Wahrnehmung verstehen

Verstehen bringt den Film zum stehen.

Um das wirkliche Verstehen zu erreichen, müssen wir also zur Verwandlung der augenblicksbedingten Wahrnehmungen unseres „Mehr-oder-Weniger-als-vorhin-Existierens” in eine kontinuierliche Wahrnehmung gelangen, d. h. die Wahrnehmung unseres Existierens schlechthin.

Das kann der Mensch erreichen, indem er sich Übung darin erwirbt, immer mehr und mehr zu diesen Augenblickswahrnehmungen zu gelangen. Ein Vergleich mag dienlich sein, diesen Vorgang begreifbar zu machen:

Nehmen wir an, dass ein Kurzfilm gedreht wird, und zwar wird zunächst alle 10 Sekunden, ein Bild auf die Leinwand projiziert. Wir sehen jedes Bild deutlich. Nehmen wir ferner an, dass die Projektion fortlaufend vorschneller wird. Eine gewisse Zeit lang erkennen wir noch die Bilder ganz klar in ihrer jeweils unterbrochenen Kontinuität. Dann wird ein Augenblick kommen, wo wir sie nicht mehr in ihrer Diskontinuität erblicken, wo wir aber den Film als solchen noch nicht klar in seiner Kontinuität erkennen können.
Schließlich wird die Projektion einen Schnelligkeitsgrad erreichen, der uns erlaubt, den Film deutlich in seinem fortlaufenden Zusammenhang zu erkennen. Das Zen beschreibt sehr genau jenes Zwischenstadium, welches die klare, jedoch statische Sicht (das übliche Bewusstsein) vom deutlichen und lebendigen Sehen trennt (Bewusstsein nach dem Verstehen). Auf seinem Höhepunkt erhält dies Zwischenstadium vom Zen den Namen „Tai-i” („Großer Zweifel”) und wird uns als ein völlig formloser Zustand der Verwischung aller geistigen Formen, beschrieben. Diese „Verwischung” ist so vollständig und so bar aller Formen, dass sie in keiner Weise einem Chaos gleichkommt, sondern vielmehr die transparente Reinheit eines riesigen Kristalls erreicht, hinter dem noch nichts erscheint. Die Vorstellung von diesen drei aufeinander folgenden Stadien, von denen hier die Rede ist, findet sich auch in einem Zen-Zitat:

„Bevor der Mensch das Zen studiert, sind für ihn die Berge Berge und die Wasser Wasser. Hat er aber dank der Unterweisung eines guten Lehrers eine bestimmte innere Schau von der Wahrheit des Zen verwirklicht, dann sind ihm die Berge nicht mehr Berge und die Wasser nicht mehr Wasser. Gelangt er später wirklich zum Heim der Ruhe, so sind die Berge wieder Berge und die Wasser wieder Wasser.”

Das Schwierige im Üben der momentanen Achtsamkeit – dieser inneren Schau – liegt in ihrer Einfachheit. Gelingt es irgendwie nicht, richtig zu sehen, so deshalb, weil man irrtümlicherweise Komplikationen sucht und innerlich manipuliert.


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