Was ich an Büchern hasse....

Hallo Leute,das klingt vielleicht ein bisschen heftig, aber es gibt einige Dinge, die ich an Büchern hasse. Oder in Büchern. Die mich entweder vom Inhalt her stören oder vom Physischen des Buches her. Ich denke, dass jeder von euch solche Sachen hat, die ihm an einem Buch gewaltig stören können und heute wollte ich euch meine persönlichen Hass-Objekte vorstellen. In letzter Zeit habe ich mir nämlich über einige Faktoren häufiger Gedanken gemacht, weswegen ich beschlossen habe, sie jetzt einfach mal runter zu tippen. Dabei spreche ich wirklich nicht von Dingen, die andere Leser mit ihren Büchern machen, denn mal ehrlich, es sind ihre Bücher und wenn sie Eselsohren reinmachen wollen oder nicht, das geht mich nichts an. Es dreht sich hier allein um das, was Verlage und Autoren machen, was mich bei ihren Büchern zur Weißglut treibt.

Physische/optische Missstände

1. Hardcover-Ausgaben

Nein, ich hasse nicht Hardcover-Ausgaben an sich, aber ich bevorzuge eindeutig die Taschenbücher. Ich mag sie lieber, sie lassen sich angenehmer lesen und da ich sowieso immer unterwegs lese, sind Hardcover-Ausgaben für mich unhandlich und unpraktisch. Was mich aber richtig stört ist, dass manche Bücher gefühlte Ewigkeiten brauchen, bis sie endlich als Taschenbuch entscheiden. Für mich ist das nicht nur ein Faktor der Handhabung, sondern auch des Geldes. Ich kann mir nicht jedes Buch als Hardcover leisten, vor allem wenn sie 20€ und mehr kosten. Besonders stört mich das bei der Rizzoli&Isles-Reihe von Tess Gerritsen. Die Bücher brauchen fast zwei Jahre, um endlich als Taschenbücher zu erscheinen. Ich meine: Hallo? Es sind Thriller! Die wenigsten Menschen lesen Thriller mehr als einmal, warum also muss es das Buch zwei Jahre lang als Hardcover geben? Oder Der Name des Windes von Patrick Rothfuss. Das Buch ist 2008 auf Deutsch erschienen. Seitdem gibt es das Buch nicht als Taschenbuch. Ja okay, 2010 wurde es einmal für kurze Zeit als Klappbroschur rausgebracht, aber diese Ausgaben sind mittlerweile auch nur zu horrenden Preisen gebraucht zu bekommen. Sieben Jahre lang weigert sich der Klett-Cotta-Verlag, das Buch als Taschenbuch herauszubringen und ich meine, mit 25€ ist es wirklich kein Schnapper. Die anderen beiden Bände bekommt man ja immerhin als Klappbroschur im Schuber, aber wer die Bücher im einheitlichen Format haben möchte, wird eher ungern auf diese Alternative zurückgreifen. Das führt mich zum zweiten Punkt...

2. Uneinheitliche Ausgaben

Viele Menschen, die Bücher lesen, lesen sie einmal und geben sie danach weg. Verkaufen sie, verschenken sie, sonst irgendwas. Viele Menschen, die Bücher lesen, lesen sie mehrmals und hegen sie wie einen Augapfel. Das sind Sammler, die Regale voller Bücher haben und wir Buchblogger gehören ja definitiv zur zweiten Kategorie. Wenn ich also eine Buchreihe sammle, dann möchte ich, dass sie im Regal schön aussieht. Dass man auf den ersten Blick erkennt, dass es sich um eine zusammengehörige Reihe handelt. Aber viele Verlage interessieren sich offensichtlich nicht dafür und ändern mitten in der Reihe das Cover Design. Oder das Format. Plötzlich ist der zweite Band größer als der erste (wie bei Die Glasbücher der Traumfresser und Das Dunkelbuch) oder der dritte Band passt optisch gar nicht mehr zu den beiden vorherigen (wie bei Die Chroniken der Schattenjäger oder Across the Universe). Es ist ja in Ordnung, dass ein Verlag irgendwann das Design einer Buchreihe verändern möchte. Aber kann er das nicht machen, nachdem alle Bände bereits in einer einheitlichen Ausgabe erschienen sind? Warum muss er das mittendrin machen? Ich frage mich manchmal, ob die Verlage sich die bereits erschienenen Bände beim Design des neuen Bandes überhaupt ansatzweise mal anschauen. Oftmals sehen auch die Buchrücken ganz anders aus, was insofern blöd ist, da die Buchrücken das erste sind, was man von einem Buch im Regal sieht. Ganz aktuell bei mir: Echoes of Empire von Mark Barnes, erschienen beim Blanvalet-Verlag. Beim ersten Band steht der Name des Autors unter dem Buchtitel, hochkant, von unten nach oben. Das Emblem des Verlages ist oben und schwarz unterlegt. Beim zweiten Band steht der Name des Autors oben, im Querformat, das Emblem des Verlages ist unten und nicht mehr farblich unterlegt. Das sieht im Regal einfach beschissen aus. So.
Was ich an Büchern hasse....

