Vom Träumen

Ich weiß nichts über das Leben. Ich kann nicht viel. Ich mach nicht viel. Wer bin ich schon?
Im Träumen aber, versprochen, da bin ich fantastisch. Der Realität entfliehen. Meine innigste Passion. Das kann ich.
Ich träume vom Leben. Wer werde ich sein? Welche Orte erkunden? Wo nur Leben? Werde ich noch immer meine heut so guten Freunde um mich scharen? Werde ich das studieren, was ich möchte? Habe ich eine Familie? Einen Job? Werde ich meine Träume leben?
Ich träume vom Lieben. Ich liebe es Menschen zu lieben. Ihnen ein gutes Gefühl zu geben. Jemanden zur Seite zur stehen. In den Arm zu nehmen, aufzurichten, zuzuhören und beizustehen. Ich bin stark.Aber am am liebsten, da geb ich mich ganz albern der Vorstellung hin wieder geliebt zu werden.Dann schwelge und verliere ich mich in meiner perfekten Welt. Träume vom küssen und umarmen.Wie es wohl wäre sich nach hinten fallen zu lassen und da stünde jemand, dem du einfach vertraust und der die Kraft hat dich wieder aufzurichten?Wie es wohl wäre Hand in Hand zu schlendern und zueinander zu stehen. Ich verliere mich in Gedanken die von Bedingungslosigkeit, Stolz und Kraft handeln.
Aber irgendwann, da öffne ich meine Augen und sehe mich im Alltag treiben. Werfe einen Blick aufs Datum. Das Leben kam dazwischen.  Denn es sind nur Illusionen, die ich schaffe um mich zu schützen und im streben zu bestärken.
In der Realität stürze ich nach hinten und pralle hart auf.
Verträume ich mein Leben? Ist das überhaupt möglich?Ich laufe und renne und hetze und doch trete ich auf der Stelle. Ich komme nicht voran und kann auch nicht zurück. Das Jetzt ist meine Chance.Doch ich sitze nur da und trödel. Verschenke meinen kostbarsten Schatz dem Nichts. Die Zeit sitzt mir im Nacken und das, obwohl ich sooft nicht weiß, was ich mit dieser unendlichen Menge an Tagen, Stunden, Minuten anfangen soll. Was nur beginnen? Mein Leben? Oder lebe ich es am Ende doch und meine Träume sind nicht mehr als Fantasien, die mich antreiben? Und was passiert, wenn ich feststelle: alles Illusion. Hirngespinnste. Idiotien meiner Synapsen. Aufhören, denn alles kommt anders?
Ist dieses ,,anders" vielleicht am Ende besser? Vielleicht hab ich nicht im Optimum geträumt. Vielleicht die Dimension nicht genutzt. Oder ist es am Ende schlimmer? Bin ich realitätsfern und erwarte zu viel vom Leben? Sind die Enttäuschungen die Träume wert? 
Sollte ich also aufhören zu träumen? Nur frage ich mich, wie lebt sich ein Leben ohne fantastische Ideen? Wie ist das Leben so, wenn man nichts hat auf das man hoffen kann? Dann lieber doch träumen? Ist das naiv? Gibt es denn Menschen, die ohne Träume durch die Welt galoppieren? Ich mein, man sagt ja auch Träume seien Schäume, ergo nicht greifbar. Somit aber auch nicht erreichbar?
Sind Träume überhaupt dazu da um sie wahr werden zu lassen? Warum sonst nennen wir es Traum und nicht Zukunftsweiser? Oder liegt es an mir? Bin ich zu schwach? Zu undiszipliniert um meine Träume zu leben? Nur wie kann ich meine Hoffnungen in die Tat umsetzen? Oder hat da dieses Schicksal noch ein Wörtchen mitzureden? Falls es existent ist, hab ich dann überhaupt Einfluss? Oder regelt der Zufall mein Leben? Was ist dann mit den Menschen, dessen Träume wahr geworden sind? Waren das überhaupt Träume? Und was wäre passiert, wenn sie nicht an ihrer Eingebung festgehalten hätten? Wenn sie aufgegeben hätten? Wo wären sie dann? Wären sie den Menschen begegnet, die sie getroffen hätten? 
Und was passiert, wenn Träume wahr werden? Wenn etwas eintritt, von dem du nie geglaubt hättest es würde wahr und du stellst fest: der Traum war schöner. Du dir wünschtest es wäre eine Fantasie geblieben. Was beginnst du mit dieser Ernüchterung? Das ist doch wahrlich beschissen.Klammert man sich dann an den Traum, obwohl der Verstand die Sinnlosigkeit längst begriffen hat? Ist es das dann? Muss ich mich damit abfinden? Schließlich hab ich genau das vom Schicksal verlangt...Ich denke nach der Ultima Ratio sollte man gehen, es versuchen, aber, oh das ist so hart. Wie kann man diesen Traum nur begraben, loslassen? Wie? Die Ecken und Kanten schleifen, die Gedanken feilen und den Traum verbessern, um letzten Endes wieder zu hoffen, dieser Traum würde wahr?
Und wie ist es, wenn dein innigster Wunsch wahr wird? Du deine Sorgen los bist? Und es passt?Du das Glück mit beiden Händen greifst. Begreifen wir in diesem Moment überhaupt, dass wir unseren Traum leben? Ist man dann dankbar oder krallt sich die Gier dein Gehirn? Flüstert dir betörend ins Ohr was noch möglich wäre? Höher, schneller, weiter - mehr? 
Und wie ist es so, wenn man sowas wie Zufriedenheit erreicht? Gibt es die überhaupt? Oder ist das einfach nur ein Wort mehr im Duden? Ich kann mir so schlecht vorstellen wunschlos zu sein...

Keine Sehnsüchte?

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