Wenn Mörder Mördern das Morden verbieten...

Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat Iran aufgefordert, die zum Tod durch Steinigung verurteilte Iranerin Sakine Mohammadi Aschtiani ins Asyl nach Brasilien ausreisen zu lassen.
Das ist gut. Nicht gut ist, dass das iranische Regime abgelehnt hat.
Und pervers ist, dass - vermeldet in der selben Nachricht auf Spiegel Online - ausgerechnet die USA, der Staat, in dem Hunderte in Todeszellen auf die Giftspritze warten, sich zum Anwalt dieser Frau machen. Das schadet der Glaubwürdigkeit zehntausender ehrlicher Menschen, die sich für sie einsetzen.
Natürlich ist Steinigung im 21. Jahrhundert barbarisch, eigentlich unvorstellbar. Aber ist die Todesstrafe durch de Giftspritze, bei der die Delinquenten oft lange schrecklich leiden müssen, das etwa nicht? Und ist nicht die Todesstrafe an und für sich ein Akt der Barbarei, staatlich finanzierter Mord? Gehören nicht eigentlich alle Staatschefs und Verantwortlichen für die Todesstrafe wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor das Strafgericht der UNO in Den Haag?
Luiz Inácio Lula da Silva hat jedes Recht, Asyl für von der Todesstrafe bedrohte Menschen anzubieten und von der ganzen Welt zu fordern. Denn Brasilien ist ein zivilisiertes Land, das der UN-Charta gegen die Todesstrafe beigetreten ist - sie aber bereits 1891 (im Militärstraferecht 1979) abgeschafft hat. Die letzte Hinrichtung gab es in Brasilien im Jahr 1876.
In den USA werden heute noch jeden Monat Menschen vom Staat ermordet - weniger als in Iran, aber können Menschenleben gegeneinander aufrechnet werden?
Und Obama verbindet zumindest eines ganz intensiv mit dem iranischen Irren Ahmadinedschad: Beide sind Befürworter der Todesstrafe - Barbaren...

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