3. Unnötige Aufteilungen/Splittungen 

Es ist anscheinend eine deutsche Verlags-Eigenart, dicke Bücher splitten zu wollen. Sei es nun Das Lied von Eis und Feuer, Die Furcht des Weisen oder Black Dagger - alles, was kommerziell erfolgreich und ein bisschen dicker als gewöhnlich ist, wird in Deutschland gesplittet. Der (englische) Originalband wird auf Deutsch halbiert. Weil die Bindung ja irgendwie nicht funktionieren würde, weil es sonst viel zu dick wäre. Bullshit! Es geht nur ums Geld. Klar, wieso auch nicht? Hey, wenn wir das Buch im Ganzen veröffentlichen, können wir etwa 15-20€ damit verdienen. Wenn wir das Buch splitten, verdienen wir direkt mal 30€. Ist das nicht super? Und damit die Leute nicht blöd fragen, sagen wir einfach, dass es technisch bedingt so sein müsste. Ich habe einige Bücher, die wirklich ziemlich dick sind, die locker in ein Buch gepasst haben. Meine Schwester hat das Buch Stein und Flöte, das hat weit über 1000 Seiten und ist dünner als jeder Band von Das Lied von Eis und Feuer. Für mich ist das nur der Beweis, dass es ums liebe Geld geht. Ich meine, die Bücher werden ja eh gekauft. Daher kann man ja dann noch so viel Geld wie möglich aus ihnen schlagen.

4. Sticker

Nein, ich habe nichts gegen Sticker auf Büchern im generellen Sinne. Manchmal finde ich sie lästig, aber ich kann sie abziehen, wenn sie mich stören. Dass auf Bücher Sticker geklebt werden kann ich durchaus verstehen, wenn man zum Beispiel kennzeichnen möchte, dass es sich um einen Bestseller handelt, oder eine Fortsetzung, oder dass das Buch verfilmt wurde. Aber warum zur Hölle (und da spreche ich in erster Linie von englischen Büchern) müssen manche "Sticker" draufgeDRUCKT werden? Richtig fett mitten auf das Cover gedruckt! Wieso? Reicht es nicht, einfach einen Aufkleber draufzupappen, den ich wieder abziehen kann? Richtig schlimm finde ich es, wenn wie bei The Infernal Devices der Hinweis zu der Verfilmung einer anderen Buchreihe draufgedruckt wurde. Das nervt einfach richtig.
Was ich an Büchern hasse....

Inhaltliche Missstände

1. Die unnötigen Fortsetzungen

Wenn ein Buch kommerziell erfolgreich ist, dann versucht man natürlich, noch mehr Geld aus der Sache rauszuschröpfen (ja, es geht wieder um das liebe Geld). Wenn dem Autor also nichts neues mehr einfällt, schreibt er einfach noch einen weiteren Band, um mit dem gleichen Produkt noch mehr Geld zu verdienen. Dabei hätte die Reihe eigentlich schon längst beendet sein können, aber nein: hier und da fällt dem Autor ja noch etwas ein, was er unbedingt den Lesern mitteilen wollte. Sicherlich: Es gibt Fortsetzungen, Prequels und eingeschobene Kurzgeschichten-Bände, die wirklich gut sind, übrige Fragen beantworten und qualitativ sich von dem Rest der Reihe nicht unterscheiden. Bei denen man merkt, dass es um Fan-Service geht. Aber es gibt sie, diese Buchreihen, die bis zum Erbrechen gestreckt werden. Sei es Twilight, das noch zwei zusätzliche Bücher als geplant hinterhergeschoben bekam oder, mein Lieblingsthema, Eragon, das absichtlich künstlich in die Länge gestreckt wurde, um einen vierten Band zu rechtfertigen. Oder ja, seien wir mal ehrlich, auch Das Lied von Eis und Feuer kann sich von diesem Vorwurf nicht ganz frei sprechen. Immerhin war die Reihe ursprünglich auch mal als Trilogie geplant. Ich will nicht sagen, dass die Fortsetzungen da völlig unnötig waren, aber man merkt ab einem gewissen Punkt, dass der Autor nur noch Zeit und Seiten schindet und der rote Faden völlig verloren geht, nur um noch einen weiteren Band zu rechtfertigen.

