. Sie endet in der Regel zwischen der 16. und 18. Lebenswoche.
Dieser Zeitraum kann je nach Rasse und individuellen Unterschieden variieren. Große Hunderassen entwickeln sich beispielsweise langsamer. Tendenziell dauert ihre Welpenzeit entsprechend länger.
Ein wichtiger Indikator für das Ende der Welpenzeit ist die geistige Entwicklung des Hunds. Das merken Sie an Verhaltensänderungen und dem Zahnwechsel. Mit Beginn des vierten Lebensmonats zeigen die neuen Zähne, dass Ihr Vierbeiner langsam zum Junghund wird.
Generell kann gesagt werden, dass ein Hund bis zur 18. Lebenswoche als Welpe gilt.
Spätestens ab der 18. Lebenswoche ist er definitiv kein Welpe mehr, auch wenn er noch nicht vollständig ausgewachsen ist. Als Halterin sollten Sie diese Übergangszeit genau beobachten. Sie bietet die letzte Gelegenheit für eine optimale Prägung und Bindung an den Menschen.
In der Zeit können Sie noch sehr leicht die Weichen für das zukünftige Zusammenleben stellen. Je besser Sie auf die Bedürfnisse Ihres Hunds in dieser Entwicklungsphase eingehen, desto harmonischer wird Ihr gemeinsamer Alltag sein.
Bis zu welchem Alter bezeichnet man Hunde als Welpen?
Als Welpe wird also ein Hund genannt, von der Geburt bis zum Ende der Prägungsphase und Sozialisationsphase gegen Ende des vierten Lebensmonats.
Wie ein Menschenleben wird das Hundeleben in verschiedene Phasen unterteilt.
Die Zeit nach der Geburt
Nach der Geburt beginnt die sogenannte neonatale Phase.
Die kleinen Welpen kommen mit flaumigem Fell und völlig hilflos zur Welt. Die Augen und Ohren sind geschlossen und der Geruchssinn ist nur sehr schwach entwickelt.
Hundebabys können ihre Körpertemperatur nicht selbst regulieren und sind daher stets auf der Suche nach der Wärme der Mutter und Geschwister. Die Hündin ist es auch, die den Welpen während dieser Zeit reinigt und dafür sorgt, dass der Kleine Kot und Urin absetzt.
Der Kopf des Kleinen pendelt stets hin und her. Diese Bewegungen helfen beim Auffinden der Zitzen. Während der Kleine Milch saugt, gibt er schmatzende Geräusche von sich. Neben einem leisen Fiepen ist das in dieser Lebensphase die einzige Form von Verständigung.
Nach 2 Wochen: Übergangsphase und erste Schritte
Nach rund zwei Wochen beginnt die Übergangsphase. Jetzt öffnet der Welpe seine Augen und er beginnt Geräusche wahrzunehmen und darauf zu reagieren.
Kuscheln ist nicht mehr notwendig. Ab der zweiten Wochen können Hundewelpen ihre Körpertemperatur selbst regulieren.
Die Koordination der Muskeln verbessert sich deutlich und Kot und Urin werden selbstständig abgesetzt.
Während dieser Zeit lieben es Welpen die Welt außerhalb der Wurfkiste zu erkunden und muss nicht selten wieder eingefangen werden.
Dies ist auch der ideale Zeitpunkt, um mit der Sauberkeitserziehung zu beginnen. Kleine Kisten mit naturbelassenem Untergrund oder regelmäßige kleine Touren in den Garten helfen dabei.
Nun beginnt der Kleine auch erstmals leicht zu bellen und langsam brechen die Milchzähne durch den Kiefer.
Ab 4. Woche: Prägung und Beißhemmung
Ab der vierten Lebenswoche spricht man von der Prägungsphase. Der Welpe nimmt nun seine Umwelt und auch seine Mutter und seine Geschwister deutlich wahr.
Die kleinen Hunde beginnen nun, spielerisch zu raufen und zu toben. Das Spielen der Geschwister ist für die zukünftige Persönlichkeit des Kleinen besonders wichtig, insbesondere damit sich die Beißhemmung entwickeln kann.
Unter der Beißhemmung versteht man die Fähigkeit des Hundes, seine Beißkraft zu kontrollieren. Wer zu fest zubeißt, muss mit entsprechender Gegenwehr rechnen. Erlernt er dies nicht, kann dies später zu großen Problemen führen, weil das Tier auch im Spiel unkontrolliert zubeißt.
Hunde, die während dieser Zeit isoliert aufwachsen, haben später Probleme mit Artgenossen und meist auch Verhaltensstörungen, die schwer aufzuarbeiten sind.
Deshalb werden Welpen nicht vor der achten Wochen von der Mutter getrennt und an Sie als Hundehalter übergeben.
