Was blogge ich denn heute?

Oh nein, es  fehlt mir nicht am Schreibstoff, ganz bestimmt nicht. Ich könnte euch über alles Mögliche berichten. Zum Beispiel über mein schlechtes Gewissen, das mich plagt, weil das Prinzchen sich heute so sehr an mich klammerte, als er merkte, dass ich schon wieder zur Arbeit gehen musste. Klar, heute war hoffentlich der letzte Tag, an dem ich das Doppelte der geplanten Zeit im Büro verbracht habe, aber woher soll das Prinzchen das auch wissen? Und habe ich meinen Lesern – und meiner Familie – nicht schon zu oft versprochen, dass es jetzt dann endlich ruhiger wird in meinem Leben, ohne dass sich etwas geändert hätte? Würde ich also heute darüber schreiben, wie sich so ganz allmählich eine Beruhigung abzeichnet, würde mich ohnehin keiner ernst nehmen. Am wenigsten vielleicht ich selber. Also lassen wir das Thema.

Ich könnte auch darüber schreiben, wie dumm die Menschen doch sind, wenn sie ein Schild an die Strasse stellen, auf dem „Achtung! Kinder!“ und untendran „Zu Verkaufen! Tel…..“ schreiben. Solche Absurditäten sieht man ja an jeder Strassenecke und man fragt sich, ob es wirklich ein Segen ist, dass heutzutage fast jeder schreiben kann, auch derjenige, der zuerst schreibt und dann denkt. So er denn überhaupt denkt. Aber wenn ich mich an dieser Stelle über dieses Thema auslasse, dann wirft man mir am Ende noch vor, auch ich würde schreiben ohne zu denken und mit Vorwürfen kann ich momentan nur sehr schlecht umgehen.

Also schreibe ich vielleicht darüber, dass der FeuerwehrRitterRömerPirat sich mit seiner Schiene am Arm so stark fühlt, dass er jeden verhaut, der ihm über den Weg läuft? Dass alle unsere Ermahnungen, er möchte jetzt endlich aufhören mit der Prügelei, bisher nichts fruchteten? Dass er neulich, als wir ihn beim Mittagessen fragten, ob er heute wieder gehauen hätte, lakonisch meinte „Heute nicht so viel wie an anderen Tagen.“ Aber damit wäre diese Geschichte auch schon erzählt, denn mehr schreibe ich darüber lieber nicht, sonst kommt am Ende wieder eine erzürnte Mutter auf mich los und wirft mir vor, ich würde die Missetaten meines Sohnes nicht ernst genug nehmen. Ist mir schon passiert und weil ich momentan, wie bereits erwähnt, mit Vorwürfen nicht klarkomme, lasse ich auch dieses Thema lieber bleiben.

Man merkt, ich kann mich heute auf nichts festlegen und ich weiss auch, woran es liegt: Wenn ich im schwarzen Loch sitze, mag ich nicht mit grossen Worten um mich werfen, weil ich Angst habe, die Worte könnten mir krumm genommen werden, man könnte mich missverstehen, man würde über mich lachen. Im schwarzen Loch wirkt das, was sonst Farbe ins Leben bringt, auf einmal so banal. Man hinterfragt das, was sonst so leicht von der Hand geht, dreht und wendet jeden Satz so lange, bis er gar nichts mehr sagt und am Ende fühlt man sich wortlos, obschon im Kopf so viele Sätze wären. Obschon man inzwischen weiss, dass die tägliche Prise Humor in schwarzen Zeiten noch wichtiger ist als dann, wenn im Leben alles bunt und fröhlich ist.

Warum ich heute dennoch schreibe? Weil die Ängste, die Misserfolge, das Zweifeln ebenso zu mir gehören wie die Lebensfreude, die Erfolge und die Selbstsicherheit. Weil ich keine Super-Mama bin, die immer alles im Griff hat; die Kinder, Job, Partnerschaft Schreiben und Haushalt einfach mal so locker unter einen Hut bringt und dabei nie an die Grenzen ihrer Kräfte kommt. Würde ich die dunklen Seiten verschweigen, dann wäre ich eine Lügnerin, die anderen Frauen etwas vorgaukelt, was gar nicht möglich ist. Und damit würde ich anderen Frauen das Leben schwer machen. Also schreibe ich auch heute. Auch wenn ich eigentlich gar nicht weiss, was ich bloggen soll…

Was blogge ich denn heute?



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