Die Feiertage sind vorbei und alles geht wieder seinen gewohnten Gang. Einerseits ist das nicht schlecht, dass wieder der Alltag einkehrt, andererseits wurde ich schon ein bisschen wehmütig, als ich am Samstagnachmittag die leeren Kisten aus dem Keller holte und mit dem Abschmücken unseres Weihnachtsbaums begann. Ein wenig von der sehr weihnachtlichen Deko und die schönen Lichter fanden auch schon den Weg zurück in die bereitstehenden Kartons und während ich die Sachen einpackte, war ich ein wenig betrübt, dass die schöne Weihnachtszeit und die festliche Stimmung schon wieder vorbei sind.
Während ich die restlichen Weihnachtsgeschenke einsammelte, die noch unter unserem Weihnachtsbaum aufgestellt waren, begutachte ich noch einmal jedes Einzelne ganz genau und war sehr glücklich darüber, was für tolle Geschenke ich oder vielmehr wir bekommen hatten. Schon als Kind habe ich es geliebt die Geschenke nach dem Auspacken unter dem Weihnachtsbaum zu drapieren, um mich möglichst lange an ihnen zu erfreuen.
Und noch heute erinnere ich mich gerne an manche Geschenke zurück. Wie beispielsweise die Keypers, von denen ich zu jedem Weihnachtsfest ein Neues bekam, bis meine Sammlung aus Pferd, Marienkäfer, Eichhörnchen und Schildkröte bestand. Oder das Jahr, in dem ich ein Paar Skier inklusive einem Skikurs geschenkt bekam, aber ausgerechnet im besagten Jahr kein Schnee in unseren Breiten fiel. Den Skikurs hatte übrigens bis heute nicht, aber die Skier stehen noch immer (nagelneu und unbenutzt!) im Schuppen meines Vaters. Ich erinnere mich einfach gern an alte Geschichten, wenn es darum um Geschenke geht, umso besser. Und auch der Hase hat diesbezüglich sein Päckchen zu tragen, denn die Geschichte, über die ich mich immer wieder schlapp lachen könnte, hat er erlebt. Sie geschah zu einer längst vergangenen Zeit, – damals als man noch keine Brillen online kaufen konnte und man noch einen Optiker aufsuchte, wenn eine neue Brille benötigt wurde. Der Hase war noch ein Kind und kurz vor Weihnachten ging seine damalige Brille zu Bruch. Seine Eltern waren um kurzfristigen Ersatz bemüht und wurden bei besagtem Optiker vorstellig, denn Internet gab es noch nicht, Onlineoptiker schon gleich gar nicht. Zu dieser Zeit waren Sportbrillen der letzte Schrei und der Hase beäugte neugierig die ihm unbekannten Gestelle, wie Erzählungen mir zutrugen. Nachdem der Optiker ihn entdeckte, fragte dieser mit zuckersüßer Stimme, welches Modell ihr denn wohl gefallen würde, bestimmt etwas in rosa. Der Weihnachtsmann würde ihr bestimmt eine tolle, neue Brille bringen, schließlich sei sie ein ganz entzückendes kleines Mädchen. Der Hase brüllte darauf: „Ich bin kein Mädchen! Ich bin ein Junge!“ Niedlich, nicht wahr?
Zwar weiß ich immer noch nicht, was es letztlich für eine Brille geworden ist, aber das spielt bei der Geschichte auch eigentlich keine Rolle oder?