Washington mag den Blatter nicht, den dieser mag den Putin. So war es auch Russland, welches für 2018 den WM- Zuschlag erhielt. Blatter sollte also weg, wobei Washington jedoch grandios scheiterte
Kommentar – Also was den Schuss ins eigene Knie angeht, da sind sie ja wirklich gut drin, die Amerikaner. Die Verhaftung der FIFA- Funktionäre hatte nicht die gewünschte Wirkung erzielt. Sepp Blatter hat sich nicht dazu einschüchtern lassen, Russland die WM zu entziehen. Also sollte er abgeschossen werden durch die spontane Verhaftung von sechs FIFA- Funktionären inmitten der Schweiz auf Anordnung aus Washington. Man wolle Korruptionsvorwürfen nachgehen betreffend der WM- Vergabe 2018 nach Russland und 2022 nach Katar.
Noch ein weiterer Grund für den Versuch von Blatters Entmachtung wäre denkbar. Israel stand kurz davor, aus dem Fußball- Weltverband ausgeschlossen zu werden. Bereits mehrmals war das Land gerügt worden, da sich unter israelischen Soldaten immer wieder die Unsitte Bahn bricht, palästinensischen Nachwuchshoffnungen die Beine zu zerschießen. Auch wurden immer wieder spielende Kinder und Jugendliche auf dem Bolzplatz zur lebenden Spaßzielscheibe. Die IDF- Soldaten erschossen sie einfach.
Palästinensische Spieler waren in der Vergangenheit zudem regelmäßig von der israelischen Behörde massiv in ihrer Reisefreiheit beschränkt worden. Daraufhin hatte der palästinensische Fußballverband den Antrag gestellt, Israel vom Weltverband auszuschließen. Das wäre Israel vermutlich nicht recht. Übrigens musste das Züricher Hallenstadion am Tage der Abstimmung über Blatters Verbleib als FIFA- Chef vorübergehend wegen einer Bombendrohung geräumt werden. Denn dieser entscheidet mit seiner Stimme letztlich über einen Rauswurf oder eine Begnadigung. Honi soît qui mal y pense. Mittlerweile haben sich die Beteiligten darauf geeinigt, dass Palästina seinen Antrag zurückzieht und dafür eine Kommission den israelischen Umgang mit palästinensischen Fußballern überwachen soll.
Nun wurde der 79jährige Sepp am Freitag per Votum mit 133:73 im Amt bestätigt. Nicht das übliche Traumergebnis für den Schweizer, aber gut genug, um fest im Sattel zu sitzen. Von dort aus übte er denn auch finstere Rache an jenen, die ihn von der FIFA Spitze wegbeißen wollten. Zwei Ziele hatte er sich auserkoren und auch prompt mit Eleganz versenkt.
Zum einen die USA, die ihn mit Druck, Drohung und Erpressung dazu hatten zwingen wollen, die bereits getätigte WM- Zusage an Russland zurückzuziehen, was die FIFA den letzten Rest Glaubwürdigkeit gekostet hätte. Denn dass der Geschäftsalltag des Weltfußballverbands wie geschmiert läuft, ist allgemein bekannt. Nun aber gab Blatter bereits am Tag seiner Wiederwahl bekannt, die Vergabe der Spiele an Russland sei unwiderruflich. Bill Clinton, der sich sehr für den Austragungsort USA engagiert hatte, soll wohl vor Zorn einen Spiegel zerdeppert haben, als die WM anstatt nach Washington nach Petersburg entfleuchte. Unbekannt ist hingegen, was er im Anschluss an Blatters neue Verkündung ruinierte.
John McCain hatte ebenfalls gefordert, Russland den World Cup zu entziehen wegen der Ukrainekrise. Allerdings hatte er nicht einen einzigen Beweis für die Involviertheit russischer Truppen vorlegen können und er war am Ende insgeheim mehr oder weniger ausgelacht worden. Jedenfalls steht es nun unwiderruflich geschrieben: Amerika bekommt keine WM, Russland schon. Um den Stachel noch ein wenig tiefer ins Fleisch der ungeliebten US- Hardliner zu treiben, gab Blatter zudem bekannt, ab 2016 werde die FIFA bis zu 185 Millionen Dollar in Vorbereitungen für die Fußball- WM in Russland investieren, womit wir bei seinem zweiten Angriffsziel wären, den Medien.
Diese hatte sich regelmäßig überschlagen mit der lautstarken Forderung nach Blatters Rücktritt. Nun keilt der Manager zurück. Die FIFA verdient ihr Geld nämlich nicht mit dem Vertrieb von Autogrammkarten, sondern mit den Fußballübertragungsrechten, mit denen sich unsere Öffentlich Rechtlichen Rundfunkanstalten die Exklusivrechte an der Übertragung sichern. Der verbissen eingetriebenen Rundfunkzwangsbeitrag fließt nun also zu Teilen an den auf Russland schimpfenden Meinungsmachern vorbei nach….Russland.
Als Dankeschön für unsere Propagandazwangsabgabe wird Putin uns nun im Gegenzug ein gewaltiges Spektakel bieten. Dies beginnt bereits mit der Auslosung (wer gegen wen), die in St. Petersburg stattfinden wird und bei der sämtliche Teams vor Ort und dabei sein werden. Denn es wird ein Großereignis inszeniert werden, bei dem erstmals alle Teams an der Auslosung teilnehmen werden. Auch das Ambiente kann sich sehen lassen. Die am 25. Juli stattfindende Auslosung wird erfolgen im historischen Konstantinovsky- Palast, der im 18. Jahrhundert als Zarenresidenz gedient hatte.
Wo amerikanische Putinbasher bisher lautstark eine Untersuchung der Korruptionsvorwürfe gegen Russland forderten, ist es plötzlich leise geworden. Einenseits gibt es nicht einen einzigen Hinweise auf irgend eine Unregelmäßigkeit seitens Russlands, zum anderen hatten auch die USA sich für 2018 beworben und da könnte eine Untersuchung der Vorgänge an dieser Stelle durchaus mehr zutage fördern, als zunächst erwünscht.
Quellen:
- dwn 1
- dwn 2
- bdsberlin
- freitag