Warum meine Buchtitel nicht funktionieren

Warum meine Buchtitel nicht funktionieren


Veröffentlicht am 31 Juli 2014 - Tags: Self-Publishing Marketing Blaue Vögel Weiße Sterne

Meine Bücher

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Damit wir uns richtig verstehen: ich finde meine Buchtitel toll. Es liegt ein ausgeklügeltes Konzept dahinter und ich persönlich mag es, wenn ein Titel zum Denken anregt. Gedacht war, dass „Rausgekickt“ der Titel der Reihe sein sollte, der dann jeweils durch einen Buchtitel ergänzt wird. Dieser Buchtitel besteht aus einer Farbbezeichnung und einem Gegenstand, der im Buch eine Rolle spielt. Daraus wurde  „Rausgekickt: Weiße Sterne“ und  „Rausgekickt: Blaue Vögel“. Tolle Idee, aber wie ich mittlerweile erkennen muss, funktioniert sie nicht.

Woran ich es merke

Es gibt viele Indizien, die darauf hinweisen, dass meine Buchtitel nicht optimal sind. Beispielsweise gibt es im Web ein eklatantes Missverhältnis zwischen der Anzahl der Leser eines Buchtitels und denen, die daraufhin mehr erfahren möchten. Ebenso mache ich immer wieder die Erfahrung, dass die Buchtitel falsch zitiert werden. Ein deutliches Zeichen, dass sie nicht verstanden werden. Auch gibt es immer wieder Verwirrungen, um welche Art Buch es sich denn nun handelt. Und natürlich habe ich in der Zeit, in der ich mich nun mit der Markttauglichkeit meiner Bücher beschäftige, viel von erfolgreicheren Autoren lernen können. Es ist klar, meine Titel sind nicht optimal.

Was ist falsch an meinen Buchtiteln?

Es ist die Perspektive. Ich habe mir dieses schöne Konzept ausgedacht. Natürlich kenne ich meine Bücher in- und auswendig. Wenn ich „Weiße Sterne“ lese, habe ich das Bild vor Augen, wie Daniel dort auf der Straße liegt und Sterne sieht, weiße Sterne eben. Natürlich weiß ich auch, dass es eine Textzeile im Lied „Over the Rainbow“ gibt, das Mechthild immer singt, in der es um „blue birds“ (blaue Vögel) geht, die über den Regenbogen fliegen. Ich weiß das alles, aber meine potenziellen Leser wissen es nicht. Aber sie muss mein Titel ansprechen.

Leser abholen, wo sie sind

Letztlich ist die wesentliche Aufgabe eines Buchtitels, einen Betrachter des Buches zu animieren, es zu lesen und nach Möglichkeit, vorher zu kaufen. Dazu muss ich ein Bild im Kopf des Betrachters auslösen und nicht versuchen, mein Bild dort hineinzuprojizieren. Ich muss also Begriffe wählen, unter denen sich der Leser etwas vorstellen kann. Gibt es einen Begriff, der gerade stark in den Medien vertreten ist und der passt, dann umso besser. Wirft der Titel dagegen eher Fragen auf, wie es bei meinen Titeln der Fall ist, dann wendet sich der Betrachter schnell einem anderen Buch zu.

Emotion, Emotion, Emotion

Noch besser wird es, wenn dieses Bild mit einer möglichst intensiven Emotion verbunden ist. Erzeugt beispielsweise der Titel eines Thrillers das Bild einer blutverschmierten Leiche vor dem inneren Auge und führt dies zu einer Gänsehaut beim Betrachter, wird er dieses Buch sicher kaufen, sofern er grundsätzlich Thriller mag. Meine Titel lösen gar keine Emotion aus. Sie sind nichts anderes als rätselhaft. Mal ehrlich, liebe Leserin und lieber Leser, was sagt dir der Begriff „Rausgekickt“? Ich sehe dabei den armen Daniel vor Augen, wie er den Tritt in die Weichteile bekommt, und verbinde damit ganz intensive Emotionen, aber du auch? Vielleicht, nachdem du hoffentlich eines meiner Bücher gelesen hast, aber auch sonst? Wahrscheinlich verbindest du dann diesen Begriff im Höchstfalle noch mit Fußball. Es ist also klar, warum es nicht funktioniert. Und es wird noch klarer, wenn ich mir andere Bücher im gleichen Genre ansehe. Meine Werke sind im Bereich Humor angesiedelt (siehe Schubladen) neben Büchern von David Safier zum Beispiel. Seine Titel sind ein Lehrstück dazu. „Mieses Karma“, „Plötzlich Shakespeare“ oder „Jesus liebt mich“ lösen alle direkt ein Bild aus und lassen schon das erste Schmunzeln entstehen, bevor man eine Zeile des Buches gelesen hat. Ob ich es soweit schaffe, weiß ich nicht, aber auf jeden Fall besteht Verbesserungsbedarf.

Was also tun?

Wenn man merkt, dass etwas nicht funktioniert, dann muss man es ändern. Ein Vorteil des Self-Publishing ist das hohe Maß an Flexibilität. Hätte ein Verlag nun schon Tausende Bücher auf Lager, ließe sich so leicht nichts mehr ändern. In meinem Fall ist das kein Problem. Also werde ich versuchen, etwas zu ändern. Ich werde meinen Büchern neue Titel geben. Faktisch sind es dann neue Bücher. Dies hat den Vorteil, dass ich dann gut vergleichen kann. Ich habe auch schon eine Idee, wie die neuen Titel sein sollen, aber ich verrate sie noch nicht. Ihr werdet es aber sicherlich als Erste erfahren. Parallel muss dann noch etwas anderes überarbeitet werden, das ebenso entscheidend ist: das Cover. Aber dazu später mehr.
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