Wie ich zum Schreiben kam

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Auf Wunsch von Jenny, die den Blog Imaginary Lights führt, schildere ich heute meine Einstellung zum kreativen Schreiben und welche Entscheidungen mich auf meinen Weg gebracht haben.

Die Leidenschaft

Manche Menschen betreiben das Schreiben als ein Hobby. Sei es, weil es sie entspannt, oder weil sie insgeheim vom Bestseller träumen. Für mich war Schreiben jedoch nie ein Hobby, wenn ich auf meine bisherige Entwicklung zurückblicke. Vor einigen Jahren sagte jemand in diesem Zusammenhang einen Satz, der mich prägte:

„Schreiben ist für dich kein Hobby, es ist dein Bedürfnis.“

Da hatte es Klick bei mir gemacht. Nachdem ich diese Worte gehörte hatte, beobachtete ich mich selbst. An Tagen, an denen ich nicht schrieb, fehlte mir etwas. Es war, als würde ich meine Ausdruckskraft nicht ausleben, die ein elementarer Aspekt für meine innere Zufriedenheit ist. Also begann ich, regelmäßig zu schreiben.

Und siehe da: Ich fühlte mich ganzheitlicher, erfüllter. Mein erstes Buch Russenstern erschien und ich war euphorisch, zuversichtlich und sicher, dass dies ein Riesen-Knaller werden würde. Dem war aber nicht so. Stattdessen wurde mein Debut in einer Tageszeitung mit hoher Auflage scharf kritisiert. Das war ein Schlag in die Magengrube, nachdem ich zuvor durchgehend positive Reaktionen erhalten hatte, was wenig überraschte, da diese Reaktionen seitens meiner Familie und meinen Freunden kamen.

Wachstum und Kritik

Trotzdem habe ich durch diese unangenehme Erfahrung viel gelernt. Etwa, auf meine Intuition zu hören. Als angehender Autor muss man sich ohnehin viel ums Marketing kümmern und kann auf eigene Faust entscheiden, wem man sein Werk anbieten will.

Das ist ein Tipp, den ich grundsätzlich geben kann: Überlegen Sie sich gut, mit wem Sie zusammenarbeiten möchten. Wenn es sich nicht richtig anfühlt, dann lassen Sie es lieber bleiben. Sie sollten sich bei jedem Auftrag bzw. bei jeder kreativen Arbeit frei und wohl fühlen.

Schritt für Schritt

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Mein Werdegang verläuft sukzessive und das finde ich auch gut so, denn ich glaube an das Sprichwort „Alles zu seiner Zeit“. Natürlich habe ich mir manchmal gewünscht, schon viel weiter zu sein und war genervt von Rückschlägen und Enttäuschungen. Ich betrachtete meine Entwicklung in diesen Momenten als „zu langsam“. Doch jede Entwicklung hat ihr eigenes Tempo und so übe ich mich jeden Tag in Geduld, denn ich weiß, dass ich mit Besonnenheit eher dran bleibe und mir ein solides Fundament schaffe.

Bloggen als Schreibtraining

Irgendwann, es muss gegen Ende 2013 gewesen sein, blickte ich auf meine Homepage und dachte: Die muss unbedingt frischer werden, da muss Leben rein. Bis zu diesem Zeitpunkt wirkte sie starr und langweilig und ich dachte mir: Wie kann ich das ändern? Ein neues Design musste her, klar, doch das genügte mir nicht.

Also startete ich meinen Blog. Seitdem schreibe ich regelmäßig Beiträge, was meine Fähigkeiten in puncto Schreiben, Organisation und Kreativität fördert. Durch den Blog haben sich im Laufe der Zeit auch spannende Kooperationen ergeben.

Veröffentlichung

Ich glaube, um sich als Autor wirklich weiter zu entwickeln, muss man veröffentlichen. Dazu gibt es ja heutzutage mehr als genug Möglichkeiten: Vom Selfpublishing über Kleinverlage findet sich immer ein Weg, das eigene Buch unter die Leute zu bringen. Oder Sie starten einen Blog und vernetzen sich mit anderen Autoren, um Textproben auszutauschen.

