Und plötzlich steht Bill Murray vor der Tür

Ein bisschen Geographie vorweg: Mount Washington liegt in Norwegen. Das verwirrt vielleicht auf den ersten Blick, ist aber schnell erklärt. Mount Washingtonist eine norwegische Band, die mit ihrer elegischen Popmusik nur am Rande an A-ha erinnert. Darüber hinaus bringen die drei Jungs aus Tromsø, einer Fischereihochburg im Norden Norwegens, Musik mit, die an berühmte Konkurrenzbands wie Muse, Keane oder Coldplay erinnert.

Und auch wenn sich Schubladendenken nicht ziemt, für Mount Washington sind das verdiente Lorbeeren. Es ist das vierte Album, das dieser Tage erscheint und es trägt deshalb nur den Namen der Band, weil es ein Neustart sein soll. Einer, der hoffentlich auch internationalen Erfolg bringt.

Da wird mit Elementen des Pop, Folk und alternativen Rocks jongliert und alles klingt so souverän sicher, als hätten die Jungs nie etwas anderes gemacht, als am perfekten Song zu tüfteln. Lisboa etwa, die erste Single, spielt mit Ohrwurmmelodien, ist mit leichtem Hall unterlegt und hat Hymnenpotential. Neun weitere alternative Pop-Perlen haben es letztlich aufs neue Album geschafft, für das ein bisschen gilt, was auch auf die Natur Norwegens zutrifft: Hat man es einmal erlebt, kann man nicht genug davon bekommen.

Interpret: Mount Washington
Album: Mount Washington
Plattenfirma: Glitterhouse (Indigo)
Veröffentlichungsdatum: bereits erschienen

Das Nachtleben von Sarah Barthel und Josh Carter ist offenbar sehr entspannt. Als dynamisches Duo namens Phantogram bauen die beiden Klangwelten auf, die irgendwo zwischen tanzbarer Clubmusik und lasziver Schlafzimmerbeschallung liegen.

Moderne Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau sieht dann auch so aus: Carter spricht mit seinem geheimnisvollen Gesang (Turning Into Stone) die eher weibliche Fangemeinde an, während Barthel mit ihrer weiblich-zarten Sirenenstimme (Don’t Move) die Männer fesselt. Gemeinsam tüfteln sie hinter Mischpultreglern und Soundprogrammen an den Klängen, die die Nacht bedeuten. Alles das baut auf Elemente der 1980er Wave-Musik, ohne den aktuellen Zeitgeist aus den Augen zu verlieren.

Viel gibt es an Nightlife nicht auszusetzen. Und wenn, dann nur, dass es sich dabei eigentlich um eine EP handelt. Und so erreichen die sieben Stücke darauf nur ganz knapp die 30-Minuten-Hürde – was schade ist, denn das Duo beweist Potential. Am Ende reibt man sich verwundert die Ohren, weil es ein viel zu kurzes Vergnügen war, für das Nightlife mit ihrem elektronischen Indiepop gesorgt haben.

Interpret: Phantogram
Album: Nightlife
Plattenfirma: Barsuk (Cargo Records)
Veröffentlichungsdatum: bereits erschienen

Musik erreicht zwar zuerst das Herz, findet aber immer auch im Kopf statt. Im Idealfall laufen ganze Filme beim Hören neuer Musik ab. Bei Everything On Wheels von der Formation Awkward I wäre das vermutlich ein ganz besonderer. Einer, in dem Bill Murray am Steuer eines alten britschen Taxis sitzt, ein paar Anekdoten aus einem erfundenen Leben erzählt und nebenbei Musik läuft – natürlich die von Awkward I.

Hinter dem Projekt steckt der Liedermacher Djurre De Haan, Der Holländer kreiert mit allerlei Instrumenten eine fein-zarte Folkpop-Welt, die man nach deren erstmaligen Betreten nur ungern wieder verlässt. Hier tobt sich einer aus – leise zwar, aber gekonnt. Der Balsam, den Haan über seinen Zuhörern verschüttet, besteht aus Keyboardmelodien, Gitarren, Orgelklängen, leisen Glocken und Geigen.

Awkward I klingt wie ein Soundtrack zu einem Film, den es noch nicht gibt. Dabei singt Haan von Ankunft und Flucht (Everything On WheelsYour Animal), den großen und kleinen Katastrophen, die sich dazwischen ereignen können und der Idee, dass es immer ein Danach gibt. Melancholie hat lange nicht so gesund geklungen wie hier. Und jetzt entschuldigen Sie mich, Bill Murray würde gern weiterfahren.

Interpret: Awkward I
Album: Everything On Wheels
Plattenfirma: Excelsior (Cargo Records)
Veröffentlichungsdatum: 24. Februar 2012

Quelle:
Nachrichten -
Medien Nachrichten -
Durchgehört – Und plötzlich steht Bill Murray vor der Tür


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