Der Energieversorger Vattenfall steht mal wieder in der Kritik, denn er will — wie bereits im ArtikelBiomasspellets und Kohlekraftwerke berichtet — Holz für Kraftwerk aus Liberia importieren.
Der schwedische Energieversorger plant ab 2019 am Standort Klingenberg statt Kohle jährlich 500.000 Tonnen Holz zu verfeuern. Dazu ging Vattenfall eine 20%ige Beteiligung an Buchanan Renewables (BR) ein. Die Gesellschaft soll liberianische Bauern unter anderem schlechter bezahlt haben als abgesprochen und Bäume nicht wie vereinbart als Biomasse eingesetzt haben. Zu diesen Erkenntnissen kamen die zwei niederländischen Nicht-Regierungsorganisationen Somo und Green Advocates nach Recherchen vor Ort, d.h. Gesprächen mit Bauern und Filmaufnahmen. In einigen Fällen kam es vor Vertragsunterzeichnung zu Baumfällarbeiten. Allerdings liegen die Bäume noch immer auf den Feldern. Von der versprochenen Wiederaufforstung kann daher auch keine Rede sein.
Ein Sprecher von Vattenfall beschwichtigte hingegen. Grundsätzlich stellen sich aber hier einige Fragen, wie beispielsweise, ob es nachhaltig und energetisch sinnvoll ist, Holz zum Verfeuern von Übersee nach Deutschland zu transportieren sowie warum ein europäisches Unternehmen unlautere Methoden unterstützt.
Wir schließen uns der Meinung an, dass Holz nur aus der EU oder zumindest aus Europa verwendet werden sollte. Kommt Holz aus Russland ist zu überlegen, ob eine Verstromung vorort nicht energetisch günstiger ist als ein Antransport per Bahn oder Schiff.
Quelle: taz.de