Die Welt dreht sich um unsere eiserne Kanzlerin!, stand über dem Zeitungsartikel. Und ein Nationalspieler zeigte sich erfreut darüber, dass diese Frau aus Eisen zur Viertelfinalpaarung nach Danzig käme, was den Artikel mit der Überschrift "Sie gibt uns ein gutes Gefühl!" krönte. Außerdem, mal quergelesen: Die Kanzlerin allein gegen alle! oder Die Kanzlerin ist die Stimme der ökonomischen Vernunft! oder Die Kanzlerin bleibt standhaft! oder Merkel eisern; alle gegen Merkel! oder Merkel gegen den Rest der Welt! oder Begeisterter Applaus für Klartext-Rede! Ein hübsches Potpourri an Kitsch, Schmiere und Schmalz. Lobgesänge, die auch aus dem DFB-Lager kommen; Löw schwäbelte vor sich hin, dass er sich über jeden Besuch freue, er sich aber nicht reinreden lasse in seine Aufstellung, ihr aber auch nicht reinrede in ihre Politik. Jeder tut, was er am besten könne. Die Kanzlerin und Fußball ist überhaupt so ein Thema, auch dazu hymnische Journalisten-Prosa: Der Mensch kommt zum Vorschein!
Ausladende Beschönigungen, schnulzige Parolen zur Kampfmoral, schwülstige Durchhalterhetorik und manierierte Darstellungen. Die letzte Kämpferin, die die Krise seriös in den Griff bekommen wolle, liest man da. Alle sind unanständig, nur Merkel und ihre Entourage nicht. Der Genosse Honecker zeigte sich kämpferisch und unermüdlich in seinem Einsatz für den Sozialismus!, las man früher fuori le mura. So schmierig, so schmalzig, so kitschig war nicht mal der Lobgesang auf den lallenden Genossen - pathetisch ja, weihevoll ja, salbungsbetont auch. Aber so überladen?
Honeckeriaden auf diesen Erich, der nun Angela heißt, allerorten, gleichwohl sie Demokratien totspart und aushebelt, sie sich für Deutschland eine Rolle als Hegemon Europas ausgedacht hat. Sie manövriert dieses Land in isolationistische Verhältnisse, macht es anrüchig und politisch dubios. Einem Präsidenten kostete die geistig-moralische Nähe zu ihr und ihrem Europa-Entwurf schon das Amt. Tirpitzianisch geht sie ans Werk. Wilhelminisch säbelrasselt sie. Ihre Großspurigkeit verbirgt sie hinter Understatement - hinter dem, das man ihr andichtet. Auch Ulbricht war bodenständig und turnte bekanntlich mit den Werkstätigen - kann aber nicht oft passiert sein, denn er blieb beleibt wie eh und je. In und für die Medien turnte er gewiss oft...
Dieser weibliche Honecker der BRD, den sie uns täglich zeigen, er ist die Farce vormaliger Tragödien. Wie damals, als sie ihr Vierzigjähriges feierten, als sie beteuerten, weder Ochs noch Esel würden sie aufhalten, gleichwohl synchron die Menschen die Straßen mit Unzufriedenheit füllten. Immer schriller wurde die Beschönigung. Geschichte wiederholt sich gelegentlich potenziert ins Lächerliche, wird zur Farce, was mal Tragödie war. Dann schenkt uns die Kanzlerin einen EM-Sieg oder sie macht Wasser zu Wein oder wandelt über selbiges. Kranke gesund zu machen schafft sie derzeit nicht, stattdessen macht sie aber Gesunde krank und Lebenslustige suizidal - Selbstmordraten erklimmen sparpolitisch motiviert Rekordhöhen in Hellas. Sie ist unfehlbar, korrekt, kämpferisch und siegesgewiss. Die Merkel in ihrem Lauf und so weiter. Ochs und Esel halten auch nicht ihren Bundespräsidenten auf, der ja anfangs nicht ihrer war, der aber ganz gut zu ihr passt. Pazifismus ist Glückssucht - das sind Losungen wie Sparen ist Investieren! oder Wenn alle weniger haben, haben alle mehr!
