Letzte Woche sind wir in der Nacht von Donnerstag auf Freitag mit dem Bus von Bangkok nach Chaing Rai in den Norden Thailands gefahren. Dort waren wir mit Diana verabredet – einer Bekannten aus meiner Schulzeit. Sie arbeitet gerade als Freiwillige in der Region in einer Schule. Zusammen haben wir uns ein Auto gemietet und durch den Norden Thailands gefahren.
Der erste Testflug mit unserem neuen Drohnen-Equipment
Auf halber Strecke zu unserem ersten Ziel hatten wir endlich die Gelegenheit, das erste Mal unser neues Drohnen-Equipment auszuprobieren. In Bangkok hatten wir uns die Ausrüstung dafür gekauft, dass wir am Boden mitverfolgen können, was wir gerade filmen. Leider war das Ergebnis nicht ganz so zufriedenstellend. Schon in einer Entfernung von etwa 200 Metern wurde das Bild schlecht zu erkennen. Deswegen werden wir wohl noch weitere Modifikationen an unserer Technik vornehmen müssen. Nichtsdestotrotz ist das Fliegen mit unserer Drohne nun deutlich komfortabler geworden.
Das chinesische Flüchtlingsdorf Doi Mae Salong
Nach dem Testflug ging es weiter und am frühen Abend kamen wir in Doi Mae Salong an. Doi Mae Salong ist eine chinesisch geprägte Siedlung. Während des Chinesischen Bürgerkrieges musste die Kuomintang (kurz KMT) vor dem Truppen Mao Zedongs ins Ausland fliehen. Mit Umwegen über Myanmar entstand schließlich eine Flüchtlingssiedlung im Norden Thailands.
Als wir in Doi Mae Salong ankamen, sahen wir schon die typischen chinesischen Lampions an vielen Läden. Wir bezogen ein einfaches Zimmer und machten uns auf die Suche nach etwas zu Essen. Irgendwie haben wir es geschafft, kein chinesisches Restaurant zu finden und es gab dann (leider) wieder Thai-Essen zum Abendbrot. Ich hätte gern mal wieder chinesisch gegessen.
Am nächsten Morgen aßen wir auf einem Markt chinesisches Frühstück (frittierter Teig mit Sojamilch; kannte ich schon aus Peking) und schauten uns den Tempel Wat Santikhiri an, dessen Dach leider gerade gebaut wurde. Von der Tempelanlage hatten wir eine fantastische Aussicht über das Umland.
Der Garten von Doi Tung
Da wir noch einen langen Weg hatten, haben wir uns keine weiteren Sehenswürdigkeiten in Mae Salong angesehen und sind schließlich nach Doi Tung gestartet.
Dort haben wir Mittag gegessen und uns den großen Mae Fa Luang Garten angesehen, in dem viele den Thais unbekannte Pflanzen angebaut werden. Hier stiegen wir ein weiteres Mal mit unserer Drohne auf.
Opium und das Goldene Dreieck
Mit einem Kaffee ausgerüstet fuhren wir nach Sop Ruak zur Opium-Halle, einem wirklich ausgezeichneten Museum zu Geschichte des Opiums. Das Museum hat uns alle mit seinen vielen Mulimedia-Shows und aufwendig erstellten Ausstellungsräumen begeistert. Leider waren wir recht spät dran und mussten das letzte Viertel des Museum im Schnelldurchgang anschauen.
Anschließend steuerten wir das Goldene Dreieck an – der Ort, an dem sich die Landesgrenzen von Myanmar, Laos und Thailand treffen. Außerdem mündet hier der Fluss Ruak in den Mekong. Am Goldenen Dreieck flogen wir kurz, aßen Abendbrot und steuerten anschließend unser letztes Ziel unseres Roadtrips an: Phu Chi Fa.
Der Crash in Phu Chi Fa
Wir fanden den Weg nach Phu Chi Fa nicht gleich auf Anhieb. Als wir gegen 22 Uhr ankamen, suchten wir uns einen Parkplatz mit angeschlossener Toilette. Zu dritt übernachteten wir in unserem Auto. Morgens standen wir 5:30 Uhr auf und stiegen auf den Aussichtspunkt von Phu Chi Fa auf, um die aufgehende Sonne zu beobachten. Die Aussicht war gigantisch.
Nach einigen Flügen gingen wir schließlich zurück zum Auto und wir entdeckten unser Auto eingeklemmt zwischen zwei anderen Fahrzeugen:
Wie das genau passieren konnte, verstehen wir nicht. Insgesamt waren vier Autos betroffen; doch unseren Toyota wurde am stärksten zugerichtet.
Nach vielleicht zehn Minuten kam schon ein Polizist, der mit seinem Handy ein paar Fotos gemacht hat – allerdings sah das alles sehr planlos aus. Weitere 15 Minuten später fuhr er auch schon weiter und entspannte auf einem anderen Parkplatz. Dianas Betreuerin aus der Schule konnte für uns per Telefon zum Glück dolmetschen und dadurch erfuhren wir, dass ein Versicherungsvertreter auf dem Weg ist. Bis dahin warteten wir, kauften Instant-Nudeln zum Frühstück (unser Proviant war im Kofferraum eingeklemmt) und warteten.
Vielleicht zwei Stunden dauerte es, bis der Versicherungsvertreter eintraf und die Beweisaufnahme durchführte. Sehr interessant, dass das in Thailand offenbar nicht die Aufgabe der Polizei ist. Nach dem ganzen Papierkram durften wir dann losfahren – ja das Auto fuhr noch! Das fanden wir so cool, dass wir dieses lässige Video einfach noch aufnehmen mussten:
Das Happy End
Reichlich zwei Stunden später erreichten wir das Büro der Autovermietung in Chiang Rai. Der sehr unglückliche Mann bekam von uns die Formulare der Versicherung und Beweisfotos, er telefonierte nochmals mit Dianas Betreuerin und schließlich durften wir ohne weitere Zahlungen gehen.
Erleichtert liefen wir zu unserer Unterkunft, duschten, und holten das Mittagessen nach. Wir hatten definitiv ein erlebnisreiches Wochenende!