Während ich gerade im Zug nach Hause sitze, spüre ich beim Tippen dieses Artikels ein Ziepen in meinem Bizepsmuskel. Und meine Oberschenkel brennen, obwohl ich mich gar nicht bewege. Dieser fiese Muskelkater kann nur eines bedeuten: Der gestrige Sporttag bei ONELIVE in Berlin war grandios! Samstag, 29.08.2015: Nach einer viel zu kurzen Nacht und einer frühmorgendlichen Zugfahrt geht es bereits um neun Uhr morgens los in der Max-Schmeling-Halle am Prenzlauer Berg in Berlin. Als Nachfolger des Reebok Superquartely ist der deutsche Stop der Fitness World Tour One Live von Reebok und Les Mills ein echtes Highlight für alle Les Mills-Anhänger, die regelmäßig in den Fitnessstudios zu Bodypump-, RPM (Spinning)- oder Shabamkursen abgehen, denn hier werden noch unveröffentlichte Choreografien von internationalen Trainern vorgestellt. Was hierzu vielleicht gut zu wissen ist: Bei Les Mills ändern sich Choreografie und Musik alle drei Monate, und wer länger dabei bleibt, der weiß, dass die Spannung auf die nächste Choreografie immer hoch ist und stets freudig erwartet wird - und wenn man dann die Gelegenheit hat, die Choreo vor allen anderen in einer riesigen Halle mit 800 Teilnehmern, jeder Menge Nationaltrainern und den Star-Trainern Dave Kyle (Großbritannien), Tauvaga Siolo (Neuseeland) oder Lisa Osborne (Australien) durchzupowern, dann ist die gute Laune vorprogrammiert.
Beim Hineinkommen in die Halle bin ich bereits überwältigt: Hier laufen jede Menge fitnessbegeisterte Menschen herum, vorwiegend Mädels! Fast alle von ihnen in Reebok - Les Mills Uniform, also wirklich eingefleischte Fans, die sich Woche für Woche in den Kursen austoben und sich natürlich begeistert auf die neue Les Mills Kollektion im Shop neben dem Eingang stürzen. Hier gibt es für jeden Kurs das passende Outfit: Fürs Tanzen bei Shabam, für Gewichtheben und Auspowern bei Bodycombat, Bodypump, Grit oder Bodyattack und fürs Spinning bei RPM. Ich habe mich direkt in ein total süßes Spinningoutfit in schwarz-pink verliebt, das ich mir auf jeden Fall gönnen werde, sobald ich wieder Rennradfahren kann.
Nur ein paar Meter weiter befindet sich ein Stand der Deutschen Knochenmarkspenderdatei, an dem man sich vor Ort als Spender registrieren lassen kann - eine tolle Aktion! Dazu gibt es eine Tombola, deren Einnahmen von ONELIVE direkt an die DKMS gehen.
Für mich ist ONELIVE gleichzeitig das erste richtige Sportevent seit Wochen, bei dem ich teilnehmen kann. Aus gesundheitlichen Gründen fallen Laufen und Radfahren für mich nämlich erst einmal flach und umso glücklicher bin ich, dass ich bei diesem Fitnessevent der ganz besonderen Art dabei sein kann. Beim Schlendern durch die Halle, wo von der riesigen Arena die Musik und die gute Stimmung der Bodypump-Trainierenden herüberschwammt, werde ich ganz kribbelig und freue mich riesig auf meinen ersten Kurs des Tages: Bodybalance. Die Kurse konnte man übrigens im Vorfeld online buchen und so seinen eigenen Tagesplan erstellen.
Gemeinsam mit Ulli von Turnschuhverliebt geht es in eine riesige Halle, wo wir uns mit geschätzten 350 anderen Teilnehmern auf unsere Matte begeben. Der Kurs enthält viele Yogaelemente und fordert Beine und den Gleichgewichtssinn - und natürlich wird auch ordentlich gedehnt! Kobra, herabschauender Hund, Brücke - wir sind so richtig im Flow. Das blaue Licht, das den Raum gerade so erhellt, dass wir sehen können was vor uns passiert und gleichzeitig eine fast mystische Stimmung erzeugt, ist genau richtig für diesen Kurs. Die Musik ist keine typische Yogamusik, wie ich sie meistens bei meinen Sessions höre (demnächst gibt es übrigens meine Playlist hier auf dem Blog!), sondern eher etwas schneller und mit Beats an den richtigen Stellen. Die 60 Minuten vergehen wie im Flug und ich bin ehrlich traurig, als es zu Ende ist.