2. Erzwungene Handlungsstränge

Natürlich hat man als Autor einen Plan im Kopf, wohin die Geschichte sich entwickeln soll. Und irgendwann im Verlauf der Handlung sollte die Geschichte auch diese Richtung einschlagen. Was ich aber gar nicht mag ist, wenn man als Leser merkt, dass gewisse Ereignisse und Geschehnisse so konstruiert sind, um die Handlung in eine bestimmte Richtung zu drängen. Das empfand ich zum Beispiel bei Die Karte der Welt und Flammenwüste ganz stark. Die Handlung ist in diesen Fällen nicht schlüssig gewesen sondern wirkte gestellt und unlogisch. Ich finde, es ist ein trauriges Zeugnis, wenn ein Autor sich auf Teufel komm raus irgendwelche Handlungsstränge aus den Fingern saugt, nur damit die Story die richtige Richtung einnimmt. Dann sollte man die Geschichte vielleicht noch ein paar Mal überdenken, bevor man hanebüchene Handlungen mit der Story verquirlt.

3. Insta-Love

Irgendwie träumt doch fast jeder von der Liebe auf den ersten Blick, aber 1. ist sie ziemlich unwahrscheinlich, beziehungsweise unrealistisch und 2. ist sie in den (Jugend-)Büchern total ausgelutscht. Ein Mädchen, das sich eigentlich immer als total unscheinbar und hässlich gesehen hat, betritt einen Raum und da steht er: der heißeste Typ der Schule (oder was auch immer das Setting ist). Beide blicken sich kurz in die Augen und beide wissen, dass es um sie geschehen ist. Wie gesagt, mag ja sein, dass jeder insgeheim diesen Wunsch hegt und dass es in einigen (seltenen) Fällen auch so passieren kann, aber es hängt mir bei vielen Büchern echt zum Halse raus. Es ist ja in Ordnung, wenn eine gewisse Anziehung von Beginn da ist, aber ich finde es viel schöner, wenn sich die Liebe langsam, nach und nach entwickelt. Wenn die beiden Liebenden eine Basis haben, auf der die Liebe wachsen kann und es nicht auf reiner körperlicher Anziehung beruht. Ist es denn so schwierig für die Autoren, eine langsam aufkeimende Liebe zu beschreiben? Sicherlich, es gibt auch genügend (Jugend-)Bücher, in denen die Liebe einfühlsam beschrieben wird, aber leider ist das nicht überall der Fall. Genau so finde ich es übrigens lästig, wenn die beiden Liebenden vom Schicksal her keine andere Wahl hatten, als sich ineinander zu verlieben. Hallo? Wo bleibt der freie Wille? Ist ja schön und gut, dass es Schicksal war, dass sie sich begegneten, aber warum mussten sie sich vom Schicksal her auch ineinander verlieben? Kann nicht eine Freundschaft schicksalhaft sein? Muss es immer eine Liebe sein?

4. Liebesdreiecke

Kommen wir zu meinem Hass-Thema Nummer 1. Das Liebesdreieck. Manchmal auch Viereck. Ich weiß nicht, wieso, aber die Autoren heutzutage scheinen der Meinung zu sein, Liebe und Drama in einem Buch nur unter einen Hut zu kriegen, wenn es sich um Liebesdreieck handelt. Vor allem: Warum muss es immer ein Mädchen sein, um das sich zwei Kerle streiten. Ja, ich weiß, das geht auch andersrum, ist aber bei Weitem seltener. Glauben die Autoren, dass jedes Mädchen sich wünscht, dass sich zwei Typen um es kloppen? Sagen wir mal so - es ist für mich in Ordnung, wenn sich zwei männliche Protagonisten in die weibliche Protagonistin verlieben (behalten wir im Hinterkopf: das ist nicht für diese Kerl-Mädel-Kerl Konstellation festgelegt. Das ist auch in allen möglichen anderen Konstellationen so), aber warum muss das Mädchen sich dann auch gleich in beide verlieben? Warum kann nicht von Anfang an klar sein "okay, beide lieben sie, aber sie liebt definitiv nur den einen und lässt den anderen nicht am Haken zappeln, sondern macht ihm von Anfang an klar, dass sie ihn nicht liebt." Warum muss es immer so ein Drama geben? Warum wird im ersten Band ein super liebenswerter Typ eingeführt, in den sich das Mädchen verliebt, nur damit im zweiten Band der Badass erscheint und das Mädchen ebenfalls um den Finger wickelt? Es gibt in meinen Augen ganz wenige Bücher, in denen ich ein Liebesdreieck ertragen kann. In den meisten Fällen sorgt es dafür, dass ich die Lust verliere, das Buch überhaupt zu lesen. Ich lebe da nach einem ganz festen Grundsatz:
Was ich an Büchern hasse.... Soo, das waren ein paar Dinge, die ich an Büchern nicht mag, teilweise sogar hasse. Damit greife ich niemanden von euch persönlich an, denn es mag ja sein, dass manche von euch Liebesdreiecke lieben oder Insta-Love mögen oder dergleichen. Was bringt euch bei Büchern richtig auf die Palme? Ich könnte jetzt noch eine Weile so weiter machen, aber ich will ja nicht nur meckern. Und am Ende überwiegen natürlich die positiven Seiten an Büchern, denn sonst würde ich ja schließlich nicht lesen :)
Was ich an Büchern hasse....

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