12. bis 14. Woche: Sozialisierungsphase
Die nächste Phase nennt sich Sozialisierungsphase. Sie erstreckt sich bis etwa zur 12. oder 14. Woche. Diese Zeit verlangt dem Züchter oder dem neuen Hundehalter jede Menge Geduld ab.
Was der Hund während dieser Zeit lernt, bildet die Grundlage für sein zukünftiges Verhalten. Der Welpe ist jetzt besonders aufnahmefähig und lernt sehr schnell.
Der junge Hund sollte nun so viel wie möglich kennenlernen und sich an viele unterschiedliche Situationen und Geräusche gewöhnen. Das können etwa Haushaltsgeräte, der Besuch beim Tierarzt oder auch Autos, Menschen und andere Tiere sein.
Diese Erfahrungen erleichtern später das Zusammenleben von Hund und Mensch. Wenn der Hund in dieser Phase vernachlässigt, oder bereits wie ein erwachsener Hund behandelt wird, lässt sich das mit späterer Erziehung kaum mehr wieder gut machen.
Allerdings muss der Hund immer wieder entsprechende Ruhephasen haben.
Bis etwa zur 16. Woche dauert es dann noch, bis der Hund als Junghund bezeichnet wird.
Ist ein Hund mit 6 Monaten noch ein Welpe?
Ein Hund mit 6 Monaten gilt nicht mehr als Welpe. Obwohl ein 6-monatiger Hund noch nicht körperlich und geistig vollständig ausgereift ist. Die prägende Welpenphase hat er dennoch bereits hinter sich gelassen.
Denn die Welpenzeit endet meist im Alter von 4 Monaten. Ab diesem Zeitpunkt beginnt die Phase des Junghunds. Diese Entwicklung dauert bis zum Erreichen der Geschlechtsreife und oft darüber hinaus.
Wie lange ist man ein Junghund?
Die Phase des Junghunds beginnt, sobald die Welpenzeit zwischen der 16. und 18. Lebenswoche endet, und dauert in der Regel bis zum Erreichen der Geschlechtsreife.
Diese kann je nach Rasse variieren. So kann die Junghundphase einiger großen Hunderassen sogar bis zum Alter von 2 Jahren andauern.
Während dieser Zeit befindet sich der Hund in einer Art „Hunde-Pubertät". Ihr Vierbeiner wird Grenzen austesten und vor Energie nur so strotzen.
Legen Sie in dieser Zeit den Fokus auf die Erziehung und das Training. Dadurch bereiten Sie Ihre Fellnase optimal auf das Erwachsenenleben vor.
Nach Abschluss dieser Phase gilt Ihr Hund als erwachsen. Je nach Rasse und Größe sind manche Hunde aber erst im Alter von 2 bis 3 Jahren vollständig ausgewachsen.
Wie lange sollte ein Hund Welpenfutter bekommen?
Welpenfutter sollten Hunde in der Regel bis zum Ende der Welpenzeit erhalten, also etwa bis zur 16. bis 18. Lebenswoche.
Das Futter für Welpen ist reich an Nährstoffen. Die Inhaltsstoffe sind auf das schnelle Wachstum und den hohen Energiebedarf von Welpen abgestimmt. Deshalb ist die Fütterung von Welpenfutter eng mit der Entwicklungsphase des Hunds verknüpft.
Danach können Sie schrittweise auf ein Futter für Junghunde umstellen. Bei großen Rassen, die langsamer wachsen und sich entwickeln, kann es sinnvoll sein, länger Welpenfutter zu füttern. In Einzelfällen kann das sogar bis zum Alter von 6 Monaten oder sogar bis zu einem Jahr sinnvoll sein.
Es ist jedoch wichtig, den Übergang zum Futter für erwachsene Hunde nicht zu abrupt zu gestalten. Stellen Sie das Futter schrittweise um. Mischen Sie dazu beide Futterarten. Im Verlauf einer Woche fügen Sie immer mehr neues Futter hinzu und verringern den Anteil des vorherigen Hundefutters.
Da die Ernährungsbedürfnisse sehr individuell sein können, können Sie die Futterumstellung Ihrer Tierärztin absprechen. Oder Sie fragen eine Züchterin oder Ernährungsberaterin nach speziellen Empfehlungen für Ihre Rasse.
Weitere Tipps für Ihren Welpen
Doch nicht alle Hunde sind gleich und so entwickelt sich manch einer langsamer als andere. Gerade kleine Rassen sind zumeist in ihrer Entwicklung den großen Rassen deutlich voraus.
Deshalb lässt sich kein genauer Tag festlegen, um den Hund aus dem Welpenalter zu entlassen. Spätestens ab der 18. Lebenswoche gilt ein Welpe als Junghund.
Viele weitere Tipps für diese aufregende Lebensphase finden Sie hier:
Nutzen Sie diese ersten Wochen des Hundes intensiv, um eine enge Bindung mit Ihrem Welpen einzugehen und ihm so viel wie möglich für sein weiteres Leben beizubringen.
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