Wir sagen Ja zur Hebamme!
Warum? Darum: Durch Hebammen begleitete Schwangerschaften und Geburten enden seltener in einer Frühgeburt oder einem Kaiserschnitt.
Dieses Ergebnis ergab eine Cochrane-Analyse von 13 Studien. Von 1989 bis 2001 hatten Forscher verfolgt, welchen Einfluss die kontinuierliche Begleitung einer Hebamme auf Schwangerschaft, Geburt und Gesundheit des Kindes hat.
An den Studien nahmen insgesamt 16.242 schwangere Frauen teil, die per Zufall entweder einer kontinuierlichen Begleitung durch eine Hebamme oder einer anderen Betreuungsart zugeteilt wurden. Als kontinuierliche Begleitung wurde dabei jene gesehen, bei welcher die Hebamme während Schwangerschaft, Geburt und den ersten Lebensmonaten des Babys die erste Ansprechpartnerin für die Frauen war, sowie diejenige, welche die gesundheitliche Entwicklung des Kindes überwachte.
Andere „Betreuungssysteme“ sahen vor, dass ein Gynäkologe Schwangerschaft und Geburt überwachte oder Ärzte und Hebammen die Versorgung teilten. In einem dritten Modell koordinierte der Hausarzt die jeweiligen Überweisungen zu einem Gynäkologen, einer Hebamme oder einer Krankenschwester.
Die Cochrane-Analyse zeigte auf, dass Frauen mit einer kontinuierlichen Hebammenbegleitung seltener Frühgeburten hatten, öfter spontan gebaren, es seltener zum Einsatz von Saugglocke oder Geburtszange kam und weniger Schmerzmittel gebraucht wurden als bei einer strukturgleichen Schwangerenpopulation, außerdem haben diese Frauen seltener ihr Kind vor der 24. Schwangerschaftswoche verloren.
Eine negative Wirkung konnte bei keiner Begleitung durch eine Hebamme festgestellt werden!
Hebammenleistungen in Deutschland
In dem Versorgungsland, das wir Deutschen unsere Heimat nennen dürfen, gibt es eine beachtliche Anzahl von Hebammenleistungen, welche die Kassen übernehmen und die jeder schwangeren Frau zustehen. Dazu zählen:
Vorsorge
Bereits in der Vorsorge während der Schwangerschaft, steht die Hebamme der werdenden Mutter mit Antworten auf alle Fragen zum Thema Schwangerschaft und Geburt, aber auch Ernährung, Sport, Sexualität, Reisen usw. zur Seite. Auch ist sie offen für Gespräche über Ängste in Bezug auf Geburt, finanzielle Sorgen oder soziale Probleme.
Geburtsvorbereitungskurse
Auch die Geburtsvorbereitungskurse werden von Hebammen geleitet. Sie bringen den Schwangeren (und gegebenenfalls ihren Partnern oder anderen Geburtsbegleitern) hilfreiche Atemtechniken, Massagen und Entspannungsübungen bei. Außerdem werden die Geburtsabläufe besprochen und über die physischen und psychischen Veränderungen während der Schwangerschaft und im Wochenbett aufgeklärt.
Geburtsbegleitung durch die Hebamme
Die meisten Ärzte kommen oft erst hinzu, wenn Sie sich bereits auf der Zielgerade der Geburt befinden oder es im Verlauf zu Komplikationen gekommen ist. Daher wird die Geburt über den größten Zeitraum ausschließlich von der Hebamme begleitet.
Hausbesuche
Während der Wochenbettzeit (6-8 Wochen nach der Geburt) besucht die Hebamme die frisch gebackenen Eltern mehrere Male zu Hause. Dies hat den großen Vorteil, dass sich die Paare während der ersten Zeit mit dem Baby nicht allein gelassen fühlen und die Gewöhnung an das neue Familienleben in aller Ruhe erfolgen kann. Die Hebamme beantwortet alle Fragen der jungen Eltern, verrät Tricks und Hilfestellung beim ersten Bad oder dem Windelwechsel. Auch beim Thema Stillen kann die Hebamme oft weiterhelfen. Bei Fragen und Problemen steht sie der Mutter zur Seite und kann durch ihren Erfahrungs- und Wissensschatz weiterhelfen.
Viele Hebammen bieten sogar ein halbes Jahr nach der Geburt noch eine Beikostberatung an, wenn es darum geht, das Kind langsam abzustillen und auf feste Nahrung umzustellen.
Rückbildungskurse
Ebenso wie schon die Geburtsvorbereitungskurse werden auch viele Rückbildungskurse von Hebammen geleitet. Hier werden gezielte Übungen für den Beckenboden gezeigt, die helfen, späteren Beschwerden wie Gebärmutterabsenkung oder Inkontinenz vorzubeugen. Auch wird die überdehnte Bauchmuskulatur gezielt trainiert.