Über Sportliebe & Schlechtes Gewissen

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„Jetzt hab ich wegen meiner kleinen Erkältung schon eine Woche keinen Sport mehr gemacht, jetzt muss ich aber wieder!“

„Seit drei Wochen bin ich nicht mehr dazu gekommen, es war einfach so viel los, aber jetzt bin ich bestimmt schon komplett raus und ganz schlecht beim Laufen / hab an Kraft verloren“

„Ohje, die Person XY war heute morgen schon wieder laufen / hat diese Woche ganze 6 Workouts gemacht und ich komm vor 8 nicht aus dem Bett und schaff es nur zwei Mal zum Sport!“

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Wer hat nicht ab und zu solche Gedanken? Die sind wohl völlig normal, jeder hat sie – ich auch. Aber ist das gut? Will ich mir wegen Sport so einen Druck machen? Solche Gedanken sind immer mit wahnsinnig viel Frust, Druck und schlechtem Gewissen verbunden und wie ich denke, haben diese Dinge beim Sport nichts zu suchen. Lange hat es gebraucht, damit mir klar wird, dass NICHTS schlimm daran ist, mal keinen Sport zu machen oder auch zwei Wochen zu pausieren – wenn es denn einen Grund gibt. Ich bin gesundheitlich angeschlagen? Dann mach ich gefälligst keinen Sport, solange ich nicht zu 100% wieder gesund bin. Ich bin in der Klausurenphase zeitlich so eingespannt, dass ich es nur ein Mal die Woche zum Sport schaffe? Super, dass ich es überhaupt einrichten konnte! Ich hab mir für Samstagmorgen vorgenommen, lange Laufen zu gehen und meine Freundin schlägt spontan vor, frühstücken zu gehen? Na, wofür entscheide ich mich wohl. Laufen gehen kann ich statt zwei Mal die Woche auch nur einmal, wenn ich stattdessen Zeit für meine Freundin habe. Ich kann mich in der Woche „nur drei mal 30 Minuten zum Sport aufraffen“ während irgendeine Sportskanone auf Instagram jeden Tag eine Stunde schafft? Das ist kein Grund, ein schlechtes Gewissen zu haben! Ein Grund für mehr Sport in meinem Alltag ist NUR, wenn es mir alleine nicht genug ist, wenn ich mich nur wegen mir mehr und öfter bewegen WILL und nicht weil ich mir aus schlechtem Gewissen etwas aufzwinge oder denke, ich muss. Sport ist was Positives! Unfassbar toll, wenn er ein kleiner oder großer Teil meiner Woche ist, fabelhaft, wenn ich oft Zeit & Lust habe! Ich bin stolz auf mich, wenn ich mich aufraffe, obwohl ich auch mal keine Lust habe, aber ich bestrafe mich nicht mit schlechten Gedanken, wenn ich eben doch sitzenbleibe. Schlechte Gedanken machen Frust und schlechte Laune und ganz schnell bedeutet Sport unterbewusst was schlechtes, was nerviges, was, wozu ich mich zwingen muss. Nein! Ich will Sport genießen, ich will ihn lieben können, er muss mir Spaß machen – und das schaffe ich, indem ich das Gefühl nach dem Sport genieße und oft daran denke, mich damit fürs nächste Mal motiviere, stolz auf Erfolge bin und mich nicht mit anderen vergleiche. Und mittlerweile kann ich mich tatsächlich entspannt eine (oder wie momentan auch zwei) Wochen auskurieren und statt mich pausenlos unter Druck zu setzen, endlich wieder Sport machen zu können, nehme ich mir genug Zeit und freue mich ungemein, wenn ich wieder Laufen gehen kann :-) Wie sieht das bei euch aus? Freu mich auf eure Kommentare!

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