Posted on April 13, 2014
Geht es euch manchmal auch so? Ihr sucht genervt etwas, findet dabei etwas ganz anderes und plötzlich verliert das wonach ihr ursprünglich gesucht habt komplett an Bedeutung.
Gestern wühlte ich in den alten, eingestaubten Ordnern mit einer Million alten Schreiben/Verträgen/Zeugnissen (zusammengefasst Papiermüll, der auf unerklärliche Weise nicht von Mäusen gefressen wurde), fand unerwartet etwas wonach ich überhaupt nicht suchte und bin von der Realität so meilenweit abgedriftet, dass ich auf der Stelle vergaß, was der eigentliche Grund dafür war, dass ich den prähistorischem Ordner überhaupt in die Hand nahm. Mein altes Studienbuch lag plötzlich vor mir und alles andere wurde nicht mehr wichtig. Ein Relikt aus einer Zeit, in der ich naiv dachte, ich gehe mal schnell zu Uni und erlange in Lichtgeschwindigkeit eine Top-Bildung, die mir alle Tore dieser Welt öffnet. Es kam anders. Falsche Studienrichtung (es war noch eine Zeit, da habe ich auf andere gehört anstatt meinen Willen durchzusetzen), mangelnde Disziplin und dann, als wäre es noch nicht genug an Hürden, die mir im Weg standen, drang eine Frau in mein Leben ein und brachte mein schon ohnehin wackeliges Kartenhaus zum Einsturz. Nicht desto trotzt war es eine einzigartige Zeit, die ich niemals vergessen werde. Ich lernte gute Menschen kennen, die meinen Charakter bereicherten, die Frau, die ich niemals haben konnte öffnete mir unbewusst auf vieles im Leben meine Augen, ich betrat den Weg von revolutionären Veränderungen und die Partys, die waren auch klasse!
Der Anfang. Ach, was war ich stolz auf mich.
Das Ende ohne Tränen.
Aus heutiger Sicht betrachtet bereue ich nichts. Auch ohne Diplom komme ich im Leben sehr gut zurecht und bin davon überzeugt, die damalige Zeit mit ihren wenigen Höhen und unzähligen Tiefen lehrte mich, ein Mensch zu sein, der verstanden hat, nach welchen Regeln das Leben gespielt wird. Somit kann ich mit ruhigen Gewissen behaupten, ich habe das Studium erfolgreich abgebrochen.
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