Doch der Tag hat ja gerade erst angefangen: Weiter geht es zu Bodypump, ein Kurs, auf den ich mich im Vorfeld besonders gefreut habe. Ich bin ein bekennender Langhantel-Fan und mache in meinem Fitnessstudio extrem gerne das dort angebotene Langhantel-Kursprogramm. Bodypump von Les Mills habe ich noch nie ausprobiert, doch da mich Bodycombat und Bodyattack bereits überzeugt haben, erhoffe ich mir einen richtig schweißtreibenden, spaßigen Kurs!
Bodypump findet in der Arena statt, in der sich 800 Teilnehmer aneinander reihen und ihr Equipment aufbauen. Langhantel, Matte, Step, Mantelscheiben in den verschiedensten Gewichten - ich frage mich, wie viele LKWs es wohl Bedarf, die ganze Trainingsausrüstung quer über den Kontinent zu transportieren und wie viele Container nötig sind, die Ausrüstung auf die anderen drei Kontinente zu bringen; ONELIVE tourt nämlich durch 15 Städte auf der ganzen Welt!
Nachdem Nadine von Eiswürfel im Schuh, Kate von Wild & Fit, Stef von Fitnessliebe unsere Ausrüstung aufgebaut haben, geht es auch schon los - meine erste Bodypump-Stunde startet! Das Warm-Up beginnt direkt mit einem kleinen Gewicht und dann werden abwechselnd die verschiedenen Muskelgruppen trainiert. Immer wieder wird das Gewicht gewechselt oder die Hantelstage gegen eine einzelne Gewichtscheibe ausgetauscht. Optimistisch habe ich mir mein übliches Gewicht zurechtgelegt und merke schnell, dass sich Bodypump nicht mit dem anderen Langhantelkurs vergleichen lässt. Die schnellen Wechsel sind für mich besonders anstrengend und ich bin froh, als wir endlich mit dem Thema Beine durch sind - denn die fühlen sich jetzt an wie Pudding! Nach Lunges und Squats folgen also Armübungen - und dann doch plötzlich wieder Squats! Echt jetzt?! Der Spruch „über die Grenze gehen" ist hier definitiv angebracht. Die Trainer pushen uns während der Übungen immer wieder und die Tatsache, dass wir hier mit 800 Leuten, einer genialen Lichtshow und guter Musik in einer Halle stehen und gemeinsam unsere Grenzen überwinden, macht es für mich erträglicher, die Zähne zusammenzubeißen. Nach einer Stunde geht es „endlich" in das Cool-Down - gerade rechtzeitig, denn meine Energiereserven sind völlig erschöpft.
Da mittlerweile die Mittagszeit angebrochen ist, wird es Zeit für einen Lunch gemeinsam mit allen Bloggermädels. Dabei sind auch Judith von Boosthemietz und Mandy von GoGirl!Run!. Neben Paninis, Ofenkartoffeln und Müsli gibt es in der Halle auch einen Stand von Eat, die paleo-Snacks anbieten: Getrocknetes Fleisch, Kokos-Mandel-Kugeln und Smoothies. Den ganzen Tag über gibt es übrigens an einer Wasserstation Nachschub für die eigene Wasserflasche - denn wer so viel Sport treibt, muss auch ganz viel trinken!
Nach dem Essen fallen wir alle ein wenig ins Futterkoma und der Weg zum nächsten Kurs fällt schwer - Bodyvive heißt er, und Stef und Kate sind wieder an meiner Seite. Zu Dritt stellen wir uns der Herausforderung, eine halbe Stunde nach dem Essen schon weiter zu trainieren, und lassen uns überraschen von dem Format, das bisher keine von uns ausprobiert hat.
Bodyvive stellt sich als eine Mischung aus Cardio- und Krafttraining heraus. Die erste Hälfte verbringen wir mit Ausfallschritten, Jogs und Jumps und mein Puls steigt auf 185. Immerhin bin ich jetzt wieder wach! In der zweiten Hälfte des 45-minütigen Kurses arbeiten wir nun mit Tubes und reizen mal wieder - ihr ahnt es vielleicht - die Beine! Ich ahne bereits, dass ich am nächsten Tag keine Freude beim Umherlaufen haben werde. Nachdem wir uns noch dem Bauch und dem Po zugewendet haben, packe ich schweißgebadet meine Matte zusammen und schlurfe völlig fertig, aber glücklich aus der Halle. Schnell noch ein Gruppenfoto mit den Mädels, dann heißt es für mich auch schon Abschied nehmen, denn mein Zug gen Heimat wartet.
In der Halle selbst warten nun noch Kurse wie LMI Step, CxWorx und Les Mills Grit auf die Teilnehmer, die bis zur letzten Sekunde schwitzen und alles geben werden. Im Anschulss folgt für die fleißigen Sport-Maschinen dann die After-Show-Party im Berliner Club Felix. Den Mottospruch des Tages „Make yourself proud today" haben definitiv alle verinnerlicht und ich freue mich bereits riesig auf die Wiederholung im nächsten Jahr!
