Wer A sagt, muss auch B sagen?

Wer A sagt, muss auch B sagen?


„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war.“
Bertolt Brecht
Ihr Lieben,

heute möchte ich Euch die Geschichte eines unbekannten Autors erzählen, die mit Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt hat:
"Wer A sagt, muss nicht B sagen!"
„In einem fernen Land wollte ein Knabe wegen seiner kranken Mutter von seinem Lehrer und drei Studenten auf eine gefährliche Reise über die Berge mitgenommen werden. Er erklärte sich mit allem einverstanden, was ihm unterwegs zustoßen könnte.
Im Gebirge wurde er krank und erfuhr von dem großen alten Brauch, dass einer, der nicht mehr weiter kann, ins Tal hinuntergeworfen wird, vorher aber einverstanden sein muss.
Der Lehrer fragte ihn: „Bist Du einverstanden, dass Du ins Tal hinuntergeworfen wirst, wie der große Brauch es vorschreibt?“
Der Knabe, nach einer kurzen Pause des Nachdenkens: „Nein. Ich bin nicht damit einverstanden...“
Die Studenten entgegneten dem Knaben: „Warum antwortest Du nicht dem großen Brauch gemäß? Wer A sagt, muss auch B sagen. Als Du seinerzeit gefragt wurdest, ob Du einverstanden sein würdest mit allem, was sich aus dieser Reise ergeben könnte, hast Du mit JA geantwortet.“
Der Knabe: „Die Antwort, die ich seinerzeit gegeben habe, war falsch. Aber Eure Frage war noch falscher. Wer A sagt, muss nicht B sagen. Ich wollte meiner Mutter Medizin holen, aber jetzt bin ich selber krank geworden, es ist also nicht mehr möglich. Und ich will sofort umkehren, der neuen Lage entsprechend. Und was den alten Brauch betrifft, so sehe ich keine Vernunft in ihm. Ich brauche vielmehr einen neuen großen Brauch, den wir sofort einführen müssen, nämlich den Brauch: In jeder Situation neu nachdenken zu dürfen.“
Ihr Lieben,

„Das hast Du nun einmal angefangen, das musst Du auch zu Ende bringen“, so lehrte mich meine Mutter und eine Lehrerin in Schule bezeichnete mich als einen jämmer-lichen Versager, weil ich einen von mir als falsch erkannten Weg nicht weitergehen , sondern nach einem neuen anderen Weg suchen wollte: „Ein richtiger Junge (ich werde wohl nie erfahren, was das eigentlich ist) geht tapfer den einmal einge-schlagenen Weg weiter. Stillstand ist Rückschritt und auf dem einmal eingeschlagenen Weg umkehren, das tun nur Feiglinge wie Du.“

Ich habe diese Geisteshaltung damals nicht verstanden und verstehe sie auch heute nicht.
Meiner Meinung nach erfordert es viel mehr Mut und Stärke, sich und Anderen einzugestehen, dass man sich auf dem falschen Weg zum Ziel befindet, umzukehren und einen neuen Weg einzuschlagen.
Man könnte ja dabei „das Gesicht verlieren“ oder, wie meine Mutter zu sagen pflegte: „Was sollen denn die Leute sagen?“
Ich habe viele Menschen in ihrem Leben unglücklich werden sehen, weil sie ein wunderbares Ziel vor Augen hatten, aber den falschen Weg eingeschlagen hatten.

Aber die Angst, einzugestehen, dass sie einen falschen Weg eingeschlagen hatten, und die Meinung der Anderen, die das Eingeständnis, einen falschen Weg eingeschlagen zu haben, nicht akzeptiert hätten oder mit Hohn und Spott quittiert hätten, hinderten diese Menschen daran, umzukehren und einen neuen Weg einzuschlagen. Und so blieben sie in der Sackgasse ihres Lebens stecken und wurden unglücklich, unzufrieden und verbittert.
Ihr Lieben,

ich wünsche jeden Einzelnen von Euch, dass er seinen richtigen Weg findet und dass er, wenn er sich auf dem falschen Weg befindet, den Mut aufbringt, umzukehren und einen neuen Weg einzuschlagen.

Ich wünsche Euch heute einen fröhlichen und glücklichen Tag und grüße Euch ganz herzlich aus dem sonntäglichen Bremen
Euer fröhlicher Werner

Wer A sagt, muss auch B sagen?

Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt


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