Der Duft von Freiheit und Abenteuer
In meiner Kindheit war es nicht üblich, mit einem Flugzeug in den Urlaub zu fliegen. Flugreisen waren meist geschäftlicher Natur und schon allein der Gedanke, an Bord einer Maschine hoch über den Wolken zu einem entfernten Ziel zu reisen, verströmte den Duft von Freiheit und Abenteuer und der großen, weiten Welt.
Flugreisen gestern und heute
Auf meine erste Flugreise musste ich über 17 Jahre warten.
Damals lief das Einchecken ganz anders als heute. Man musste zuerst zum Schalter der Airline, wo man sein Flugticket erhielt, an einem anderen Schalter checkt man ein und dann gab man an einem weiteren Schalter sein Gepäck ab. Dafür liefen Pass- und Sicherheitskontrolle relativ kurz und schmerzlos ab, hatte man diese Stationen durchlaufen, konnte man endlich das Wunderland des Duty Free Shops betreten. Natürlich durfte man nicht nur auf dem Flughafengelände, sondern auch im Flugzeug rauchen. Bei der heutigen engen Bestuhlung würden die Kippen wahrscheinlich beim Sitznachbarn landen, aber damals hatte man noch Platz.
Wenn man sehr nett und lieb gefragt hat, bekam man die Erlaubnis, das Cockpit zu besuchen und von dort aus auf irgendwelche fremden Inselchen herabblicken. Spätestens nach dem 11. September 2001 ist dies leider nicht mehr möglich.
Flugreisen waren früher aufregend, edel und ein bisschen weltgewandt. Schließlich wurde auch an Bord viel Englisch gesprochen und das konnte früher auch nicht jeder. Heute erfährt man diesen Komfort höchstens noch auf Reklametafeln der Singapur Airlines. Ansonsten hat sich das Fliegen, besonders die Urlaubs- und Freizeitfliegerei in eine Art Ramschunternehmung gewandelt.
Über den Wolken
Seither habe ich mich mit allen möglichen Maschinen über oder knapp unter den Wolken begeben. Ich bin kein Viel – oder Langstreckenflieger, kenne aber immerhin in Europa etliche Flughäfen und habe es sogar einmal nach Thailand, Grönland und New York geschafft.
Ich habe das Glück, dass mir beim Fliegen weder schlecht wird, noch das unter Flugangst leide – obwohl ich manchmal Angst um meine panischen oder nach Spuktüten suchenden Mitreisenden gehabt habe. Ich würde mir niemals zutrauen, ein Flugzeug selbst zu fliegen. Aber ich habe vollstes Vertrauen, dass der Pilot nicht ganz so verpeilt ist, wie ich es bin, während er die Boeing, den Segelflieger, die Cessna oder den Heißluftballon steuert.
Und wenn ich dann noch Glück habe und einen Platz mit mehr Beinfreiheit (für den inzwischen teilweise ein Aufpreis von 20 € verlangt wird) ergattert habe, kann ich mich zurücklehnen und mir immernoch den Duft von Freiheit und Abenteuer um die Nase wehen lassen.
Dies ist, wie bereits HIER angekündigt, mein Beitrag für die wunderschöne Blogparade der Reisebloggerin Über den Wolken.