In der Politik geht es ja wieder einmal drunter und drüber. Die Regierung scheint handlungsunfähig, überall werden Investitionsversprechen gebrochen, die FDP ist eigentlich nur noch ein Schatten ihrer selbst und wie haben schon wieder einen Bundespräsidenten verloren. Nicht nur tragisch, sondern viele kleine Bausteine, die zu dem Ruf beitragen, den Politiker zur Zeit bei uns genießen.
Nachdem ich heute auf Phoenix eine Dokumentation über Walter Scheel gesehen habe, wird es so viel offensichtlicher, in welchem Umfang sich die Politik – speziell die der FDP – in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Ich persönlich kenne die Politik der FDP nur ab den 1970 und 1980er Jahren, die vor allem durch Hans-Dietrich Genscher geprägt war aber Scheel war schon, wenn man das so sagen kann, ein toller Hund.
Nach der Bundestagswahl 1969, als die FDP rund 1,9 Millionen Wähler verloren hatte, wurde Walter Scheel von einem Journalisten gefragt, ob dieses Ergebnis nicht eine Niederlage wäre. Walter Scheel sagt ohne Umschweife, dass das genau so ist. Man denke nur an das ganze Geschwafel von Rösler & Co., nachdem es mit der FDP in den letzten beiden Jahren nur noch bergab ging. Kein Vergleich. Ich sage nicht das früher alles besser war, das war es nicht. Aber wenn ich an Menschen wie Walter Scheel, Willy Brandt oder Helmut Schmidt denke, so kann ich für mich sagen, das dies zumindest noch echte Charaktere waren und keine Dummschwätzer, die nur heiße Luft von sich geben.
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