Vor kurzem habe ich mir die Fernsehdiskussion von Beckman über das Thema Konsumverzicht angesehen und ich empfand sie wirklich als anregend, es wurde auf sehr hohem Niveau diskutiert. Sehr inspirierend finde ich auch den Blog von Gerrit von Jorck, den ich weiter unten auch verlinkt habe.
Verzicht auf Konsum
Während die Konsumausgaben in Deutschland steigen, gibt es immer mehr Menschen die bewusst weniger Wert auf Geld, Luxus und Prestige legen.
Ihr Gewinn ergibt sich durch mehr Zeit und Zufriedenheit sowie eine größere Unabhängigkeit von Zwängen.
Ist Verzicht in der Konsumgesellschaft das bessere, eher glücklich machende Lebensmodell? Oder steckt in jedem Menschen auch die Gier nach mehr Erfolg, mehr Eigentum, mehr Ansehen? Wie viel brauchen wir wirklich zum Leben?
Darüber diskutieren bei “Beckmann”:
Jörg Schindler (Buchautor)
Er geht der Frage nach, ob ein Leben im Überfluss wirklich das glücklichere ist. Für sein neues Buch sprach Jörg Schindler mit Menschen, die ihre Karrieren aufgaben – und mit weniger Besitz zufriedener leben als zuvor.
Miek Pot (ehem. Ordensschwester)
Studium, Partys, Freunde – als junge Studentin lebte sie ein Leben auf der Überholspur. Doch Miek Pot beschloss nach ihrem Universitätsabschluss, als Nonne in ein Schweigekloster zu gehen, in dem sie zwölf Jahre lebte.
Susann Atwell (Moderatorin)
Jahrelang zählte sie zu den populärsten Moderatorinnen im deutschen Fernsehen, moderierte Lifestyle-Magazine. Doch durch eine mittlerweile beendete Privatinsolvenz im Jahr 2010 musste Susann Atwell sich materiell stark einschränken und sagt heute: “Vielleicht war es auch mal nötig, mein Verhältnis zu Geld wieder geradezurücken.”
Greta Taubert (Journalistin)
In einem Selbstversuch hat sie ein Jahr lang mitten in der Großstadt versucht, autark zu leben und erstaunliche Erfahrungen gemacht: Greta Taubert ging jagen, baute Stadtgemüse an, lernte Pilze züchten, schlief im Wald und in Bauwagen und wurde zur Tauschhändlerin.
Gerrit von Jorck (verzichtet bewusst auf Geld und Karriere)
“Zeit statt Karriere” lautet sein Motto – trotz exzellenten VWL-Studiums hat Gerrit von Jorck sich für ein anderes Leben entschieden. Er arbeitet etwa 20 Stunden in der Woche in einem Wirtschaftsforschungsinstitut und lebt von rund 800 Euro im Monat. Dafür schränkt Gerrit von Jorck seinen Konsum bewusst ein.
Ich wünsche Euch viele anregende Minuten. Ich weiß, das Video ist sehr lange. Aber nachdem hauptsächlich diskutiert wird, kann man es auch laufen lassen, während man in der Küche Gemüse schneidet oder Wäsche aufhängt. Es zahlt sich meiner Meinung nach aus, sich die Zeit zu nehmen.
Linktipp:
Wühlen in den Abfällen der Überflussgesellschaft TV-Kritik
Sozial-ökologische Transformation Blog von Gerrit von Jorck
“Apokalypse Jetzt!” Selbstversuch aus Angst – Beitrag “Welt.de”
Jörg Schindler “Stadt, Land, Überfluss. Warum wir weniger brauchen als wir haben” Buchrezension
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