Ein fades orwellianisches Zweigestirn ist das... und beide in Honeckeriaden vereint, die eine kämpft wie Erich für den Sozialismus, der andere turnt wie Spitzbart mit den Werktätigen. In der DDR kamen diese beiden Gestalten, Honecker und Ulbricht, zeitlich hintereinander - es war halt eine Mangelgesellschaft, man konnte sich nicht alles gleichzeitig leisten. Die Bundesrepublik hat immer noch Überfluss und leistet sich solche Geschöpfe zeitgleich...
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Ausladende Beschönigungen, schnulzige Parolen zur Kampfmoral, schwülstige Durchhalterhetorik und manierierte Darstellungen. Die letzte Kämpferin, die die Krise seriös in den Griff bekommen wolle, liest man da. Alle sind unanständig, nur Merkel und ihre Entourage nicht. Der Genosse Honecker zeigte sich kämpferisch und unermüdlich in seinem Einsatz für den Sozialismus!, las man früher fuori le mura. So schmierig, so schmalzig, so kitschig war nicht mal der Lobgesang auf den lallenden Genossen - pathetisch ja, weihevoll ja, salbungsbetont auch. Aber so überladen?
Honeckeriaden auf diesen Erich, der nun Angela heißt, allerorten, gleichwohl sie Demokratien totspart und aushebelt, sie sich für Deutschland eine Rolle als Hegemon Europas ausgedacht hat. Sie manövriert dieses Land in isolationistische Verhältnisse, macht es anrüchig und politisch dubios. Einem Präsidenten kostete die geistig-moralische Nähe zu ihr und ihrem Europa-Entwurf schon das Amt. Tirpitzianisch geht sie ans Werk. Wilhelminisch säbelrasselt sie. Ihre Großspurigkeit verbirgt sie hinter Understatement - hinter dem, das man ihr andichtet. Auch Ulbricht war bodenständig und turnte bekanntlich mit den Werkstätigen - kann aber nicht oft passiert sein, denn er blieb beleibt wie eh und je. In und für die Medien turnte er gewiss oft...
Dieser weibliche Honecker der BRD, den sie uns täglich zeigen, er ist die Farce vormaliger Tragödien. Wie damals, als sie ihr Vierzigjähriges feierten, als sie beteuerten, weder Ochs noch Esel würden sie aufhalten, gleichwohl synchron die Menschen die Straßen mit Unzufriedenheit füllten. Immer schriller wurde die Beschönigung. Geschichte wiederholt sich gelegentlich potenziert ins Lächerliche, wird zur Farce, was mal Tragödie war. Dann schenkt uns die Kanzlerin einen EM-Sieg oder sie macht Wasser zu Wein oder wandelt über selbiges. Kranke gesund zu machen schafft sie derzeit nicht, stattdessen macht sie aber Gesunde krank und Lebenslustige suizidal - Selbstmordraten erklimmen sparpolitisch motiviert Rekordhöhen in Hellas. Sie ist unfehlbar, korrekt, kämpferisch und siegesgewiss. Die Merkel in ihrem Lauf und so weiter. Ochs und Esel halten auch nicht ihren Bundespräsidenten auf, der ja anfangs nicht ihrer war, der aber ganz gut zu ihr passt. Pazifismus ist Glückssucht - das sind Losungen wie Sparen ist Investieren! oder Wenn alle weniger haben, haben alle mehr!
Ein fades orwellianisches Zweigestirn ist das... und beide in Honeckeriaden vereint, die eine kämpft wie Erich für den Sozialismus, der andere turnt wie Spitzbart mit den Werktätigen. In der DDR kamen diese beiden Gestalten, Honecker und Ulbricht, zeitlich hintereinander - es war halt eine Mangelgesellschaft, man konnte sich nicht alles gleichzeitig leisten. Die Bundesrepublik hat immer noch Überfluss und leistet sich solche Geschöpfe zeitgleich...
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