Die Erfahrungen, die man in diesem Zusammenhang sammelt, sind sehr wertvoll. Denn das Schwierigste auf diesem Weg ist das Durchhalten. Eine mutige Entscheidung für ein besseres Leben zu treffen ist toll, aber diese Entscheidung auch durchzuziehen und das während der Durststrecken (und die kommen auf jeden Fall), ist eine ganz andere Herausforderung.

Es muss ja nicht gleich eine Buchveröffentlichung sein. Seit 2008 schreibe ich Rezensionen für den Leipzig Almanach, das war ein guter erster Kontakt mit der Welt des Online-Journalismus. Es ist ein tolles Gefühl, seinen Beitrag in einem Medium mit schönem Layout und passenden Bildern veröffentlich zu sehen.

Nach und nach lehnte ich mich immer weiter aus dem Fenster und traute mir mehr zu. So würde ich es jedem empfehlen, der veröffentlichen will: Klein anfangen und sich langsam steigern, dann fühlt es sich nach natürlichem Wachstum an.

Ich will Schriftsteller werden

Trotz meiner Leidenschaft für das Schreiben und obwohl ich wusste, dass dies meine Lebensader ist, dauerte es lange, bis ich mit eigener Überzeugung dazu stehen konnte.

Im Philosophie-Studium musste ich mir des Öfteren überhebliche Fragen anhören. „Was kann man damit machen?“ oder „Wirst du danach Taxifahrer?“ sind nur zwei Beispiele, die mir immer wieder mit süffisantem Unterton entgegen gebracht wurden.

In unserer heutigen Zeit ist ein Studium für viele eine erweiterte Berufsausbildung. Studenten von heute sollen schnell durch den Bachelor und den Master rauschen, um in der Wirtschaft zu funktionieren. Für kritisches Denken, wie es in der Philosophie kultiviert wird, bleibt da kein Platz.

Wo bleibt die Kreativität?

Individualität

Eine ähnliche Geringschätzung wie die Geisteswissenschaften erfahren leider auch die Künste, deren Früchte zwar jeder leidenschaftlich gern konsumiert und auch zum Überleben als Mensch braucht, deren Entstehung jedoch kritisch beäugt wird.

Manchen Leuten mutet es seltsam an, wenn ein Autor, Musiker, Maler, etc. Erfolg hat und gutes Geld damit verdient. Neid, Häme und Missgunst sind dann die Folgen. In diesem Kontext überrascht es mich eigentlich nicht, dass ich damals, als noch alles am Anfang stand, sehr zurückhaltend mit meinem Berufswunsch umgegangen bin.

Abenteuer Selbstständigkeit

Seitdem ich den Mut gefasst habe, meinem Ziel fokussiert und mit Disziplin zu folgen, ist das Leben spannend, denn an jedem Tag komme ich meinem Traum ein Stück näher. Es fühlt sich an wie ein Abenteuer, bei dem ich mich frage: Wie weit kann ich es schaffen? Das herauszufinden spornt mich an. Die Neugier und meine Souveränität sind dafür wesentliche Konstanten, aus denen ich viel Kraft schöpfe.

Und mit jedem Wort, mit jeder Geschichte, die ich erzähle, werde ich besser in meinem Stil, in meinem Ausdruck und lerne mich selbst näher kennen. (Viel) Übung macht eben den Meister.

Motivation durch Menschen

Ein gutes soziales Netz ist mir sehr wichtig. Es gibt kaum etwas Erbaulicheres als Menschen, die mir immer wieder sagen, dass Sie meine Beiträge lesen oder sich z.B. jeden Blogpost ausdrucken und diese sammeln wie einen Schatz.

Es sind also nicht nur die beruflichen Stationen, die mich weitergebracht haben, sondern auch die Leute, die meine Texte lesen und mich unterstützen.

Fazit

Schreiben ist eine großartige Tätigkeit und meine Berufung. Mittlerweile kann ich das mit Stolz sagen. Natürlich ist meine Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen, das wird sie nie sein. Aber genau das macht es ja so spannend. In diesem Sinne freue ich mich auf neue Ideen für Romane, Kurzgeschichten, Blogbeiträge und bedanke mich bei all meinen Lesern, die diese Freude mit mir teilen.

Dieser Beitrag entstand im Rahmen der Blogparade „Über den Tellerrand“, organisiert von Kato.


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