Was die Liebe zum Kapitalismus kostet...

Nun wird so mancher sagen, die Liebe zur Freiheit koste doch nichts. Die Liebe zu der Freiheit, die klein gelogene Zahl von 2,9 Millionen Arbeitslosen zu verursachen und die 1,4 Millionen auf der Müllkippe der Unternehmen, beim Staat also, abladen zu dürfen. Millionen Rentner in Armut leben zu lassen und für Millionen intelligenter junger Menschen das Studium so teuer zu machen, dass die da oben unter sich bleiben, und die da unten unten bleiben, möglichst ungebildet, damit sie die da oben nicht zum Teufel schicken.
Da das alles aber jeder halbwegs intelligente Politiker weiß, kostet die Liebe zum Kapitalismus eben doch. Am teuersten ist die bei der CDU, darüber muss man spätestens seit der Parteispendenaffäre nicht mehr reden. Dass der Mann mit den 100 000 Mark im subversiv transportierten Köfferchen heute Finanzminister ist, scheint eher konsequent als lächerlich. Das war ja auch nur das Kleingeld, die Millionen flossen durch andere Kanäle.
FDP und CSU sind so billig, dass sogar Hoteliers sie sich leisten können. Die Mövenpick-Parteien eben.
Grüne müssen immerhin keine Angst haben, nach ihrer politischen Ausmusterung Hunger leiden zu müssen. Das Beispiel des Josef Fischer zeigt, dass sie sogar ohne jede Qualifikation als Berater von Energieunternehmen taugen - Berufsausbildung, nein danke. Und da jeder so seine Spender hat, ist es halt die Solarbranche, nicht weniger ausbeuterisch und kapitalistisch als die Atomwirtschaft, nur weniger gefährlich, die hier schon mal helfend einspringt.
Am billigsten unter den alten West-Parteien ist traditionell die SPD - letztes Relikt ihrer Geschichte als Arbeiterpartei. Schröder war VW/Porsche-Chef Ferdinand Piech jahrelang so dankbar, dass der ihn in seinem Privatjet mit zum Wiener Opernball genommen hatte, dass ein schlichter Anruf Piechs genügte, um den Kanzler zu veranlassen, seinem Umweltminister Jürgen Trittin die Zustimmung zur umweltgerechten Altautoverordnung der EU zu verbieten.
Und dann gibt es da noch eine neue Partei. "Die Linke" heißt sie, mag aber Linke eigentlich nicht. Diese Partei liebt den Kapitalismus gänzlich gratis. Damit will sie beweisen, "in der Demokratie angekommen zu sein".
Nach dem Rückzug des an Krebs erkrankten Vorsitzenden Oskar Lafontaine sind die rechten Ostverbände, die Berliner Linkenführung und Bundestagsfraktionschef Gregor Gysi dabei das einzig wirklich "inhaltliche" Ziel der Partei durchzusetzen: Endlich überall mitmachen zu dürfen. Denn Spenden und Pfründe vom Kapital gibt es für die Partei (noch) nicht, also muss man sich wenigstens für verdiente Genossen Senatoren oder Ministergehälter verschaffen. Dass die "Linke" bereit ist, sich dafür so weit anzupassen, dass sie der Öffentlichkeit wie eine Arbeitsgemeinschaft der SPD wirkt (es gibt ja die Jusos=Jungsozialisten, es böte sich für die "Linke" also der Name Osos=Ostsozialisten an) zeigt sich überall dort, wo sie mit regieren: In Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Fazit: Eine klassische Schadet-nichts-nützt-nichts-Partei. Deshalb profitiert sie als einzige Oppositionspartei in den Umfragen auch nicht vom Niedergang Merkels und Westerwelles.
Selbst was Bundeswehreinsätze im Ausland angeht, sind die "Reformer" kräftig dabei, die klare Anti-Kriegs-Position der "Linken" langsam und vorsichtig aufzuweichen. Von Blauhelmen und Grünhelmen ist da die Rede und wenn der stinknormale Bundeswehrhelm irgendwann dazu kommt, ohne dass es einer merkt, dann sind sie endlich auch um Bund "regierungsfähig" - und es entfällt der letzte Grund, die zu wählen.
Und wenn sie dann im Bund mit regieren, dann bekommen die "Linken" auch endlich Spenden aus der Wirtschaft - für ihre Liebe zu Kapitalismus...

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