Dass da ein „paar“ Pakete zum Auspacken bei uns angekommen sind, hatte ich ja bereits erzählt. Und doch waren die uneingepackten Dinge die, von denen ich erzählen möchte, da es hier am Heiligen Abend ganz schön emotional geworden ist…
Ich bekam bereits am 23. einen wunderschönen weihnachtlichen Strauß Orchideen vom Freund unserer Tochter, der derzeit bei uns zu Besuch ist. Unerwartet und daher doppelt schön.
Für die weihnachtliche Überraschung von Michelle für René musste ich ihn ja für einen halben Tag aus der Wohnung bekommen. Gar nicht so einfach: das Wetter war nicht so berauschend, als dass man die Zeit im Freien hätte verbringen können. Schlußendlich sind wir auf dem Fernsehturm gelandet und haben uns Berlin im düsigen Wetter angeschaut. Dafür war das Anstehen auf kurze Zeit beschränkt und die Security-Männer gut drauf. Hat Spaß gemacht und war genau das, was mein Doc mir empfohlen hat: Ablenkung… Mit Michelle habe ich zwischendurch immer abgesprochen, ob wir schon heim kommen dürfen und wie alles so „läuft“. Und endlich kam dann auch das: „Ok!“. René hatte die ganze Zeit keine Ahnung, was ihn erwartet. Wahrscheinlich hat er die Umdekoration der gesamten Wohnung in ein weihnachtliches Wunderland befürchtet 🙂
Doch ihn erwartete, womit er überhaupt nicht gerechnet hat: eine festlich gedeckte Tafel und ein 3-Gänge-Menü ala „Game of Thrones“ (aus: „A Game of Thrones – Das offizielle Kochbuch„) inkl. Menükarte. Alles selbst heraus gesucht, eingekauft und zubereitet von Michelle und ihrem Freund. Und es war soooo mega lecker. Wie hat René gesagt: „Das darfst Du ab sofort ganz oft machen!“. Doch damit Ihr wißt, wovon ich hier genau rede, die drei Speisen im Einzelnen:
Vorspeise – direkt von der Mauer
„Geiste Blaubeeren mit mittelalterlicher Créme Bastard“
(Eigentlich ist „Bastard“ nur eine frühe Form des Wortes „Custard“, also Creme, und hat in kulinarischem Kontext nichts mit der Abstammung einer Person zu tun.)
Blaubeeren mit einer ganz besonderen, gekochten Cremé aus Eischnee und Milch, gewürzt mit Honig und Salz.
Hauptgang – aus dem Norden
„Honigbestrichenes Hühnchen“
Brathuhn bestrichen mit einer Mischung aus Äpfeln, Honig, Essig und Rosinen. Frisch aus dem Ofen gab es dieses bei uns mit Klössen.
Nachspeise – auch aus dem Norden
„Große braune Klöße – Bratäpfel aus dem 17. Jahrhundert“
Halbe Äpfel, die mit einer Mischung aus Zimt und Zucker im Backofen reiften.
Hatte ich schon erwähnt, dass das Ganze mega lecker war? Und vor allem: das René nicht nur überrascht, sondern auch ganz gerührt war? Michelle´s Erklärung zu diesem ganz besonderen Geschenk: „Weil Du sonst immer für uns in der Küche stehst und kochst.“…
Und noch mehr Wasser in den Augen
Doch Michelle hat es nicht nur geschafft, René zu überraschen, sondern auch mich. Keine Ahnung, wann sie dafür Zeit hatte, aber ich habe einen Hefter bekommen, in dem viele alte (und uralte) Erinnerungen gesammelt sind. Dinge, die sie einmal gebastelt, gemalt oder erhalten hat.Dazu hat sie jeweils kleine Anmerkungen gemacht… So süß… und ich doch so nah am Wasser gebaut…
Ihr seht – dieses Jahr gab es bei uns nicht nur Geschmeide, Leckereien und Gutscheine, sondern vor allem Emotionales… Und es war ein wunderschöner Tag und Abend…
In diesem Sinne wünschen wir noch ein besinnliches Fest und viele emotionale Momente…